GEMA: Konzerte um 600% teurer machen

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Jul 17, 2002
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Konzerte: Gema fordert 600 Prozent mehr
von webwatcher

Konzertkarten für Superstars wie Madonna oder die Rolling Stones sind heute schon fast unbezahlbar. Doch bald dürften die Preise endgültig durch die Decke gehen. Die Rechteverwerter der Gema wollen mitten in der schärfsten Rezession die Tarife für Konzertveranstalter um fast 600 Prozent anheben und auch bei T-Shirt und Plakaten mitkassieren. Die Veranstalter rufen die Schiedsgerichte an, die Gema hat alle Verträge gekündigt.

Der Verband der Konzertveranstalter schlägt Alarm. Nach ihren Berechnungen werden sich durch die neue Preisattacke der Gema die Abgaben in astronomische Höhen empor schwingen. Als Beispiel wird ein Konzert mit einem Kartenpreis von 45 Euro und 5000 Fans vorgerechnet. Nach alter Ordnung werden 3.369,60 Euro fällig. Der neue Tarif laute dagegen auf 18.000 Euro. Dazu muss noch zehn Prozent auf die Nebenverkäufe und Sponsorengelder abgeführt werden, fordern die Münchner. Vom Rest muss dann der gesamte Konzertbetrieb, von der Hallenmiete bis zu den Löhnen der Bühnen arbeiter und den Stromkosten bezahlt werden. „Das grenzt an Wucher!“, tobt Jens Michow, Präsident des Veranstalterverbands idkv, als ich ihn am Telefonhörer habe.

Die Veranstalter sehen sich als Melkkuh, die jetzt als Ausgleich für die kollabierenden CD-Verkäufe der Plattenfirmen und Internetpiraterie geradestehen sollen. Die zusätzlichen Kosten müssten auf die Preise der Karten aufgeschlagen werden, was im aktuellen Markt kaum durchsetzbar sei. Die Gema in München hat auf telefonische und E-Mail-Anfrage eine Stellungnahme zugesagt, die bis zum Veröffentlichungszeitpunkt aber noch nicht eingetroffen war. So bald diese vorliegt, wird sie an dieser Stelle aktualisiert. Update: Hier ist die Reaktion der Gema.

Die Gema verwaltet als staatlich anerkannte Treuhänderin die Rechte von über 60.000 Mitgliedern und über einer Million ausländischen Berechtigten. Es ist ihre Aufgabe, dafür Sorge zu tragen, dass ihren Mitgliedern für jede Nutzung ihres Repertoires - Komponisten, Texter, Verleger - eine angemes*sene Vergütung gezahlt wird, diese einzufordern und an die Berechtigten weiterzuleiten. In der jüngeren Vergangenheit war die Gema vor allem dadurch öffentlich aufgefallen, dass sie versuchte selbst von den Eltern von Kleinkindern, die in Webvideos auf Youtube Gassenhauer (grauenhaft) nachgeträllert haben, Gebühren einzufordern. Mittlerweile konnte Youtube mit der Gema eine Pauschalvereinbarung schließen, über deren Details sich die Beteiligten allerdings ausschweigen.

Das Problem der Gema (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) liegt darin, dass die alten Vergütungsmechanismen naturgemäß nicht für das Internet-Zeitalter ausgelegt waren. Dieser Anpassungsprozess war und ist äußerst schmerzhaft. Gleichzeitig gehen die CD-Verkäufe immer weiter zurück und damit die Einnahmen aus der so genannten „Mechanischen Vervielfältigung“. Die Plattenfirmen zahlen viel weniger an Lizenzen an die Musikverleger und Rechteinhaber. Daneben kommen immer mehr Web-Radios und Musikdienste wie last.fm dazu, für die es galt neue Tarifstrukturen zu schaffen. Die Lizenzeinnahmen aus diesen digitalen Bereichen kann den Rückgang bei den CD-Lizenzen nicht ausgleichen.

Der idvk hat jetzt die Schiedsstelle des Marken- und Patentamts angerufen. „Da muss die Gema erst einmal nachweisen, warum man nur drei Jahre nach einer Tariferhöhung neue Tarife wegen Unangemessenheit durchsetzen will.“ Scheitert das Schiedsverfahren, werden die ordentlichen Gerichte angerufen. Ein solches Verfahren kann ich über Jahre hinziehen.

Der aktuelle Rollgriff bei den Konzertveranstaltern ist nicht verwunderlich. Die Konzertbranche boomt wie selten. Der Verband der deutschen Konzertveranstalter nennt einen Branchenumsatz von 3,8 Mrd. Euro für 2007, davon entfallen 2,8 Mrd. Euro auf Musikveranstaltungen. Der Durchschnittspreis eines Tickets lag bei 33,20 Euro. Das geht von 1,50 Euro für die Nachwuchsband im Jugendclub bis zu mehreren Hundert Euro für die Nobelkarte des internationalen Megastars.

Die Gebühren der Gema werden nach dem Bruttoumsatz - einschließlich Künstlerhonorar – eines Konzerts berechnet. Die größten Gewinner sind dabei die Top-Künstler, die heute die Ticketpreise den Veranstaltern oft verbindlich vorgeben. Sie bekommen ihr vorab garantiertes Honorar und, weil sie zunehmend auch Verleger ihrer Werke sind, dann zusätzlich den erhöhten Gebührenanteil.
von Axel Postinett
Quelle: http://www.handelsblatt.com/technologie/webwatcher/konzerte-gema-fordert-600-prozent-mehr;2136841

Zur Gebührenberechnung für Kleinveranstalter legt die GEMA folgende drei Punkte zu Grunde: Raumgröße, Höhe des Eintrittgeldes und GEMA-Pflicht für die gesamte Veranstaltung ab einem GEMA-pflichtigen Musikstück. Die durchwegs zu hohen Gebühren zwingen Kleinveranstalter die Anzahl der Konzerte zu reduzieren. Viele veranstalten gar keine Konzerte mehr.

Dem gegenüber werden die Künstler-Tantiemen nach dem so genannten, hochkomplizierten Pro-Verfahren berechnet und der Hauptanteil der GEMA-Einnahmen landen in einem so genannten „großen Topf“.
Auch viele Künstler sind deshalb in ihrer Existenz bedroht: zu wenig Auftrittsmöglichkeiten und zu geringe Tantiemen.

Auf Grund der so genannten „GEMA-Vermutung“ verpflichtet die GEMA die Veranstalter auch urheberrechtlich ungeschütztes Material zu melden, was mit einem erheblichen Arbeitsaufwand verbunden ist. Wenn ein Konzert nicht gemeldet wird, erhebt die GEMA eine so genannte Recherche-Gebühr von 100 % der festgelegten GEMA-Gebühren ohne vorherige Mahnung und ohne Kenntnis, ob GEMA-pflichtige Werke aufgeführt und ob dieses Konzert überhaupt stattgefunden hat.
Aus der Petition
 
Was is'n mit denen kaputt? Ey samma, gibt es keinen gesunden Menschenverstand mehr auf dieser Welt...wer soll das bezahlen? .-_-
 
*Knister krachz* "Hallo! Kann uns jemand hören?" "Hallo da draussen." "Wir sind die GEMA und wir haben den Kontakt zur Realität verloren!" *Rausch knister*

Ärztliche Diagnose: Realitätsverlust im Endstadium!
 
lass ma rechnen 45 mal 6=HAAAALLLOOOOOOOOOO!!!!!!
 
Also darf man künftig für ein 50 Euro Ticket 300 Euro auf den Tisch legen? Das macht Sinn...
 
Naja mal gucken, wie lang das gut geht, wenn niemand mehr nach Deutschland kommt um Konzerte zu spielen, weil nur 5 Leute kommen :D
 
Die GEMA spinnt völlig.

http://www.heise.de/newsticker/Einigung-bei-Urheberabgabe-fuer-USB-Sticks-in-Sicht--/meldung/140917

Einigung bei Urheberabgabe für USB-Sticks in Sicht said:
Im zähen Ringen um Urheberabgaben auf Speichermedien zeichnet sich zwischen Hardwarebranche und Verwertungsgesellschaften eine Einigung für USB-Sticks und Speicherkarten ab. Bereits im Mai hätten sich die Verhandlungspartner auf eine Vergütungspauschale von 10 Cent pro Stück verständigt, teilte der Branchenverband Informationskreis Aufnahmemedien (IM) am heutigen Montag in Königswinter bei Bonn mit und sprach von einem "Durchbruch". Noch offene Fragen sollen in weiteren Verhandlungen geklärt werden.
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Industrievertreter mit Kenntnis der Verhandlungen mahnen indes zur Zurückhaltung. Zwar sehe es nach einer Einigung aus, doch seien wichtige Detailfragen noch ungeklärt, heißt es aus Branchenkreisen zum Verhandlungsstand. Ein Großteil der Industrie habe den neuen Sätzen noch nicht zugestimmt. Auch bei den anderen Verhandlungspartnern will man von einer Einigung noch nicht sprechen. Die Verhandlungen seien "auf einem guten Weg", heißt es etwa beim Bitkom, aber "noch nicht abgeschlossen".

Hersteller und Importeure müssen laut dem neuen Urheberrechtsgesetz ("2. Korb") Urheberabgaben für Speicherkarten und USB-Sticks an die Verwertungsgesellschaften abführen, weil mit den Medien auch abgabepflichtige Werke vervielfältigt werden können. Die Vergütungssätze sollen von Verwertern und Industrie ausgehandelt werden. Das neue Urheberrecht ist seit Anfang 2008 in Kraft. Seither ziehen sich die Verhandlungen hin.

Mit dem "2. Korb" wurde auch eine Abgabepflicht für Festplatten eingeführt, um die ebenso wie die Gebühren für PCs weiter gestritten wird. Die Verhandlungen stocken. Bis Ende des Jahres sollte eine Einigung her, dann läuft die im Gesetz vorgesehene Übergangsfrist ab, laut der bestehende Vergütungssätze zwei Jahre weiter gelten. Ob sich die Parteien bis dahin in allen Punkten einigen werden, ist allerdings noch völlig offen.
 
Irgendwann muss man sich wahrscheinlich die Stimmbänder rausoperieren lassen.
Man könnte ja auf die tollkühne Idee kommen unter der Dusche singen und das BKA welches die Wohnung überwacht meldet dies der GEMA, die einem prompt einen Mahnbescheid schickt.

Gestatten: Die rechte und die linke Hand des Wahnsinns: GEMA und GEZ:ugly
 
Last edited:
Ich wäre dafür, dass jeder Bürger, der eine Stimme hat, auch Abgaben leisten muss. Denn er könnte ja damit auch urheberrechtlich geschütztes Zeugs singen...

btw die 600% Gema bedeuten nicht direkt 600% teure Konzertkarten. Im vorgeführten Beispiel bedeutet das 3 Euro mehr fürs Ticket etwa.
 
Die sollen mal die Preise für CD's auf 5 Euro senken, dann kaufen die Menschen auch wieder CD's. Momentan 15 Euro find ich doch ein bisschen fies.
 
Sehr gut, Aufschläge auf Speicherkarten, die ich für meine Kamera kaufe. :D Digitale Spiegelreflex, also nicht mal im Ansatz dazu in der Lage Ton/Video Aufnahmen zu machen. :top
 
als künstler würd ich mich einfach nicht von der gema vertreten lassen. da ich ja MEINE musik, öffentlich spiele muss ich dafür auch keine gema bezahlen oder versteh ich das grad falsch?
und ich sage mal das beispiel 45 € die karte und 5000 besucher hinkt gewaltig
das wären trotzdem noch über 200.000 einnahmen ^^ selbst mit gema abgabe.

ich heiße das natürlich nicht gut. ich sehe die beste möglichkeit darin das alle aus der gema austreten und sie somit abschaffen... sofern das überhaupt möglich ist
 
Sehr gut, Aufschläge auf Speicherkarten, die ich für meine Kamera kaufe. :D Digitale Spiegelreflex, also nicht mal im Ansatz dazu in der Lage Ton/Video Aufnahmen zu machen. :top

Kommt einem bekannt vor.... GEZ gebühren auf TV Geräte, auch wenn der Antennenempfang von öffentlich rechtlichen Sendern mittlerweile komplett eingestellt ist und das Fernsehgerät an sich überhaupt nicht mehr in der Lage dazu ist irgendwas zu empfangen.
Genau so gestaltet sich das ja mit Computern die eine Netzwerkkarte besitzen und somit in der Lage sind ins Inet zu gehen um dort die Seiten des öffentlich Rechtlichen zu besuchen, obwohl man gar keinen Internetanschluss im Haus hat.
Handys mit Internetverbindung... sollte man weiter machen?

Demnächst zahlen wir auf Lautsprecher GEMA weil man damit Musik wiedergeben kann.
Damit wäre jedes Telefon GEMA pflichtig.
Könnten ja vielleicht polyphone Klingeltöne von GEMA Künstlern gespielt werden, wer weis wer weis....
 
als künstler würd ich mich einfach nicht von der gema vertreten lassen. da ich ja MEINE musik, öffentlich spiele muss ich dafür auch keine gema bezahlen oder versteh ich das grad falsch?
und ich sage mal das beispiel 45 € die karte und 5000 besucher hinkt gewaltig
das wären trotzdem noch über 200.000 einnahmen ^^ selbst mit gema abgabe.

ich heiße das natürlich nicht gut. ich sehe die beste möglichkeit darin das alle aus der gema austreten und sie somit abschaffen... sofern das überhaupt möglich ist

Leider gibt es im Zusammenhang mit der GEMA die GEMA-Vermutung. Falls sie dich als Musiker und Nicht-Mitglied vor Gericht zerren um Geld von dir einzutreiben, wirst du beweisen müssen, dass deine Werke nicht GEMA-pflichtig sind.
Wenn du das nicht eindeutig belegen kannst, was nicht immer möglich ist, geht das Gericht davon aus, dass deine Musik GEMA-pflichtig ist und du somit zahlen musst.

Diese Kosten, zusammen mit den Verfahrenskosten, können bei unbekannteren Musikern leicht Existenzen zerstören.

Die GEMA-Vermutung ist also nichts anderes als eine Beweislastumkehr zugunsten der GEMA.
 
Das Abspielen des Klingeltons in der Öffentlichkeit sei eine Aufführung gemäß US-Copyright, heißt es in dem Antrag. Weil diese Aufführung auf dem Netz von AT&T stattfinde, sei sie gewerblich und der Netzbetreiber in der Pflicht.
So ein riesen mega-Bullshit... selbst wenn ich das Handy ohne Sim Karte betreibe, folglich also an keinem Netz hänge, kann ich damit Klingeltöne abspielen-.-
 
Also noch ein Grund mehr! Du musst ja auch GEZ Gebühren zahlen auch wenn du deinen Fernseher nur zum Playstation spielen benutzt und werder einen Kabelanschluss, noch einen analogen oder digitalen Empfänger besitzt...
 
da wundern die sich noch dass man hinten rum musik tauscht, wenn alles nur noch kostet -.-
 
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