Eine weitere Protestpartei die nur ein Thema hat- genau wie die Piraten. Hoffentlich verschwinden beide wieder möglichst schnell bei den "sonstigen Parteien".
Man hat ja gesehen wie dieser Lucke in stocken geriet sobald mal ein anderes Thema wie der Euro angesprochen wurde.
Seriöse Politik funktioniert nur mit seriösen Parteien und nicht mit diesen Ein-Thema-Prostestbewegungen. Wenn das mal die ganzen ungebildeten und Politik verweigernden Menschen kapieren würden hätte man allgemein auch wieder eine höhere Wahlbeteiligung in unserem Land.
Was ist denn seriöse Politik? Seriöse Parteien brachten uns Dosenpfand, den Euro Hawk, Flexi-Quote, Vorratsdatenspeicherung, Umweltzonen, Hotelsteuergeschenk, Betreuungsgeld, Lohndumping durch Leiharbeit und Werksverträge, Stillstand bei Gleichberechtigung und Homopolitik, 360° Atomwende, NSU-Ermittlungspannen, höchste Steuereinnahmen überhaupt und dennoch neue Schulden machen müssen ("Sparen") ...
Frau Merkel sagt, sie habe einen Kompass, aber ich glaube dass der einem höchstens sagen kann wo oben ist. Die Ernsthaftigkeit vermag ich bei der aktuellen Regierung nicht zu erkennen, wenn ich mich an ein viel zu spätes und dann auch noch verfassungswidriges neues Wahlgesetz erinnere. Hat irgendwer mitgezählt, was Karlsruhe den jetzigen seriösen Politikern wieder alles gekippt hat, weil es gegen die Verfassung war (also handwerklich und fachlich schlecht)? Leichtfertig 211 Milliarden Euro Garantien verabschiedet, ohne die Zeit zu haben, sich alle wichtigen Fakten anzueignen - das ist verantwortungsvoll. Und bei solchen Summen kann man andere Debakel wie S21, BER, und Elbphilharmonie getrost ignorieren. "Beste Regierung seit der Wende..."
Das Meldegesetz wurde noch schnell von wenigen Abgeordneten geändert, ohne das die Mehrheit der Koalition das mitbekam. Der Aufschrei kam erst nach der Absegnung und alle waren empört über ihre Unfähigkeit, die eigenen Gesetze zu kennen. Auf seriöse und aalglatte Politikertypen, die selbstkritiklos jede Untat schönreden können, verzichte ich gern.
Und fernab davon sind Bezeichnungen wie "Ein-Themen-Partei" und "Protestpartei" Totschlagargumente und zeugen davon, dass man sich erst gar nicht mit der jeweiligen Partei auseinandersetzen will. Die Wähler dieser Parteien despektierlich als entweder ungebildet oder sich der Politik verweigernd zu bezeichnen (was Wähler dieser Parteien ja schon aus logischen Gründen nicht sind), strotzt nicht gerade von Aufgeschlossenheit Neuem gegenüber. Die Hoffnung, dass die Parteien wieder verschwinden, zeigt eine gewisse Anmaßung, jedem den Alternativlos-Einheitsbrei aufzuzwingen.
Wieso fordert man von nicht gewählten Politikern mehr als von bereits gewählten? Welche gewählte Partei setzt denn ein sicheres Konzept zur Lösung der Krise um? Ich teile nicht die Meinung der AfD und sehe ihre Positionen eher kritisch, aber ich finde gut, wenn es Alternativen gibt, die mehr Leute wieder zum Wählen bringen.
Überhaupt wählen gehen: das hilft gegen die niedrige Wahlbeteiligung, wen man wählt ist dafür völlig unerheblich. Ich würde mich sogar freuen, wenn diese Partei eine Chance bekommen und es in den Bundestag schaffen würde, nur damit der Canon-Gesang dort aufhört. Ich finde es schädlicher, motivierten Leuten einzureden, die bisherige, alteingesessene und verfilzte Rotze sei das Einzige was geht. Mit der Grundeinstellung im Volke brauchen sich Parteien auch gar nicht anstrengen (und sie tun es auch nicht).