- Joined
- Feb 27, 2007
- Messages
- 46,554
- Points
- 550
@Outsider: Die Dokumentation habe ich in Post 13 verlinkt.
Das ist zwar nur ein Randaspekt (zum Hauptthema haben brainsheep, Outsider und RaoulDuke ja m. E. nach schon alles Wichtige gesagt), aber es ist wirklich mal an der Zeit bei unserem derzeitigen Patentsystem juristisch abzurüsten. Eigentlich war die Idee von Patenten ja Innovation zu fördern, dank der stetigen Ausweitung der Patentierbarkeit werden Patente aber immer mehr zu Innovationsbremsen.
Gene überhaupt patentieren zu können ergibt keinen Sinn und zwar aus dem gleichen Grund warum man Matheformeln nicht patentieren darf: Ein paar strategisch günstige Patente genügen um jegliche Innovation schon im Keim zu ersticken.
Ein kleines Start-Up-Unternehmen hat nunmal noch nicht so viel Geld um für jeden Schei* Patentgebühren abdrücken zu können. Diese Firmen können dann entweder von den marktbeherrschenden Konzernen mit der Patentkeule auf juristischem Wege plattgemacht oder in die Abhängigkeit gezwungen werden.
Wirkliche Innovation ist von solchen Konzernen meist nicht erwünscht, da diese mitunter den eigenen Marktanteil gefährdet.
Welche Auswüchse ein völlig entartetes Patentsystem haben kann sieht man besonders deutlich auf dem US-amerikanischen Softwaremarkt. Der dortige Markt wird komplett von einer Hand voll Großkonzernen dominiert. Kleine unabhängige Softwareentwickler gibt es so gut wie keine mehr, da die kleinen Unternehmen entweder mit Patentforderungen plattgemacht oder inzwischen von einem der Konzerne abhängig sind.
Man geht davon aus, dass dort ein Programmierer keine 100 Zeilen Code schreiben kann ohne unbewusst ein Patent zu verletzten. Während Firmen wie Microsoft oder IBM Patentanmeldungen locker aus der Portokasse bezahlen können, sieht das für neu gegründete Unternehmen ganz anders aus.
Davon wird auch reichlich Gebrauch gemacht. Das ist für die Konzerne auch notwendig, denn nur mit einem gut bestückten Patent-Portfolio halten sie sich Patentklagen der anderen vom Hals. IBM weiß, dass es Microsoft nicht wegen Patentverletzungen auf Schadenersatz verklagen kann, da diese sofort mit Gegenklagen antworten können (und umgekehrt).
Wir müssen aufpassen, dass es bei den Gen-Patenten nicht zu ähnlichen Auswüchsen kommt, falls es nicht schon längst so ist...
Denn, sind wir doch mal ehrlich meine Brüder und Schwestern, wenn das so weitergeht sind die großen Sünden der sozialistischen Planwirtschaft an Umwelt und Mensch bald nur noch ein lächerlicher Schatten von dem wohin uns der Kapitalismus und die freie Marktwirtschaft bringen.
Gut von dem Argument das Gensequenzen der Schöpfung vorbehalten bleiben sollten, bin ich zwar nicht garade so begeistert, da ich kein Fan von religiösen Dingen bin, aber wenn es seinen Zweck erfüllt ist es mir wilkommen.
Das ist ein sehr guter Einwand. Man fragt sich doch warum man eigentlich diesen ganzen Patentwahn mitmacht... im Deutschlandfunk wurde dazu gesagt, dass Bayern und Hessen jetzt (im Eu-Parlamet?) gegen diese sinnlosen Patetierungen Klage erheben wollen. Grund: Es sei der Schöpfung vorbehalten. Das ist zwar eine altbackene Argumentation, aber im Grunde genommen richtig: Keiner hat das recht sich seine Sau zu patentieren. Das ist einfach nur pervers. Aber Zukunftsmenschen und auf Zukunft geschulte BWL-Zombies haben ja außer der Ethik des Profits eh kein Gewissen mehr
Ich hoffe nur dass dem Volk immer mehr bewusst wird welche katastrophalen Nebenwirkungen die bedingungslose Unterwerfung unter den Ultrakapitalismus mit sich bringt und dass sich der Widerstand mehret.
Denn, sind wir doch mal ehrlich meine Brüder und Schwestern, wenn das so weitergeht sind die großen Sünden der sozialistischen Planwirtschaft an Umwelt und Mensch bald nur noch ein lächerlicher Schatten von dem wohin uns der Kapitalismus und die freie Marktwirtschaft bringen.