Das schöne an Präsentationen ist ja, dass man dort all seine Visionen einfließen und Probleme ausblenden kann.
Wir bzw. USA sind ja vor fast 50 Jahren mit Leutz auf'm Mond gelandet. Was kam danach... paar Marssonden die Bilder und Daten aufgeliefert haben.
Bei allem Optimismus sehe ich uns (gottseidank) noch Lichtjahre von der Kolonialisierung des Weltraums entfernt.
Wenn ich sehe wie wir (die Menschheit) miteinander umgehen, wie sich aufgeklärte "Erste-Welt-Staaten" wegen Lappalien an die Gurgel gehen, religiöser Wahn ganze Völker gegeneinander aufbringt, *lässt sich beliebig fortsetzen* bla bla..., habe ich nicht nur technische Zweifel.
Was würde wohl passieren wenn "Neuland" besiedelt werden könnte... glaubt hier irgendjemand das dann auf einmal der Kuchen gerecht unter allen geteilt wird?
Alleine schon die Ballung von mehreren Menschen führt dazu, dass die Homogenität der Gruppe stetig weiter abnimmt je mehr Member dazu stoßen. Das Ergebnis sind Konflikte die irgendwann durch eine staatliche Macht in Zaum gehalten werden müssen.
Die Russen wollen keine USA-Siedlung auf'm Mars und umgekehrt, die Engländer keine Franzosen, die Araber keine Juden und sollte der aberwitzige Fakt eintreten das WIR das erste Marsdorf bevölkern, wird die Komödie "Iron Sky" für den Rest der Welt eine Horror Vision werden.
Es wird keine friedliche Lösung gefunden werden, so wie wir heute "strukturiert" sind.
Dann zum technischen (ich bin da 102% Laie und glaube an Murphy's Gesetz):
Was da alles vorab geprüft, erforscht, getüftelt und berechnet werden muss ist unvorstellbar.
Ein kleiner Fehler, alleine für sich nahezu unbedeutend, erzeugt eine Kaskade von Ereignissen an deren Ende möglicherweise eine Katastrophe steht.
Was ist wenn's Wasser ausgeht ( warum auch immer, maybe Sabotage)...? Dann isses völlig wayne wieviele Versorgungsraketen wir von der Erde losschicken, es dauert zu lange.
Da muss erstmal das Antriebs- bzw. Geschwindigkeitsproblem gelöst werden, damit die Flugzeit nicht Monate oder Jahre dauert.
Eine Virenerkrankung greift um sich, die "Marsstaub-Allergie" wird neu entdeckt, eine für uns gefährliche einheimische Lebensform tritt hervor (z.B. Sandwürmer wie in Dune) oder, oder, oder...
Ich bin mir sicher, dass bis zur Expansion ins All noch sehr viele technische und menschliche Fragen offen stehen, mit deren Klärung wir garantiert noch Jahrzehnte beschäftigt sind.
Falls wir sie überhaupt lösen.
Wenn man das Ganze jetzt auch noch "philosophisch" betrachtet:
Wir sind dabei uns und unsere Erde zu ruinieren. Wenn wir weiter so machen schaffen wir das auch.
Sollte man da nicht hoffen (dürfen), dass sich unsere historisch belegten, schädlichen Neigungen nicht auch noch auf anderen Planeten fortpflanzt?
Und wenn ich mich richtig an meinen Schulunterricht erinnere, verabschiedet sich unsere Sonne eh irgendwann mal von selber und hier geht im wahrsten Sinne des Wortes "das Licht aus".
Da dies auch den Mars betreffen wird, müssten wir ja noch viel weiter vorstoßen in ein anderes geeignetes Sonnensystem, wo die Hauptbirne länger brennt.
Aber vielleicht wohnt da ja schon jemand... und was, wenn der/die uns nicht leiden können?
Also erstmal fernreisetauglich werden und DANN mal über Kolonien nachdenken.
Ohne eine erheblich verbesserte Antriebsart werden wir unser System nicht verlassen können.
Und wenn wir es mangels Warpkern nicht verlassen können, ist es doch völlig Bockwurst ob ich auf der Erde oder auf'm Mars sterbe, wenn die Sonne ausgebrannt ist.