Die Figur Ajay
Ajay war ein hochrangiger Nachrichtenoffizier im dritten Tiberiumkrieg. Er war tief von Kanes Vision überzeugt, glaubte nicht an dessen Tod und zweifelte auch nicht, als sich das Schicksal gegen die Bruderschaft zu wenden schien. Erst die Exekution der vermeintlichen Verräterin Killian Qatar hat bei ihm einen leichten Gesinnungswandel hervorgerufen. Ajay beneidete den Spieler darum, dass dieser am Kampf mitwirken konnte, während er für die Nachrichtenübermittlung zuständig ist. Dies unterstrich er auch gerne mit einem zur Schau gestellten Gewehr. Als aber die Scrin auf die Erde kamen und die Lage sich zuspitzte, war er nach eigenen Angaben froh, nicht in der Haut des Spielers zu stecken.
Kampf der imperialistischen GDI
Ajay sieht in der GDI nur Unterdrücker seines Volkes. Eine imperialistische Macht, die ausgeschaltet werden muss. Durch den dritten Tiberiumkrieg soll sein Traum nun wahr werden. Mit Begeisterung sieht er die Zerstörung der Philadelphia und erfreut sich auch an der überraschend schnellen Eroberung Washington D.Cs. durch die Truppen der Bruderschaft. Er zweifelt keine Sekunde daran, dass der Krieg quasi schon gewonnen ist. Er spürt die Zweifel Killian Qatars und misstraut ihr dementsprechend. Selbst als die GDI die blauen Zonen innerhalb weniger Wochen zurückerobert, glaubt er noch daran, dass Kane ihnen den Sieg bringen wird. Im Gegensatz zu Killian wundert er sich nicht einmal darüber, dass die eroberten Gebiete nicht besser gesichert wurden. Er ärgert sich nur darüber, dass er selbst nicht am Kampf teilnehmen kann. Er ist auch für die Organisation des Einsatzes in Brasilien zuständig, auch wenn es ihm dort nicht sonderlich gefällt. Die Tiberiumflüssigrakete wird, nachdem die GDI einige Komponenten davon gestohlen hat, schließlich doch noch erfolgreich in den Prime Tempel geschafft.
Als dann Verräter unbekannter Herkunft plötzlich den Tempel angreifen, zweifelt Ajay nicht einen Augenblick daran, dass Qatar hinter den Angriffen steckt. Sie hat schon vorher mehrmals ihre Zweifel geäußert und scheint nicht sonderlich loyal zu sein. Zum Nachdenken bleibt aber kaum Zeit, da die GDI nun ebenfalls den Tempel stürmt, im Gegensatz zu den Verrätern aber Erfolg hat und den Komplex mit der Ionenkanone vernichtet, was in Kombination mit der eingelagerten Tiberiumflüssigrakete, eine verheerende Explosion zur Folge hat. Da sich Kane vermutlich ebenfalls in dem Gebäude aufgehalten hat, wird er für tot gehalten. Ajay glaubt aber nicht daran.
Killian übernimmt nun provisorisch die Führung über die Bruderschaft, sehr zum Missfallen von Ajay, der sie immer noch hinter dem Angriff der Nod-Verräter auf den Prime Tempel vermutet. Er befolgt ihre Befehle zwar, tut dies aber nur sehr widerwillig. Als dann die Scrin auf der Erde landen und Killian zumindest im australischen Sektor ein Zweckbündnis gegen den neuen Feind angeht, fühlt er sich in seinem Misstrauen weiter bestätigt. Sein fester Glaube daran, dass Kane lebt wird nunmehr bestätigt. Der Messias steht einmal mehr von den Toten auf, bricht sogleich das Bündnis mit der GDI und ordnet die Exekution von Killian an. Er will, dass Ajay ist tut. Der ist aber, als er ihr gegenüber steht im Zweifel, ob wirklich sie den Angriff auf den Prime Tempel angeordnet hat, da es hierfür keine Beweise gibt. Zudem bestreitet sie jedwede Beteiligung daran (was sich in Kanes Rache ja auch als richtig heraus stellt). Sie wird nichts desto weniger hingerichtet, was laut Kane die endgültige Prüfung seines Glaubens ist. Er fängt aber langsam an, den Messias in Frage zu stellen und dies nicht nur wegen Killians Exekution. Er kann die Anordnungen des Messias nicht nachvollziehen, die Scrin zu beschützen, die Nod schließlich genau so angreifen, wie die GDI. Er beneidet den Commander nach eigenen Angaben nun nicht mehr und verlässt stattdessen sein Kommandozelt. Über seinen weiteren Verbleib ist nichts bekannt.
Eine Frage des Glaubens
Ajay glaubt fest an den Messias Kane und bildet einen gewissen Gegenpol zu Killian Qatar, die dessen Wort und offenkundige strategische Fehlentscheidungen schnell in Frage stellt. Er denkt, dass alles so geschieht, wie es von Kane vorgesehen ist. Seine Position im Nachrichtendienst verabscheut er zwar nach eigenen Angaben – er würde lieber selbst in die Schlacht ziehen – für seinen Messias aber ist er gerne bereit, seine Aufgabe genau hier zu erfüllen. Auch als sich das Blatt gegen die Bruderschaft wendet, zweifelt er nicht, sondern kämpft weiter gegen die GDI. Auch als sein Glaube durch Kanes unerwarteten, vermeintlichen Tod geprüft wird, ist er immer noch davon überzeugt, dass alles nach Plan läuft und dass Kane irgendwie überlebt hat. Die Exekution Killians aber, die ohne vorherige Überprüfung der Vorwürfe statt gefunden hat, bringt seinen Glauben ins Wanken. Ihre Augen gingen ihm nach eigenen Angaben seit ihrer Erschießung nicht mehr aus dem Kopf. Die Pläne, die Kane mit den Scrin hat, die nun nicht mehr mit dem Krieg der GDI im Zusammenhang stehen, tun ihr Übriges. Er verlässt seinen Posten und möchte vermutlich desertieren. Ob ihm das gelungen ist oder er dafür hingerichtet wurde, wird nicht aufgeklärt. Er kommt in Kanes Rache aber nicht mehr vor.
Der Erbe Slaviks?
Mit seinem fanatischen Auftreten ist Ajay wohl der einzige Charakter aus Tiberium Wars, der bei den C&C- und Nod-Fans gut ankam. Er erinnert im Gegensatz zur stets zweifelnden Killian ein wenig an die alten Tage, an Anton Slavik, der aber wohl selbst durch eine Hinrichtung oder durch die Befehle, Truppen zum Schutz der Scrin zu opfern, nicht vom Glauben abgefallen wäre. Immerhin versteht er es auch, seinen Glauben und seinen Hass durch den ein oder anderen markigen Spruch zu unterlegen, wenn er damit auch nicht ganz an die Klasse vergangener Tage heran kommt.
Zitate
- „Das könnte ich mir immer wieder ansehen und das mache ich auch!“ (Kommentar zu einer Video-Aufzeichnung, bei der man die Zerstörung der Philadelphia sieht.)
- „Unter uns gesagt, Commander: Jetzt beneide ich Sie nicht mehr!“