Die Figur President Dugan
Michael Dugan ist vor und während des großen Krieges in Alarmstufe Rot 2 und während des Kampfes gegen Yuri Präsident der Vereinigten Staaten. In dieser Position war er zunächst darum bemüht, die Sowjetunion zu einem Vasallenstaat zu machen und sie dann zu bekämpfen, als der Krieg ausbrach. Er ließ in erster Linie General Carville und den namenlosen Commander die Arbeit machen. Ihm ist es aber zu verdanken, dass die Westeuropäischen Mächte sich mit den Amerikanern verbündeten und Romanov so geschlagen werden konnte.
Mitten im Techtelmechtel
Dugan kam irgendwann in den Jahren vor Ausbruch des zweiten großen Krieges gegen die Sowjetunion an die Macht. Da diese nach dem Sieg über Stalin nicht komplett vernichtet wurde, sondern in ihrer Form bestehen blieb, musste er Mittel und Wege finden, die immer noch von dem großen Staat ausgehende Bedrohung so klein wie möglich zu halten. Er war es, der Premier Alexander Romanov an die Macht brachte, da er hoffte, dieser würde eine eher schwache Person sein, die sich leicht benutzen ließ. Der Plan ging zunächst auf, Romanov setzte sich für den Frieden ein. Doch dies sollte sich – womöglich durch Yuri – bald ändern, als die Sowjetunion die USA völlig unvorhergesehen von allen Seiten mit einem mächtigen Invasionsheer angreift.
Dugan wurde – während er sich gerade mit einer jungen Praktikantin vergnügte – von einem Notruf General Carvilles ereilt, der die Truppen auf seinem Radar entdeckt hatte. Da dies völlig unerwartet geschieht und für Dugan auch „keinen Sinn“ ergibt (wohl, weil er der Meinung ist, Romanov unter Kontrolle zu haben), beschließt er, sich zuerst im Kreml zu erkundigen, was dies zu bedeuten hat. Als Dugan dann gleich zu Beginn des Telefonats noch einen Bericht erhält, dass die Sowjetunion „alles, was sie besitzt“ gegen die USA gerichtet hat, verliert er die Beherrschung und versucht Romanov zurecht zuweisen. Er macht ihm deutlich, dass er seinen Posten nur ihm zu verdanken habe, worauf Romanov aber sehr empört reagiert. Dugan ordnet nun einen Nuklearen Erstschlag an, der von Carville durchgegeben wird. Dieser Erstschlag wird aber dadurch unterbunden, dass Yuri sich in die Kommunikation einmischt und dafür sorgt, dass die Türen der Raketensilos nicht geöffnet werden und die Sprengköpfe so noch unter der Erde explodieren. Die USA sind den Angreifern nun schutzlos ausgeliefert und werden beinahe überrannt.
Carville und einem namenlosen Commander (dem Spieler) gelingt es zumindest, New York und einen Luftwaffestützpunkt zu retten, doch dann geschieht etwas, mit dem wohl keiner gerechnet hat. Die Sowjets errichten in Washington einen Psychostrahler, mit dem die Gedanken der gesamten Bevölkerung dort – einschließlich denen von President Dugan und General Carville – kontrolliert werden können. Dem Commander gelingt aber die Zerstörung des Gerätes und Dugan flieht mit der restlichen amerikanischen Führung nach Kanada. Dugan begreift wohl erst jetzt, wie aussichtslos die Situation eigentlich ist und bittet die westeuropäischen Mächte, genauer: England, Frankreich und Deutschland, um Hilfe. Seine ohnehin schon niedrige Verhandlungsposition – die USA sind schließlich relativ weit von Europa entfernt – wird dadurch weiter verschlechtert, dass Romanov in Osteuropa Atomsprengköpfe in Stellung gebracht hat und droht, diese abzufeuern. Unter dem Befehl „des Commanders“ gelingt es Geheimagentin Tanya Adams aber, diese Bedrohung zu vernichten.
Totenwächter
Im weiteren Verlauf des Konfliktes hält sich Dugan eher im Hintergrund, er übergibt lediglich – inzwischen wieder im Weißen Haus sitzend – den Befehl, die Sowjetunion aus ihrer letzten Bastion in den Vereinigten Staaten zu vertreiben: St. Louis. Danach ist die rote Armee fürs erste zurückgeschlagen. Doch sie stellt weiter eine große Bedrohung da, so dass Carville nach Deutschland reisen will, um dort die Chronosphäre zu besichtigen, mit der der Sieg über die Sowjetunion gelingen könnte. Er wird aber von einem Verrückten Ivan bei einem Selbstmordanschlag getötet. Nachdem die Chronosphäre vor anrückenden Sowjettruppen gerettet wird, lässt Dugan Carville mit allen militärischen Ehren beisetzen und ordnet nun selbst an, dass die Alliierten mit der Chronosphäre in Moskau einfallen sollen. Die Invasion gelingt und Romanov ist geschlagen. Dugan, der nun als strahlender Sieger dar steht, lädt den namenlosen Commander und Geheimagentin Tanya Adams zur Siegesfeier ins Weiße Haus ein.
Sklave von Yuris Willen
In der Sowjetkampagne sind die Alliierten mit der Verteidigung der USA weniger erfolgreich, sodass Dugan auch hier schnell nach Europa fliehen muss. Er kehrt aber zurück, als die Alliierten hier schon fast vernichtet sind, um den Eindringlingen zu trotzen. Sein enormer Geleitschutz kann aber nicht verhindern, dass einige Psycho-Kommandos von Yuri die Kontrolle übernehmen und der sowjetische Chefstratege dies für seine Zwecke ausnutzen kann. Amerika war so nun ganz in der Hand der Sowjetunion und diese konnte sich nun inneren Konflikten und letzten Widerstandsnestern auf der ganzen Welt zuwenden.
Neuer Gegner, Alte Fehler
Als einige Zeit nach dem Sieg im Krieg gegen die Sowjetunion Yuri auf den Schirmen im Weißen Haus erscheint, macht Dugan den gleichen Fehler wie schon bei Romanov. Er unterschätzt den Kampfeswillen dieses neuen Gegners und bietet ihm scheinbar großmütig eine Generalamnestie und ein eigenes Land an, was Yuri mit seinen Weltherrschaftsplänen eher belustigend findet. Als Dugan dann den Ernst der Lage begreift, befiehlt er die sofortige Zerstörung des Psychodominators auf Alcatraz, mit dem Yuri die Gedanken der gesamten Bevölkerung dort hätte kontrollieren können. Der Dominator bleibt intakt, doch ein Kraftwerk wird so stark beschädigt, dass es nicht mehr genug Energie erhält. So hat Dugan zumindest einen kleinen Erfolg zu verbuchen, bevor weitere Psychodominatoren auf der ganzen Welt aktiviert werden. Die Alliierten reisen in die Vergangenheit um den Bau der Geräte zu verhindern, doch Dugan wirkt hier nicht mit. Als Yuri geschlagen ist, vereinen sich die beiden parallelen Zeitlinien und Dugan wird vor vollendete Tatsachen gestellt: Yuri ist vernichtet und Carville wieder am Leben, da er vor dem Attentat gewarnt wurde (Dies wurde von Dugan vor der Zeitreise so befohlen).
Ein guter Christ
Interessant an Dugan sind seine christlichen Äußerungen zu Beginn von Alarmstufe Rot 2 und Yuris Rache (siehe Zitate). Dies scheint ein wenig das Klischee des eher konservativen Amerikaners zu bedienen und steht zudem im Gegensatz zu seiner Affäre zu seiner Praktikantin, die er offenbar unterhält. Letztes ist aber natürlich eine Anspielung an die Affäre von Präsident Bill Clinton zu seiner Praktikantin Monika Lewinsky, deren Leugnung ihn fast um sein Amt gebracht hätte.
Realer Namensvetter
Einen Michael Dugan gibt es wirklich. Dieser war 1990 Oberbefehlshaber der USA Air Force. Allerdings wurde er bereits nach 79 Tagen wegen ungeschickten Verhaltens im Falle des sich anbahnenden Irakkrieges wieder entlassen. Mit Ausnahme dieser Ungeschicklichkeit lassen sich keine Ähnlichkeiten mit der Figur in Alarmstufe Rot 2 feststellen, sodass diese Zufall sein müssen.
Zitate
- „Jesus, Maria! Dann müssen wir zurückschlagen!“ (Alarmstufe Rot 2)
- „Mein Gott. Dieser Verrückte wird es tatsächlich tun. Möge Gott uns alle beschützen!“ (Yuris Rache)
- „Wenn das hier vorbei ist, können Sie jedes Amt bekommen, dass Sie wollen, Commander! Außer das des Präsidenten, natürlich!“ (Alarmstufe Rot 2)