UF Offtopic | Wahlen in Mac Pomm

Und meiner Meinung nach ist grade das Verstehen des Dummgeschwätzes der Schlüssel dazu dieses auch zu beseitigen.
Mir sind da wohl ein paar Gedankengänge entgangen... inwiefern ändert mein Verständnis irgend etwas daran, was jemand anderes macht (weiter dummzuschwätzen)?

Es wird keine Änderung eintreten wenn sich Junge Leute nicht dafür einsetzen sich an der Politik zu beteiligen und aktiv Parteien zu wählen, um den großen Dummschwätzern zu zeigen dass man auch richtig Ernst machen kann wenn weiter dummes Zeug geredet wird in den Positionen, bei denen es wirklich um die Zukunft unseres Lebens hier in Deutschland und Europa geht.
Aber der Punkt ist doch der, man kann nicht ernst machen durch Wahlen. Das Nicht-Wählen hat offensichtlich keinen Effekt, sonst wäre mein Bürgermeister nicht mit nur 14% Zustimmung der Wahlberechtigten im Amt. Das Jemand-Anders-Wählen ist offensichtlich sinnlos, da die etablierten Parteien schlicht keine Alternativen bieten und die Randparteien bestenfalls zwischen größenwahnsinnig und bedeutungslos, schlechtestenfalls zwischen gemeingefährlich und unzurechnungsfähig pendeln.
 
Ich verstehe deinen Ansatz Yuri, aber muss man nicht auch berücksichtigen, dass selbst wenn es einen Zwang zur Wahl geben sollte, man trotzdem den Willen sich daran effektiv zu beteiligen nicht stärken wird?
Den Willen sich stärker in der Politik zu beteiligen bekommt man meines Erachtens auch nicht so einfach wieder in das Bewusstsein des Volkes, welches der Politik schon den Rücken gekehrt hat, dafür ist eine tiefgreifende Aufklärung nötig, welche bereits den Kindern die Wichtigkeit dieses Themas vor Augen führt. Es gibt viele Menschen in diesem Land, die auch gute, neue und richtige Ideen haben, um unser System zu reformieren, die sich aber nicht trauen oder es für nicht sinnvoll halten sich gegen die Lobby der konservativen Scheuklappenträger zu stemmen.

Golan, es ist in dem Sinne sinnvoll wenn Menschen verstehen wie mit ihnen umgegangen wird, als dass sie selbst Initiative ergreifen wenn sie eine bessere Idee haben und nicht der Politik den Rücken kehren und eben diese Dummschwätzer unser Land verpfuschen lassen.
Ich glaube halt immer die Menschen sind sich ihrer Ideen gar nicht so bewusst und in meiner selbst gebildeten Meinung ist dieser Weg halt derjenige, der mir am meisten Erfolg auf Besserung verspricht.
 
Klar wäre es besser, wenn auf "natürliche Art und Weise" hohe Wahlbeteiligungen zustände kämen, d.h. ohne Zwang. Das funktioniert aber nun mal nicht.
Wer hat es denn bis jetzt wirklich versucht? Nur, weil es in der momentanen Konstellation nicht funktioniert, muss es nicht allgemein unmöglich sein.
Die Diskrepanzen, welche dann häufig zu einer als sehr wichtig empfundenen Wahl wie der Bundestagswahl festgestellt werden können, bei welcher die Wahlbeteiligung tendenziell deutlich höher ausfällt, lassen darauf schließen, dass das Problem nicht alleine in einer Politikverdrossenheit zu suchen ist. Ich behaupte mal, dass der Prozentsatz derjenigen Nichtwähler, auf die dieser Zustand zutrifft und die ihr Handeln auch dementsprechend begründen (können), sowieso eher gering ausfällt. Viele wollten halt lieber an den Badesee, Einkaufen oder einfach die neueste Folge von Mitten im Leben nicht verpassen.
Ist denn nicht genau das Politikverdrossenheit?

Warum sollte man frei entscheiden können, ob man wählen geht oder nicht? Darf man neuerdings auch frei entscheiden, ob man Steuern zahlen möchte oder es doch lieber sein lässt? Oder dürfte man sich frei dazu entscheiden, am Wehr- oder Zivildienst nicht teilzunehmen?
Weil der Sinn einer demokratische Wahl die freie, unbeeinflusste, zwanglose Entscheidung ist.
Außerdem wurde der Wehr- und Zivildienst ausgesetzt...
Unser demokratisches System ist nicht vom Himmel gefallen und die Mehrheit der Menschen auf diesem Planeten hat nicht die Möglichkeit, nach unseren Grundsätzen wählen gehen zu können. Die jüngsten Ereignisse in Libyen, Ägypten usw. zeigen, welch schwieriger Gang es ist, ein solches System zu schaffen. Bei uns geht es darum, es zu bewahren. Es sollte die Pflicht eines jeden Staatsbürgers sein, wenigstens alle 4 oder 5 Jahre mal seinen Arsch hochzukriegen und diese 20 Minuten zu opfern, um einen Stimmzettel in eine Urne zu werfen. Ist das schon zu viel verlangt? Ist das etwa schon ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit?
Schon allein der Verweis auf die Entwicklung unseres Landes verbietet eigentlich eine Forderung nach einem Wahlzwang. In der Geschichte Deutschlands gab es genug Regelungen, die nichts anderes waren als Kunstgriffe, um einem nicht mehr demokratischen System den Anschein einer Demokratie zu verpassen. Auch Libyen und Ägypten waren vor den jüngsten Ereignissen "offiziell" Demokratien.

Und ja, ich halte es für einen riesen Fortschritt, wenn überhaupt zur Wahl gegangen wird. Das führt nämlich zwangsläufig auch zu einer völlig anderen Wahrnehmung dieser, führt auch zu einer anderen Bedeutung, einem anderen Stellenwert, und wird den Effekt haben, dass viele Menschen damit beginnen werden, sich ganz anders mit der Sache auseinanderzusetzen, was sie sonst nicht getan hätten.
Diese Wahrnehmung muss aber nicht zwangsläufig positiv sein. Gerade wenn sich dadurch die Meinung, dass die Wahlen keine richtige Wahl lassen, verbreitet, führt dies nur zu einer noch stärkeren Ablehnung.

Die Ursachen alleine bei den blöden und unfähigen Politikern zu suchen greift viel zu kurz. Es ist ein gesellschaftliches Problem. Es geht um mangelndes Verständnis, mangelnde Akzeptanz und mangelndes Interesse an Demokratie, welches sich nicht nur in niedrigen Wahlbeteiligungen, sondern auch generell in geringen Beteiligungen an diesem System niederschlägt. Man schaue sich nur die Entwicklungen bei den Mitgliederzahlen der Parteien an. Ich halte es an dieser Stelle mal mit Kennedy: "Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!". Das dauernde Rumgejammere und Rumgestänker in diesem Land geht mir auf den Sack.
Was du hier forderst, blinder Aktionismus und Systemakzeptanz, tut aber nichts für mein Land. Im Gegenteil, Symptombekämpfung bei gleichzeitiger Ursachenakzeptanz führt dazu, dass die eigentlichen Missstände nicht behoben werden.


Golan, es ist in dem Sinne sinnvoll wenn Menschen verstehen wie mit ihnen umgegangen wird, als dass sie selbst Initiative ergreifen wenn sie eine bessere Idee haben und nicht der Politik den Rücken kehren und eben diese Dummschwätzer unser Land verpfuschen lassen.
Ich glaube halt immer die Menschen sind sich ihrer Ideen gar nicht so bewusst und in meiner selbst gebildeten Meinung ist dieser Weg halt derjenige, der mir am meisten Erfolg auf Besserung verspricht.
Dann sagst du mir noch, wie ich das realistisch gegen unseren etablierten Politikapparat schaffe, und ich versuche es.
Ich meine, fangen wir mal mit den einfachen Sachen an: E10 ist scheiße und gehört abgeschafft. Das weiß man jetzt schon etwa seit, och, 2 Monaten vor seiner Einführung. Selbst der unwissendste Horst stimmt da im allgemeinen zu, also spart man sich da gleich den Aspekt der Aufklärung. Hat irgend etwas dagegen geklappt?
 
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Das weis ich leider selbst nicht so genau, da hier die Strukturen und Meinungen in entsprechenden Positionen so verhärtet sind, dass ein Aufbrechen derselbigen wohl nicht gelingen wird.
Einfacher ist es da wohl bei den Kindern und damit der nächsten Generationen anzusetzen. Um da aber etwas zu erreichen müssen nicht nur Schulen in Politik mehr leisten sondern auch Eltern und sonstige Vorbilder.
Ich denke am Effektivsten ist es, wenn du deinen Kindern ein gesundes Weltbild über Politik nahelegst, damit diese sich in einer hoffentlich etwas aufgeweichten politischen Landschaft engagieren können. Wie man diese Landschaft für die nächste Generation aufbrechen kann ist mir zum jetzigen Zeitpunkt leider selbst noch ein Rätsel. Vllt fehlt mir aber auch einfach nur die richtige Idee, welche jedoch vllt ein anderer hat, sich aber nicht traut mit dieser eine Bewegung zu erreichen.
Ich muss jetzt mal in die Haia kriechen, sonst bin ich morgen zu Müde um meinen Anteil für Griechenland zu verdienen.
Gute Nacht Freunde.

btw es hat mir echt gefehlt mal wieder so gut zu diskutieren, danke dafür, fühlt euch mit positivem Reno überschüttet.
 
Ist denn nicht genau das Politikverdrossenheit?
Nö. Eher Gleichgültigkeit, Desinteresse und manchmal auch einfach Faulheit.

Weil der Sinn einer demokratische Wahl die freie, unbeeinflusste, zwanglose Entscheidung ist.
Außerdem wurde der Wehr- und Zivildienst ausgesetzt...
Jo, danke für die Belehrung. Ich weiß selbst, dass der ausgesetzt wurde, deswegen habe ich auch "dürfte" geschrieben, denn er wurde ja nicht abgeschafft ;)
Ansonsten: Ich bin absolut bei dir. Es darf keine Beeinflussung stattfinden. Deswegen sollte es ab sofort untersagt werden, Wahlplakate aufzuhängen, öffentliche Reden zu halten und Fernsehspots auszustrahlen.

Schon allein der Verweis auf die Entwicklung unseres Landes verbietet eigentlich eine Forderung nach einem Wahlzwang. In der Geschichte Deutschlands gab es genug Regelungen, die nichts anderes waren als Kunstgriffe, um einem nicht mehr demokratischen System den Anschein einer Demokratie zu verpassen. Auch Libyen und Ägypten waren vor den jüngsten Ereignissen "offiziell" Demokratien.
Ja, ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist das, Leute dazu zu zwingen, wählen zu gehen. Fast so schlimm wie der Bau eines Bahnhofs. Sag ich ja!

Diese Wahrnehmung muss aber nicht zwangsläufig positiv sein. Gerade wenn sich dadurch die Meinung, dass die Wahlen keine richtige Wahl lassen, verbreitet, führt dies nur zu einer noch stärkeren Ablehnung.
Was heißt hier keine richtige Wahl lassen? Jeder kann wählen was er will - auch nichts. Ansonsten, deiner Argumentation folgend, würde das ja bedeuten, dass massive Investitionen in die Bildzeitung und diverse private Fernsehsender notwendig sind, um den Kollaps des Systems zu vermeiden. Denn eine Bevölkerung, die sich zuviele Gedanken macht, ist gefährlich. Sie muss dumm gehalten werden.
 
Wahlpflicht erzwingen passt nun mal gar nicht zur Demokratie.

Man könnte die Menschen doch mal belohnen, 50 € pro Wahlstimme.
Das würde die Wahlbeteiligung auf 80-90 % bringen. Und würde dann auch dem image Kapitalismus gerecht.

Auf diese Idee kommt aber so ein zwangscharackter nicht.
 
Nö. Eher Gleichgültigkeit, Desinteresse und manchmal auch einfach Faulheit.
Desinteresse an Politik, worunter auch Gleichgültigkeit fällt, gehört zu Politikverdrossenheit.

Jo, danke für die Belehrung. Ich weiß selbst, dass der ausgesetzt wurde, deswegen habe ich auch "dürfte" geschrieben, denn er wurde ja nicht abgeschafft ;)
Schön, dass wir das geklärt haben.
Ansonsten: Ich bin absolut bei dir. Es darf keine Beeinflussung stattfinden. Deswegen sollte es ab sofort untersagt werden, Wahlplakate aufzuhängen, öffentliche Reden zu halten und Fernsehspots auszustrahlen.
Beeinflussung ist hier im Sinne von direkter Manipulation gemeint. Wahlplakate, Reden und Fernsehspots sind im allgemeinen weder verpflichtend noch einflussnehmend und sollten eigentlich der politischen Bildung/Information dienen.
Wobei ich nichts dagegen hätte, den inhaltslosen Politwerbungen, die nur auf reine psychologische Massenwirkung abzielen, einen Riegel vorzuschieben. Hast du Feuer?

Ja, ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist das, Leute dazu zu zwingen, wählen zu gehen. Fast so schlimm wie der Bau eines Bahnhofs. Sag ich ja!
Tue ich hingegen nicht, danke für's lesen.

Was heißt hier keine richtige Wahl lassen? Jeder kann wählen was er will - auch nichts.
Auch wenn Scheiße in Rot, Grün, Gelb, Schwarz und Dunkelrot zu haben ist, ist es trotzdem nur Scheiße. Da am Ende ohnehin jemand ans Steuer kommt, führt auch die Wahl von keiner Scheiße dazu, dass man Scheiße bekommt. Wenn egal was du wählst am Ende das gleiche herauskommt, hast du de-facto keine echte Wahl.
Ansonsten, deiner Argumentation folgend, würde das ja bedeuten, dass massive Investitionen in die Bildzeitung und diverse private Fernsehsender notwendig sind, um den Kollaps des Systems zu vermeiden. Denn eine Bevölkerung, die sich zuviele Gedanken macht, ist gefährlich. Sie muss dumm gehalten werden.
Das geht heute auch ganz kostengünstig durch Selbstverdummung, wie man hier ja zur genüge beobachten kann...
Davon abgesehen ist das "notwendig" nicht meiner Argumentation folgend, wobei es natürlich eine weitere Möglichkeit der Symptombehandlung wäre. Da ich mich jetzt mehrfach gegen Symptombekämpfung ausgesprochen habe, folgt ein solches Verhalten ganz und gar nicht meiner Argumentation.
 
einigermaßen passend dazu gibt es nen netten zeit-artikel:
http://www.zeit.de/2011/36/Finanzkrise-Demokratie/komplettansicht
Wenn ein so gewaltiger Lebensbereich wie die Wirtschaft, die noch dazu viele weitere Lebensbereiche tyrannisch bestimmt, der gesellschaftlichen Gestaltungskraft entzogen wird, ist auch die Demokratie sinnlos. Eine Demokratie, die sich darauf beschränkt, Rauchverbote in Gaststätten zu erlassen oder die Helmpflicht von Radfahrern zu diskutieren, also dem gegenseitigen Gängelungsverhalten der Bürger nachzugeben, aber die eine große Macht, die alle gängelt, nicht beherrschen kann, ist das Papier nicht wert, auf dem ihre Verfassung gedruckt wird.
Und in der Tat haben die Politiker von einer Wahl nichts zu befürchten: Der Bürger, der die Politiker für ihren Verrat an seinen Interessen bestrafen möchte, fände keine Partei im demokratischen Spektrum, die bereit wäre, sein Interesse gegen die Wirtschaft durchzusetzen. Er könnte in Deutschland die SPD gegen die CDU oder die CDU gegen die SPD oder beide gegen die Grünen auswechseln, ohne dass sich am Katzbuckeln vor dem Kapital etwas ändern würde. Der Grund ist einfach: Das Kapital, dem Regulierung bevorsteht, würde um den Globus weiterziehen, unter Mitnahme von Wohlstand und Arbeitsplätzen. Die Drohung mit Arbeitsplatzverlusten, aber auch die Finanzkraft, ganze Staaten in den Abgrund zu spekulieren, verleihen dem Kapital eine politische Macht, die bei Weitem bedrohlicher ist als alles, was eine feintuerische Kapitalismuskritik über Entfremdung und andere seelische Fernwirkungen formuliert hat.
momentan muss ich da golan leider zustimmen. nichtwählen is wirklich ne option geworden :(
wobei ich da im falle von dunkelrot noch ein wenig hoffnung hätte ;)
 
Ich würde eher vorschlagen, eine Wahlpflicht einzuführen, welche die Bürger dazu zwingt, ihrer Pflicht als Staatsbürger nachzukommen. So wie es in Australien der Fall ist. Ungültig kann die Stimme dann immer noch gemacht werden.

dann dürften sich politiker auch nicht mehr enthalten?

Das führt nämlich zwangsläufig auch zu einer völlig anderen Wahrnehmung dieser, führt auch zu einer anderen Bedeutung, einem anderen Stellenwert, und wird den Effekt haben, dass viele Menschen damit beginnen werden, sich ganz anders mit der Sache auseinanderzusetzen, was sie sonst nicht getan hätten.

Die Ursachen alleine bei den blöden und unfähigen Politikern zu suchen greift viel zu kurz. Es ist ein gesellschaftliches Problem. Es geht um mangelndes Verständnis, mangelnde Akzeptanz und mangelndes Interesse an Demokratie, welches sich nicht nur in niedrigen Wahlbeteiligungen, sondern auch generell in geringen Beteiligungen an diesem System niederschlägt. Man schaue sich nur die Entwicklungen bei den Mitgliederzahlen der Parteien an. Ich halte es an dieser Stelle mal mit Kennedy: "Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!"


ich muss nichts über poltik wissen, ich interessiere mich eben für andere dinge, das ist die freiheit die mir hier gewährt wird. und ich muss mich auch nicht damit auseinandersetzen wenn ich zum wahlgang gezwungen werde. was machst du mit denen die dann trotzdem nicht gehen? erschießen? strafe zahlen? knast?

was ich für mein land tun kann, ist für mich auch nur eine politische floskel. ich gehe arbeiten und zahle steuern, beteilige mich an gemeinnützigen sachen. was soll ich noch tun? mir jeden tag den arsch abpredigen? die frage ist schnell gestellt, eine wirkliche antwort darauf schwer gegeben. das sollte jeder für sich entscheiden

ich darf politikverdrossen sein!
 
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Desinteresse an Politik, worunter auch Gleichgültigkeit fällt, gehört zu Politikverdrossenheit.
Ich denke der Gruppe von Menschen, die du am ehesten meinst, ist Gleichgültigkeit oder Desinteresse eher nicht gemein. Sondern da handelt es sich um Personen, die politisch absolut auf dem Laufenden sind, die sehr interessiert und gebildet sind (und dementsprechend auch immer mal wieder in diversen Talkshows auftreten) und die einen langen über mehrere Seiten gehenden Aufsatz darüber schreiben können, warum sie sich dazu entschieden haben, nicht wählen zu gehen. Diese Gruppe ist aus meiner Sicht aber nur eine Minderheit. Ich denke, dass die Mehrheit der Nichtwähler ganz andere Motive hat. Ich denke vielen Menschen ist heute einfach das Bewusstsein dafür verloren gegangen, dass Demokratie nicht etwas Selbstverständliches ist, dass es etwas Besonderes ist, das hart erkämpft werden musste und das bewahrt werden muss. Nach dem Krieg war das etwas anderes. Sehr interessant in diesem Zusammenhang wäre auch mal zu wissen, inwieweit der Bildungsstand einen Einfluss darauf hat. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass bei den meisten Nichtwählern ein komplizierterer Entscheidungsprozess abläuft als "ach, heute ist das Wetter doch so schön, da mache ich lieber xyz". Ich würde dir zustimmen, dass im Dschungel der Begriffsfindungen es auch möglich ist, dass Politikverdrossenheit in Desinteresse und Gleichgültigkeit mündet. Aus meiner Sicht dürfte aber bei der Mehrheit nie ein Interesse vorhanden gewesen sein.

Beeinflussung ist hier im Sinne von direkter Manipulation gemeint. Wahlplakate, Reden und Fernsehspots sind im allgemeinen weder verpflichtend noch einflussnehmend und sollten eigentlich der politischen Bildung/Information dienen.
In diesem Kontext von "direkter Manipulation" zu sprechen ist absurd.

Es muss den Menschen wieder ins Bewusstsein gerufen werden, dass es etwas Wichtiges und Besonderes ist, von seinem Wahlrecht gebrauch machen zu können und, wenn man einen Schritt weiter denkt, auch die Möglichkeit zu haben, sich selbst politisch zu engagieren. Es sollte daher die Pflicht eines jeden Staatsbrügers sein, zur Wahl zu gehen und sein Votum abzugeben. Wenn dieses lautet, dass keine Partei für einen wählbar ist, sollte halt der Stimmzettel ungültig gemacht werden oder, noch besser, eine entsprechende Wahloption auf jedem Stimmzettel vorhanden sein. Sozusagen eine Enthaltung. Dann bekämen die Politiker nämlich wirklich ihre Quittung und können sich nicht mehr so leicht verstecken. Aber, wie gesagt, ich denke es greift zu kurz, nur der Politik die Schuld zuzuweisen. Ich würde auch nicht soweit gehen, zu sagen, das Volk bekommt, was es verdient, aber ich habe das Zitat von Kennedy auch nicht umsonst angeführt. Aus meiner Sicht wird das Argument mit der "bösen und unfähigen Politik" von vielen Bürgern auch gerne als eine billige Ausrede benutzt, sich mit der Komplexität der heutigen Probleme nicht auseinandersetzen zu müssen. Es ist häufig einfach bequemer, dumm zu bleiben.
 
Ich denke der Gruppe von Menschen, die du am ehesten meinst, ist Gleichgültigkeit oder Desinteresse eher nicht gemein. Sondern da handelt es sich um Personen, die politisch absolut auf dem Laufenden sind, die sehr interessiert und gebildet sind (und dementsprechend auch immer mal wieder in diversen Talkshows auftreten) und die einen langen über mehrere Seiten gehenden Aufsatz darüber schreiben können, warum sie sich dazu entschieden haben, nicht wählen zu gehen. Diese Gruppe ist aus meiner Sicht aber nur eine Minderheit. Ich denke, dass die Mehrheit der Nichtwähler ganz andere Motive hat. Ich denke vielen Menschen ist heute einfach das Bewusstsein dafür verloren gegangen, dass Demokratie nicht etwas Selbstverständliches ist, dass es etwas Besonderes ist, das hart erkämpft werden musste und das bewahrt werden muss. Nach dem Krieg war das etwas anderes. Sehr interessant in diesem Zusammenhang wäre auch mal zu wissen, inwieweit der Bildungsstand einen Einfluss darauf hat. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass bei den meisten Nichtwählern ein komplizierterer Entscheidungsprozess abläuft als "ach, heute ist das Wetter doch so schön, da mache ich lieber xyz". Ich würde dir zustimmen, dass im Dschungel der Begriffsfindungen es auch möglich ist, dass Politikverdrossenheit in Desinteresse und Gleichgültigkeit mündet. Aus meiner Sicht dürfte aber bei der Mehrheit nie ein Interesse vorhanden gewesen sein.


In diesem Kontext von "direkter Manipulation" zu sprechen ist absurd.

Es muss den Menschen wieder ins Bewusstsein gerufen werden, dass es etwas Wichtiges und Besonderes ist, von seinem Wahlrecht gebrauch machen zu können und, wenn man einen Schritt weiter denkt, auch die Möglichkeit zu haben, sich selbst politisch zu engagieren. Es sollte daher die Pflicht eines jeden Staatsbrügers sein, zur Wahl zu gehen und sein Votum abzugeben. Wenn dieses lautet, dass keine Partei für einen wählbar ist, sollte halt der Stimmzettel ungültig gemacht werden oder, noch besser, eine entsprechende Wahloption auf jedem Stimmzettel vorhanden sein. Sozusagen eine Enthaltung. Dann bekämen die Politiker nämlich wirklich ihre Quittung und können sich nicht mehr so leicht verstecken. Aber, wie gesagt, ich denke es greift zu kurz, nur der Politik die Schuld zuzuweisen. Ich würde auch nicht soweit gehen, zu sagen, das Volk bekommt, was es verdient, aber ich habe das Zitat von Kennedy auch nicht umsonst angeführt. Aus meiner Sicht wird das Argument mit der "bösen und unfähigen Politik" von vielen Bürgern auch gerne als eine billige Ausrede benutzt, sich mit der Komplexität der heutigen Probleme nicht auseinandersetzen zu müssen. Es ist häufig einfach bequemer, dumm zu bleiben.
das fett gedruckte halte ich für ne gute argumentation pro wahlpflicht. allerdings sind die gegnargumente auch sehr stichhaltig.
wo ich mit dir nicht auf einen nenner komme, ist deine argumentation nach dem fettdruck bzw. im ersten absatz. gerade mit der letzten bundestagswahl geht bis heute die wahlbeteiligung kontinuierlich und überall nach unten. oder hatte seitdem auch nur eine landtagswahl zuwächse? i guess: no. primärer grund scheint wie oben schon mehrfach ausgeführt politikverdrossenheit wegen der austauschbarkeit der parteien zu sein. oder was für konkrete gründe fallen dir sonst noch ein? weswegen hat sich die von dir beschriebene "Mehrheit nie ein Interesse vorhanden" vergrößert?
 
Ich denke der Gruppe von Menschen, die du am ehesten meinst, ist Gleichgültigkeit oder Desinteresse eher nicht gemein. (...) Aus meiner Sicht dürfte aber bei der Mehrheit nie ein Interesse vorhanden gewesen sein.
Ganz ehrlich, ich könnte einen seitenlangen Aufsatz darüber schreiben, warum ich bei einigen Wahlen nicht Wählen gegangen bin - aber letztlich läuft es doch auf "ach, heute ist das Wetter doch so schön, da mache ich lieber xyz" hinaus. Egal ob jetzt durch Ignoranz oder ausgefallene soziopolitische Überlegungen, schlussendlich wird der Politik, genauer der politischen Beteiligung, kein ausreichender Wert zugemessen, um gegen 30° mit Sonne bestehen zu können.

In diesem Kontext von "direkter Manipulation" zu sprechen ist absurd.
Wieso?

Es muss den Menschen wieder ins Bewusstsein gerufen werden, dass es etwas Wichtiges und Besonderes ist, von seinem Wahlrecht gebrauch machen zu können und, wenn man einen Schritt weiter denkt, auch die Möglichkeit zu haben, sich selbst politisch zu engagieren. Es sollte daher die Pflicht eines jeden Staatsbrügers sein, zur Wahl zu gehen und sein Votum abzugeben. Wenn dieses lautet, dass keine Partei für einen wählbar ist, sollte halt der Stimmzettel ungültig gemacht werden oder, noch besser, eine entsprechende Wahloption auf jedem Stimmzettel vorhanden sein. Sozusagen eine Enthaltung. Dann bekämen die Politiker nämlich wirklich ihre Quittung und können sich nicht mehr so leicht verstecken.
Zur Wahl gehen und ein sinnvolles Votum abzugeben sind aber zwei paar Schuhe. Wer sich nicht für Politik interessiert, was wie wir beide ja meinen durchaus ein nicht zu vernachlässigender Teil ist, wird auch kein Problem damit haben, einfach irgend etwas anzukreuzen; das ist aber ganz und gar nicht der Sinn einer Wahl. Eine Wahlpflicht erhöht zwar die rein physische Teilnahme an der Wahl, das eigentlich wichtige, die Auseinandersetzung mit der Politik und die Entscheidungsfindung, berührt sie allerdings nicht.
Und ganz ehrlich: es ist angesichts der Umstände nichts Wichtiges und Besonderes, von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Wie gesagt funktioniert unser Staat auch ganz gut mit "Mehrheiten" von ~15% aller Wahlberechtigten, schlicht weil Teils keine Alternativen vorhanden sind. Wenn es nichts gibt, worüber man sinnvoll abstimmen kann, dann bringt es auch nichts, mehr Leute abstimmen zu lassen. Damit ruiniert man ihnen nur den schönen Tag in der Sonne.
Die Möglichkeit zur Enthaltung gibt es ja jetzt bereits - die nennt sich eben nicht Wählen gehen. Dass diese Enthaltungen sinnvoller in das Endergebnis mit einfließen, beispielsweise durch eine Anpassung der Sitzzahl, ist nicht an eine Wahlpflicht gebunden.

Aber, wie gesagt, ich denke es greift zu kurz, nur der Politik die Schuld zuzuweisen. Ich würde auch nicht soweit gehen, zu sagen, das Volk bekommt, was es verdient, aber ich habe das Zitat von Kennedy auch nicht umsonst angeführt. Aus meiner Sicht wird das Argument mit der "bösen und unfähigen Politik" von vielen Bürgern auch gerne als eine billige Ausrede benutzt, sich mit der Komplexität der heutigen Probleme nicht auseinandersetzen zu müssen. Es ist häufig einfach bequemer, dumm zu bleiben.
Natürlich ist nicht die Politik allein Schuld - dafür ist unser System viel zu komplex und die Politik an sich viel zu unbedeutend. Die "Schuld" der Bürger in einer niedrigen Wahlbeteiligung bzw. Politikinteresse zu suchen, halte ich jedoch für irreführend, da ein größeres Politikinteresse den Mangelzustand eben nicht beheben dürfte.
 
Ich reaktiviere diesen Thread mal, um über die Wahl in Berlin zu schreiben.

ARD Hochrechnung 18:41 in %

SPD 29,3; CDU 23,5; Grüne 18,1; Linke 11,5; FDP 1,8%; Piraten 8,5; Andere 7,3

ZDF Hochrechnung 18:16 in %

SPD 28,7; CDU 23,2; Grüne 18,4; Linke 11,5; FDP 2,0; Piraten 8,9; Andere 7,3
 
Last edited:
FDP ist klar die stärkste Partei!


unter den Sonstigen!
 
Auf ZDF grade... Christian Lindner sieht keinen Bedarf zu einem Kurswechsel! Schließlich sieht man ja wie ihr Kurs in Deutschland ankommt! Projekt 1,8 plus x!
 
In der ARD kommt passend dazu gerade Lindnerstraße ääh pardon Lindenstraße.
Die haben aber garantiert bessere Einschaltquoten als die FDP.
 
Piraten über 5%? Ist das schon in nem anderen Bundesland geschehen, oder ist das sozusagen nun ihr Debut? ^^
 
Eine Dose Mitleid für die arme FZP (Fast Zwei Prozent)! ^^

*zisch* Oooohhh... :(

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Mich würde jetzt mal die absolute Zahl der Wähler der einzelnen Parteien interessieren. Eventuell wurden die Parteien, welche jetzt im Vergleich zur letzten Landtagswahl Prozentpunkte zugelegt haben, von weniger Menschen gewählt als bei der letzten Wahl.. :o
 
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