Die Figur Michael McNeil
Michael McNeil ist ein bedeutender Battle Commander im zweiten und dritten Tiberiumkrieg. Er siegte nicht nur in zahlreichen Schlachten, sondern konnte auch ein Bündnis zwischen GDI und den Vergessenen erwirken. Mit einer Klinge konnte er Kane am Ende des zweiten Tiberiumkriegs aufhalten, dabei verfehlte er dessen Herz aber um wenige Zentimeter. Im dritten Tiberiumkrieg führt er die 22. Infanteriedivision, die einige wichtige Siege gegen Nod und die Scrin erringt und auch bei der finalen Schlacht am Ground Zero beteiligt ist. Hier wirkt er auch selbst in einem mobilen C&C mit. McNeil hebt sich durch eine enorme Zielstrebigkeit, der das Siegen nach eigenen Angaben liebt. Dadurch wirkt er mitunter arrogant und gefühlskalt. Er schreckt zudem nicht davor zurück, sich selbst am Schlachtgeschehen zu beteiligen.
Vom Ãœbungsplatz zur Rettung der Welt
Als Kane plötzlich auf den Bildschirmen der Philadelphia erscheint und nicht nur seine Rückkehr, sondern auch den Beginn eines neuen Krieges verkündet, dessen Ende er bereits kenne (Die Bezeichnungen Erster, Zweiter und Dritter Tiberiumkrieg gibt es erst seit Tiberium Wars), befindet sich McNeil gerade auf dem Southwest Training Center und übt für ein Manöver. Sein Untergebener Chandra holt ihn von dort ab, da der GDI Oberbefehlshaber Solomon nach ihm verlangt. Als McNeil von Kanes Rückkehr erfährt, ist er zunächst skeptisch, da die Lage aber zweifelsohne ernst ist und die GDI an allen Fronten von Nod-Streitkräften überrannt wird, begibt er sich sofort in den Kampf und sichert eine bedeutende GDI-Basis in Phoenix, scheitert aber an der Rettung des GDI Commanders Tao, der vom Nod-General Vega hingerichtet wird.
Bei einem späteren Einsatz stoßen McNeils Männer auf ein unbekanntes Flugobjekt, das offenbar abgestürzt ist. Nachdem zudringliche Nod-Streitkräfte zurückgeschlagen und Sprengfallen überwunden wurden, betritt er schließlich höchstpersönlich mit Chandra das Vehikel, das sie als Raumschiff der Scrin entpuppt. Sie werden von der Mutantin Umagaan überrascht, die sie in einen kurzen Kampf verwickelt. Trotz des großen gegenseitigen Misstrauens, lassen sich die beiden auf einen Handel mit ihr ein: Sie verrät der GDI die Position von General Vega, wenn diese im Gegenzug den Tratos, den Anführer der Vergessenen (die Mutanten), rettet.
Tratos wird aus den Fängen der Bruderschaft befreit und schließlich beginnt der Sturm auf die Basis von Vega, der sich in einer Pyramide in Südamerika versteckt hält. Vega kann den Nod-General stellen, der aber zuvor eine Überdosis der von ihm gehandelten Droge Augenpulver genommen hat und bereits im Begriff ist, daran zu sterben. McNeil erfährt nur noch von ihm, dass Kane den Tacitus und damit gewonnen hat. Es bleibt aber keine Zeit, da Kane, um Vega für sein Scheitern zu bestrafen, eine Interkontinentalrakete auf die Überreste seiner Hauptbasis abgefeuert hat. Von Tratos erhält McNeil noch einmal die Information, dass Kane den Tacitus hat, auch wenn er selbst nicht viel mit dieser Information anzufangen weiß.
Die Lage ist für die GDI aber ohnehin schon brenzlig. Mit Hammerfest wurde eine der bedeutendsten Kernbasen von Nod überrannt. Er erobert die Basis mühsam zurück, doch gelingt es Kane, ihm den Augenblick des Triumphes zu nehmen. Sein Bruder Jake McNeil war in Hammerfest, als die Basis erobert und Kane verkündet über die Bildschirme der Basis, dass er gehört habe, dass er einen sehr langsamen und qualvollen Tod gestorben sei.
In Deutschland hat Nod einige Chemiraketen in Stellung gebracht, um die Verbreitung des Tiberiums zu beschleunigen. McNeils Verhältnis zu Umagaan bessert sich indes, er rettet Mutanten, die von Nod gefangen gehalten werden, obwohl dafür eigentlich keine Zeit ist und General Solomon dagegen ist. Die Raketensilos werden zerstört, danach sollen die Protypen, die Nod vom Banshee hat, aufgespürt und vernichtet werden. Umagaan hilft bei der Suche und wird dabei von Kane gefangen genommen. Außerdem gerät McNeils Kommandoschiff, die Kodiak, in einen schweren Ionensturm und muss notlanden, eine Situation, die von Nod sogleich ausgenutzt wird. Die Angreifer werden zurückgeschlagen und von einem Ghostalker erfährt McNeil, wo man Umagaan hingebracht hat: Zum Tempel von Nod in Kairo, wo Nod seine Hauptbasis hat.
McNeil widersetzt sich den Anweisungen Solomons, der es für reinen Selbstmord hält, Nod hier anzugreifen und zerstört den gewaltigen Stützpunkt. Schließlich stellt er Kane, der mit einer großen Rakete die Erde komplett in Tiberium hüllen will. In dem nun folgenden Kampf kann Kane McNeil scheinbar mit einem Pistolenschuss überwältigen, bekommt von diesem aber eine Klinge in den Rücken gerammt, als er dabei ist, seinen Sieg auszukosten. McNeil und Umagaan verlassen den Komplex. Nachdem letztere behandelt worden ist, damit sich das Tiberium in ihrem Körper nicht mehr weiter ausbreitet, erkennen McNeil und Umagaan ihre Liebe füreinander, jedoch stirbt Umagaan am Anfang von Feuersturm, da die verwendete Substanz den Prozess sogar beschleunigt.
Vom überheblichen Wächter zum gedemütigten Gefangenen
In der Nod-Kampagne von Tiberian Sun kommt McNeil ebenfalls vor. Hier gelingt es ihm ebenfalls ein Bündnis mit den Vergessenen zu schmieden und Umagaan auf seiner Seite zu haben. Er lockt Nod-Commander Anton Slavik mit den Mutanten in einen Hinterhalt und nimmt ihn und seine Nachrichtenoffizierin Oxanna Kristos gefangen. McNeil gibt zu erkennen, dass er anders als Slavik gewusst hätte, dass es einen Hinterhalt geben würde. Jedoch hat er nicht lange etwas, von dieser Finte, da Slavik sich befreien kann.
Michael McNeils Bruder Jake wird von Nod gefangen genommen und dazu gebracht, einen Sturm auf die Basis in Hammerfest zu ermöglichen. Der schwer zugerichtete Michael muss schließlich an einen Stuhl gefesselt miterleben, wie die Philadelphia von Nod zerstört wird und er verloren hat.
Bedeutender Nebenakteur
Auch im Dritten Tiberiumkrieg ist Michael McNeil noch aktiv und führt hier die 22. Infanteriedivision an. Eine Elite-Einheit, die nur den besten eines jeweiligen Ausbildungsjahrgangs annimmt. Seine Fähigkeiten muss McNeil auch hier wieder schnell unter Beweis stellen, da Nod wieder heftig und ohne Vorwarnung den Krieg beginnt. Unter seinem Kommando wird Professor Takeda befreit, der nach dem Tod von Dr. Ignatio Möbius der wichtigste Tiberiumforscher ist. Dabei tun sich besonders die jungen Privates Ricardo Vega, Tera Gallagher und Alessio „Dish“ Bowles hervor, denen die Rettung des Wissenschaftlers gelingt. Während Bowles übergangen wird, weil seine Familie der Bruderschaft von Nod beigetreten ist, werden Vega und Gallagher befördert. Vega (der Held des Romans) ist erst seit einem Tag dabei und so muss McNeil die Berförderung durchsetzen, da sie natürlich auch einen gewissen Symbol-Charakter hat. Es scheint aber nicht ganz unwichtig zu sein, dass er mit Vegas Vater Javier Vega gekämpft hat, der übrigens ein BBruder von General Vega in Tiberian Sun ist.
McNeil überbringt die guten Nachrichten persönlich und findet es nicht einmal weiter schlimm, dass der etwas ungestüme Private Momoa „Heilige Scheiße!“ brüllt, als er von Vegas schneller Karriere erfährt. Ansonsten hält er sich eher im Hintergrund und gibt die Befehle. Die 22. Infanteriedivision befreit nacheinander Portugal und Madagaskar von den Truppen der Bruderschaft. Diese wollte über den indischen Ozean Tiberium verbreiten und so die ganze südliche Hemisphäre vergiften.
Die junge Journalistin Annabella Wu darf über McNeils Division berichten, weil dieser trotz seines großen Erfolges als zugänglicher gilt als der Commander der 3. Division (der Spieler von Tiberium Wars). In seiner Angewohnheit, auch mal gegen Regeln zu verstoßen, lässt McNeil von Nod beschlagnahmte Tiberiumstrahlwaffen zum Einsatz kommen und gibt sie der Kompanie von Vega, der sich freiwillig hierfür meldet. In der nun entbrennenden Schlacht um Australien erweisen sich die Gewehre auch als sehr hilfreich, denn es ist der Augenblick, in dem die Scrin die Erde erreichen. Auch wenn es McNeil widerstrebt, so verbündet er sich mit der Bruderschaft gegen diese neue Bedrohung und der gerade errichtete Turm der Scrin kann zerstört werden.
Hat McNeils Division im Vergleich zur 3. Division bisher die zweite Geige gespielt, so darf sie jetzt in der finalen Schlacht mitwirken. Am Ground Zero steht der Kontrollknoten der Scrin, dessen Zerstörung deren Ende bedeuten soll. McNeil, die ganze Zeit eher ein Schreibtischgeneral, kann sich dabei über eine neue Erfindung freuen: Ein mobiles Command & Conquer, mit dem er an der Schlacht teilnehmen und gleichzeitig Befehle erteilen kann. Er kann so dabei sein, als seine wenigen abgekämpften Männer den Kontrollknoten zerstören und die Welt scheinbar retten.
„Ich liebe es, zu gewinnen“
McNeil erinnert in Tiberian Sun in seinem ganzen Auftreten etwas an Han Solo aus der alten Star Wars-Trilogie. Er liebt es, zu gewinnen und zeigt dabei keine Gefühlsregungen. Zudem scheint er überaus von seinen Fähigkeiten überzeugt zu sein, was er vor allem gegenüber besiegten Feinden durchaus deutlich macht. Doch ist er nicht so unnahbar, wie er sich gibt. Er scheint ernsthaft niedergeschlagen zu sein, als er vom Tod seines Bruders erfährt und schließlich gibt er sich auch seiner Liebe zur Mutantin Umagaan hin.
Im Tiberium Wars scheint er altersbedingt zudem etwas ruhiger geworden zu sein und prahlt nicht mehr so sehr mit seinen Fähigkeiten. Zwei Nod-Gefangene werden von ihm gemäß des Genfer Abkommens behandelt, nur will er, dass sie die Niederlage der Bruderschaft in San Diego zu sehen kriegen. Zudem hört er noch wesentlich mehr auf seine Untergebenen. Mit seinem Vorgesetzten Direktor Boyle ist er aber überhaupt nicht einverstanden, wie niemand in der GDI. Da er an der letzten Schlacht aber sogar aktiv mitwirkt, zeigt sich, dass er dennoch weiter sehr praktisch veranlagt ist.
Zitate
- „Liebst du denn gar nichts?“ – „Ich liebe es, zu gewinnen!“ Umagaan und McNeil
- „Sag mal Slavik: Hat dein allwissender Gott etwa vergessen, dir zu sagen, dass du heute stirbst?“