Inwiefern findest du das jetzt unrealistisch? Kundenprofile sind heute schon Gang und Gäbe, Amazon weiß alles, was du jemals bei ihnen gekauft oder angeschaut hast und erstellt daraus seine Vorschläge. Wie viel Details letztlich in die konkrete Analyse einfließen wäre dafür unerheblich. Gerade mit den von dir erwähnten neuronalen Netzwerken kann man bei ausreichenden Trainingsdaten, was hier ja zweifelsohne gegeben wäre, Prozesse schnell und effizient auswerten.
Interesse an solchen Profilen besteht wohl offensichtlich. Payback ist ja bereits eine kleine Variante davon, Marktforschung gibt es seit Ewigkeiten, und wie gesagt nutzten Amazon und Co. solche Profile ganz selbstverständlich.
Es ist mir bewusst, dass derartige Analysen erstellt werden, jedoch sind wir selbst in der Theorie derzeit nicht in der Lage anhand gigantischer Datenmengen, komplexe Zusammenhänge oder Vorraussagen zu erstellen. Zumindest sind mir keine Algorithmen im Bereich des Datamining oder maschinellen Lernen bekannt, welche in der Lage sind große Datenmengen in Polynomialzeit zu verarbeiten. Amazon und Co löst dies zumeist durch eine massive Informationsreduktion, z.B. durch Zusammenfassung in Gruppen bzw. Stereotypen.
Bezogen auf das künstliche neuronale Netz darft du ebenso nicht vergessen, dass das Training, welches sozusagen die Erstellung des Profiles ist, ein multimodales nichtlineares Optimierungsproblem ist, welches in der Regel deutlich hochdimensionaler ist, als die Eingangsdaten. Dies ist ein Problem, welches auch alle anderen Konzepte haben, welche dies geeignet lösen könnten. Das Training für eine einzelne boolsche Entscheidung dauert im Übrigen bei mäßigem Datenaufkommen schon mehrere Stunden, wie ich es bereits mehrfach selbst erfahren konnte (auf einem Cluster des RRZN), daher verlässt es meine Vorstellung, dass man nennenswerte personengenaue Profile innerhalb dieser gigantischen Datenmengen erstellen kann.
Auf einer ganz anderen Ebene fühle ich mich derzeit durch die bisherigen Möglichkeiten nicht gestört, ich mag es sogar, dass Amazon mir sinnvolles Zubehör etc. vorschlägt. Ich denke auch, dass dies das eigentlich Problem ist, wo wir beide differieren, denn egal wie genau wir beide den Begriff "Profil" letztlich definieren, irgendwann wird man entsprechende Datenmengen sicherlich verarbeiten können, da stimme ich dir zu, nur fühle ich mich von dieser Möglichkeit nicht gestört. Die Frage ist eher, wie wird diese Möglichkeit wirklich genutzt und solange ich dies nicht kenne kann ich dazu nur schwer eine Stellung beziehen. Gegen einen Missbrauch bin ich aber sicherlich, suggestiert Missbrauch schließlich eine für mich negative Nutzung.
2. währungsunion
hier stimmt das nur bedingt. denn eine hyperinfaltion in nur einem der länder zu bekommen wird schwieriger.
Entschuldige das Missverständnis. In diesem Fall meinte ich damit, dass ein massiver Anteil aller Banken der Währungsunion bankrott gehen, sozusagen die Betrachtung der Währeungsunion als "ein großes Land". Wie sich dies im Falle von Griechenland verhält, bzw. wenn ein einzelnes Land den Bankrott anmeldet kann ich nicht mir nicht vorstellen.
jetzt mal von den in meinen augen viel zu großen investment bzw. zocker-teil abgesehen, verdient eine bank ihr geld ja nur in geringem maße mit deinem tagesgeld/girokonto, sondern vielmehr über kreditvergaben.
Ist dies nicht oftmals das Gleiche, bzw. welches Kapital wird für diese Kredite genutzt? Würde die Bank nur ihr eigenes dafür nutzen, wo liegt der Anreiz der Bank in deinem Geld sonst, bzw. verstehe ich wie gesagt die Motivation der Bank am Geld anderer nicht, wenn sie es nur lagert.
Bzgl. der alternativen Formen habe ich tatsächlich an die gleichen Möglichkeiten wie du gedacht, wobei ich mich auch damit anfreunden kann, wenn es neben dezentralen auch eine zentrale Möglichkeit gibt, welche dies übernimmt. Diese Institution müsste natürlich eine 100% (abgesehen Diebstahl etc.) Sicherheit auf dein Geld geben. Man müsste dann prüfen, ob man dies durch das Geld finanzieren kann, welche man durch einen Wegfall der Herstellung von Bargeld einsparrt.
Generell geht es mir aber gar nicht darum auf Bargeld zu verzichten, aber auf 1- und 2-Cent Münzen kann ich gerne verzichten.