Papst Aussagen

das zitat war scheisse, ein so hoher mann dürfte das nie sagen. Wenn er es sagt, dann soll er das zitat kritisieren und nicht dannach schleimen und sagen: Ja ich respektiere den islam ...

Und zu dem zitat ausm Kuran: WEnn ihr den Kuran lesen wollt, dann lernt arabisch, arabisch lesen und schreiben.

Ich selber habe den kuran nie gelesen und glaube dieser übersetzung nicht. Mir wurde niee im leben sowas etwas beigebracht!
Dieser zitat stammt entweder von menschen, wie z.b. al qaida leute, die ungebildete muslime anregen wollen für sie zu sterben. Oder es muss ein islam kritiker dahinter stecken.
Man kann eine sprache nicht direkt in eine anderen. Es gibt immer andere bedeutungen.
Hallo? Kennst du überhaupt das betreffende Zitat und den Kontext bzw. den Kommentar von Benedikt? Und von schleimen kann da nicht die Rede sein. Er hat die Anschuldigungen zurückgewiesen.
Zum Thema Koran: Ah ja. Du hast den Koran nie gelesen und lehnst alle Übersetzungen ab. Dann nimm einen Koran zur Hand und such die betreffenden Stellen raus und sag uns, wie man diese korrekt zu übersetzen hätte.
 


es gibt auch in der Bibel Passagen die sinngemäß besagen: töööööööten !!!!!!


überhaupt ist besonders das alte Testament ziemlich brutal.

Aber das nimmt niemand einfach so Wort für Wort sondern sieht es entweder im Kontext oder im übertragenden Sinne (oder beides)
...

Das ist nicht nur sinngemäß gemeint, sondern eine klare Anweisung zum Krieg. Allerdings sind es geschichliche Passagen, die eine "Geschichte" erzählen. Es geht dabei immer um kriegerische Auseinandersetzungen mit den Nachbarstaaten.
Die Bibel gibt nie Anweisungen, Andersgläubige zu töten. Man kann es in etwa so zusammenfassen: Versucht andere zu bekehren und Gott kümmert sich um den Rest. Beim Koran ist das nicht immer so einfach erkennbar. Man kann(!) einige Passagen des Koran auch als Aufforderung zum Töten verstehen. Ich habe versucht eine Übersetzung des Koran zu lesen, bin aber selbst daran gescheitert. Ich kenne einige Marokkaner, die den Koran trotz arabisch als Muttersprache nicht einwandfrei verstehen können. Sie sagen dazu, dass es selbst Imane und Wissenschaftler gibt, die sich über zahlreiche Stellen nicht einig sind. Die gibt es in der Bibel auch. Dabei muss man aber einen wichtigen Punkt bedenken.
Die Bibel sagt, dass sich Gott in Jesus Christus offenbart hat. Im Glauben an ihn liegt die Rettung. Der Islam sagt aber, dass sich Gott im Koran offenbart hat und demzufolge stellt die Umsetzung des Koran im Leben eines Muslimen das zentrale Ziel dar.
Dadurch nimmt ein Christ für sich in Anspruch, einige Passagen der Bibel relativieren zu dürfen. Als deutlichste Lehr sei hier die Synaptik erwähnt. Das sind die scheinbaren Widersprüche in den Evangelien. Für Muslime ist das nicht oder nur schwer nachvollziehbar. Für Muslimen gilt jeder Buchstabe des Koran als heilig und muss befolgt werden.
Was einige der Muslime möglicherweise aufregt ist, dass sich ein Nicht-Muslim überhaupt über ihren Glauben äußert. Viele meinen, dass es nur Muslimen zusteht.
Ich damit einmal bei einigen Iranern im Studentenwohnheim zusammengestoßen. Wir haben im Zimmer zusammengesessen und Apfelschalen geraucht. Zwei von ihnen tranken Bier. Ich habe etwas blauäugig gefragt, ob es lt. Koran nicht verboten ist. Sie wurden darauf sehr ärgerlich. Glücklicherweise konnte sie einer ihrer Landsleute beruhigen. Die Aufregung war tatsächlich deswegen entstanden, dass es mir nicht zusteht ihre Handlung mit den Anweisungen des Koran zu vergleichen. Obwohl es in dem Moment nicht meine Absicht war.
 
Der Koran muss zwar befolgt werden, aber eben je nach Auslegung nicht unbedingt der Wortlaut sondern eher der Sinn.
Wenn man immer perfekt nach Logik vorgeht bei diesen heiligen Büchern bringt das garnichts, das sich die Bibel jede zweite Seite widerspricht oder so lustige Sachen wie PI=3 schreibt, beim Koran wirds wohl nicht anders sein.
 


das erinnert mich an meine Arbeitskollegin.

Türkin, aber wenn mans nicht wüsste könnte man meinen sie wär ein waschechtes Gässje (Keuznacher "Ureinwohner" :D)

Wenn man interessiert fragt sprudelt sie gerne alles an Infos raus über ihren Glauben - aber nimmt das Ganze auch sehr sehr ernst.
Macht auch mal den einen oder anderen dummen Spruch über ihren Glauben, sagt dann aber im Anschluß immer auch direkt wie es denn eigentlich ist. (also ca so: blabla, hehe, klingt lustig, nich ? is aber deswegen und so und so)

Imo ein wenig ambivalent, aber trotzdem sehr sympathisch, zumal sie andersrum auch sehr interessiert in anderen Glaubensrichtungen ist und gerne selber fragt - hab noch kein Wort des Spottes oder eine scherzhafte Belustigung oder sowas von ihr gehört. Findsch klasse :top
 
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Der Koran muss zwar befolgt werden, aber eben je nach Auslegung nicht unbedingt der Wortlaut sondern eher der Sinn.
Wenn man immer perfekt nach Logik vorgeht bei diesen heiligen Büchern bringt das garnichts, das sich die Bibel jede zweite Seite widerspricht oder so lustige Sachen wie PI=3 schreibt, beim Koran wirds wohl nicht anders sein.

Das ist ganz großer Blödsinn. Die Auslegung beim Koran setzt immer vorraus, dass es dem Wortlaut entspricht.

Wenn Du nicht zeigen kannst, wo in der Bibel PI=3 steht, darfst Du Dich als Idiot betrachten.
 
Das ist ganz großer Blödsinn. Die Auslegung beim Koran setzt immer vorraus, dass es dem Wortlaut entspricht.

Das sehen die Aleviten und etliche andere nicht radikale Muslime aber anders... Bei uns hat man früher auch jedes Bibelwort auf die Goldwaage gelegt.

Wenn Du nicht zeigen kannst, wo in der Bibel PI=3 steht, darfst Du Dich als Idiot betrachten.

Meine unglaublichen Recherchierskillz liefern mir das erste Buch der Könige, Kapitel 7, Vers 23.
"Und er machte das Meer, gegossen, von einem Rand zum andern zehn Ellen weit rundherum und fünf Ellen hoch, und eine Schnur von dreißig Ellen war das Maß ringsherum."

Umfang = Durchmesser * PI, also 30 = 10 * PI, daher: PI = 3.

Mathe > Religion ;-)
 
"Rundherum" und "Ringsherum". Das ist auch aus der Beschreibung von Salomons Tempel und hat nichts mit echten Meeren zu tun.
Hier die englische Übersetzung zum Vergleich:
And he made a molten sea, ten cubits from the one brim to the other: it was round all about, and his height was five cubits: and a line of thirty cubits did compass it round about.
 
Das sehen die Aleviten und etliche andere nicht radikale Muslime aber anders... Bei uns hat man früher auch jedes Bibelwort auf die Goldwaage gelegt.

Gerade in Deinem zitierten Artikel steht aber, dass es ein Gemisch aus Islam und vorislamischen Religionen ist. Des weiteren kann man bei ihnen nicht von der dominierenden Konfession sprechen. Die Rastafari oder Zeugen Jehovas werden ja auch nicht als Referenz für den christlichen Glauben betrachtet. Selbst wenn sie sich selbst so sehen.

Meine unglaublichen Recherchierskillz liefern mir das erste Buch der Könige, Kapitel 7, Vers 23.


Umfang = Durchmesser * PI, also 30 = 10 * PI, daher: PI = 3.

Mathe > Religion ;-)

Oh, oh! Das beweist nichts. Der Text enthält allenfalls eine grobe Beschreibung, um Lesern einen Eindruck zu vermitteln. Du würdest auch nicht bei N24 anrufen, wenn sie von einem Schiff sagen, es sei 120m lang, wenn es doch nur 116m lang ist. Die Angabe für den Durchmesser könnte auf- für den Umfang abgerundet sein. Es könnte sich ebenso um den Außendurchmesser und den Innenradius handeln.
 
Gute Argumente. Aber N24 behauptet auch nicht, Gottes Wort zu sein... Holen wir doch mal unsere Bibel raus:

Ein etwas aggresiver Gott in Jesaja 13
13 Darum werde ich die Himmel erzittern machen, und die Erde wird aufbeben von ihrer Stelle: beim Grimme Jehovas der Heerscharen und am Tage seiner Zornglut.
14 Und es wird sein wie mit einer verscheuchten Gazelle und wie mit einer Herde, die niemand sammelt: ein jeder wird sich zu seinem Volke wenden, und ein jeder in sein Land fliehen.
15 Wer irgend gefunden wird, wird durchbohrt werden; und wer irgend erhascht wird, wird durchs Schwert fallen.
16 Und ihre Kinder werden vor ihren Augen zerschmettert, ihre Häuser geplündert und ihre Weiber geschändet werden.

Dann noch Widersprüche im Text selber:
Genesis 1:
25 Und Gott machte das Getier der Erde nach seiner Art, und das Vieh nach seiner Art, und alles, was sich auf dem Erdboden regt, nach seiner Art. Und Gott sah, daß es gut war.
26 Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde, nach unserem Gleichnis;

Aber Genesis 2:
18 Und Jehova Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, seines Gleichen.
19 Und Jehova Gott bildete aus dem Erdboden alles Getier des Feldes und alles Gevögel des Himmels, und er brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde; und wie irgend der Mensch ein lebendiges Wesen nennen würde, so sollte sein Name sein.

Wurden erst Tiere oder Menschen erschaffen?

Solche Fehler in der Bibel sind wirklich ständig zu finden und auch wenn sich manche wegerklären lassen, alle wirklich nicht.

Zum Koran muss ich mich erst noch ein wenig informieren ;-)
 
Ich muss Don Quintal hier absolut recht geben. Der Koran ist der zentrale Aspekt des Islam und er darf nicht interpretiert werden, denn er ist das zeitlose (das ist wichtig) Wort Gottes. Zeitlos deshalb, weil der Koran schon existierte bevor er Mohammed diktiert wurde. Er ist also nicht das Werk Mohammeds, das in der Zeit geschaffen wurde, sondern das Werk Gottes, das schon erschaffen war, bevor es die Welt gab.
Die Bedeutung des Korans ist für den Moslem deshalb ungleich höher als die der Bibel für den Christen oder der Tora für den Juden. Zwar ist die Tora für die Juden auch ein Gesetzbuch, wie der Koran für die Moslems, aber eben nicht ausschließlich und zudem ist die Tora von Menschen geschrieben. Von Propheten zwar und durch die Erleuchtung Gottes, aber trotzdem nur von Menschen. Das ist ein wesentlicher Punkt. Die einzigen direkten Gesetze und Anweisungen in der Bibel sind btw, vor allem Vorschriften religiöse Rituale und die allgemeine Lebensweise betreffend. Wenn von töten die Rede ist, dann nur in Nacherzählungen (im Sinne von: "Und Gott sagte: Du sollst alle dummen Pisser, die dir blöd kommen umlegen und der Herr lachte fein." - jetzt etwas blasphemisch ausgedrückt). Dass die Bibel sich widerspricht ist übrigens kein Lapsus, sondern bewusst so angelegt. Wieso sollte man 4 Versionen der Lebensgeschichte Jesu in die Bibel bringen? Natürlich um zu verdeutlichen, dass hier immer um den symbolischen Gehalt geht und nicht um den wörtlichen Inhalt. Zudem ist die Bibel im Christentum keine Grundlage des Glaubens, sondern sozusagen eine Art Begleitschrift. Die Bibel wurde ja viele hundert Jahre nach der Entstehung des Christentums zusammengestellt. Im Islam ist der Koran eben die Grundlage des Glaubens.


Zur Sache mit der Schöpfungsgeschichte: Der Fehler mit den Tieren und Menschen hat damit zu tun, dass bei Genesis 2 verschiedene Schöpfungsmythen verschmolzen wurden, die zum Teil noch aus vormonotheistischer Zeit stammten. Es sollte auch auffallen, dass der Schöpfergott bei Genesis noch nicht allwissend und allgegenwärtig ist. Als Adam vom verbotenen Baum isst, ist Gott "nicht da" und als er zurückkommt, muss er Adam erst suchen und rufen "Wo bist du?".
Ein anderes Beispiel ist die Geschichte von Israel, der mit Gott ringt und erst von ihm ablässt, nachdem er ihn dazu gezwungen hat, ihn zu segnen. Das ist natürlich recht archaisch und passt nicht so recht zu späteren Bibelstellen, wie z.B. dem sehr stark hellenistisch geprägten Buch Kohelet (das ein wenig an Stoizismus und sogar an Existenzialismus erinnert).
An solchen Dingen zeigt sich halt klar die Intention der Bibel. Es ist eben nicht ein Basistext, auf dem eine Religion aufbaut, sondern ein Begleitbuch, anhand dessen man auch die Entwicklung einer Religion ablesen kann.
 
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Ich muss Don Quintal hier absolut recht geben. Der Koran ist der zentrale Aspekt des Islam und er darf nicht interpretiert werden, denn er ist das zeitlose (das ist wichtig) Wort Gottes.

Man, das hätte man mal den dem islamischen Wissenschaftszweig der Korandeutung erzählen sollen... Und wie man Widersprüche ohne Deutung auflösen kann musst du mir dann auch noch erklären.

Das ist ein wesentlicher Punkt. Die einzigen direkten Gesetze und Anweisungen in der Bibel sind btw, vor allem Vorschriften religiöse Rituale und die allgemeine Lebensweise betreffend. Wenn von töten die Rede ist, dann nur in Nacherzählungen (im Sinne von: "Und Gott sagte: Du sollst alle dummen Pisser, die dir blöd kommen umlegen und der Herr lachte fein." - jetzt etwas blasphemisch ausgedrückt). Dass die Bibel sich widerspricht ist übrigens kein Lapsus, sondern bewusst so angelegt. Wieso sollte man 4 Versionen der Lebensgeschichte Jesu in die Bibel bringen? Natürlich um zu verdeutlichen, dass hier immer um den symbolischen Gehalt geht und nicht um den wörtlichen Inhalt.

Ich wusste nicht das "It's not a bug, it's a feature" auch für die Bibel gilt. Nunja, die Bibel wurde lange Zeit ziemlich wörtlich genommen und sie ist auch das zentrale Buch des Christentums seit vielen Jahrhunderten. Nur eine "Begleitschrift" ist da glaube ich zu wenig...
Aber ob so oder so, der christliche Glaube hat tatsächliche größere Probleme und Widersprüche als ein paar Zeitparadoxien in der Bibel.

Zudem ist die Bibel im Christentum keine Grundlage des Glaubens, sondern sozusagen eine Art Begleitschrift. Die Bibel wurde ja viele hundert Jahre nach der Entstehung des Christentums zusammengestellt. Im Islam ist der Koran eben die Grundlage des Glaubens.

Die Bibel als Zusammenfassung ihrer Bücher ist erst später entstanden, die fünf Bücher Mose zB waren aber auch schon vorher vorhanden. Das Christentum ist ja auch nicht im luftleeren Raum entstanden.

EDIT: Einfach editieren während ich antworte, Schweinerei ;-)

An solchen Dingen zeigt sich halt klar die Intention der Bibel. Es ist eben nicht ein Basistext, auf dem eine Religion aufbaut, sondern ein Begleitbuch, anhand dessen man auch die Entwicklung einer Religion ablesen kann.

Das dies der Effekt ist stimmt. Ob das wirklich die Intention war, das wage ich doch noch stark zu bezweifeln, zumindest spricht die Politik der Kirche nicht unbedingt dafür.
 
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Ich meinte interpretierbar nicht im Sinn einer Exegese, sondern im Sinne von "ich interpretier den Koran so wie ich's für richtig halte". Also es gibt natürlich eine Interpretation des Koran, aber eben nur eine offizielle und einzig wahre. Ich hoffe du verstehst, was ich meine.

Ja, die Bibel wurde lange Zeit wörtlich genommen, namentlich im europäischen Mittelalter. Das hatte vor allem den Grund, dass es einen ziemlichen kulturellen Unterschied zur Zeit, in der die Bücher der Bibel geschrieben wurden - nämlich von der Bronzezeit bis zur Spätantike - gab und die inhaltiche Symbolik einfach nicht mehr verstanden wurde. So gibt's ne Stelle wo Jesus zu den Pharisäern in Jerusalem sagt, sie sollen den Tempel niederreißen und er werde ihn in 3 Tagen wiederaufbauen. Jetzt mag man natürlich geneigt sein, das so zu interpretieren, dass Jesus ein Wunder zeigen will, aber für den Juden steckt da noch ne andere Symbolik drinnen. Laut den Propheten soll nämlich der Messias den Tempel dereinst wiedererrichten. Um das zu verstehen, muss man sich aber etwas mit den jüdischen Schriften auskennen, sonst interpretiert man den Satz einfach nur als "kommt, ich zeig euch, was ich alles kann".
Das ganze Alte Testament ist eigentlich nur aus dem Grunde in der Bibel, weil sich eben das neue Testament und natürlich insbesondere sehr viele Predigten, Gleichnisse etc., die Jesus dort zugeschrieben werden, sich explizit auf Stellen in den jüdischen Schriften beziehen. Die Bücher der Bibel wurden ja nicht einfach von irgendwelchen Gläubigen geschrieben sondern von superwiffen top-notch Theologen der damaligen Zeit. Nur, versuch mal, das alles einem (dazu gesehen vergleichsweise ungebildeten) Geistlichen im Mittelalter zu erklären, oder gar einem einfachen Bauern. Dazu kommt natürlich noch ein ziemlicher Fundamentalismus im Mittelalter, der Bibelinterpretation auch nicht gerade erleichtert hat.
Trotzdem bleibt es wie gesagt ein von Menschen geschriebenes Buch und nur Fundamentalisten bezeichnen oder bezeichneten es je als "Wort Gottes". In Bezug auf die Evangelien wird oft die Umschreibung "Wort Jesu" oder "Wort Christi" verwendet, was ja stimmt, da Jesus ja angeblich zitiert wird. "Begleitbuch" war natürlich etwas untertrieben von mir, aber es ging mir halt darum, den Stellenwert der Bibel im Vergleich zum Koran vor Augen zu führen. Die Bibel enthält Schriften aus verschiedenen Etappen der Entstehung des christlichen Glaubens bzw. des christlichen Dogmas und sollte vor allem als Leitfaden dienen, um ein gewisses verbindendes Dogma zu haben, aber auch um eben die Wurzeln und Evolution des Glaubens aufzuzeigen.
Der Koran allerdings wird als Wort Gottes angesehen, das so wortwörtlich vom Engel Gabriel an Mohammed diktiert wurde. Da gibt's nichts dran zu rütteln. Das ist das fixe Fundament, auf dem die Religion steht. Die Religion spielt sich im Islam sozusagen in der und um die Heilige Schrift ab. Beim Christentum war ja immer schon vor allem die Messfeier das zentrale Element.
 
Gute Argumente. Aber N24 behauptet auch nicht, Gottes Wort zu sein...
Den Anspruch erhebt die Bibel auch nicht. Später mehr dazu. Man muss auch den Anspruch der katholischen Kirche vom Anspruch der Bibel trennen. Im Moment ist wieder von der Unfehlbarkeit des Papstes die Rede. Noch nicht einmal Gott erhebt diesen Anspruch von sich. z.B. diskutiert und feilscht Abram mit Gott über dessen Entscheidung, Sodom und Gomorra zu zerstören. Gott läßt sich darauf ein und sucht Gerechte in der Stadt.
Es gibt auch andere christliche Religionsgemeinschaften, die diesen Absolutheitsanspruch für sich beanspruchen. Doch Gott läßt sich vor keinen Karren spannen. Man darf falsche Lehren nicht mit den Lehren der Bibel verwechseln.

Holen wir doch mal unsere Bibel raus:

2.Timotheus 3 said:
16 Alle Schrift ist von Gott eingegeben(1) und(2) nützlich zur Lehre(3), zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit,

1w. gottgehaucht; griech. theopneustos
2Andere üs.: Alle von Gott eingegebene Schrift ist auch
3o. Belehrung; o. Unterrichtung

Wichtig sind die Fußnoten zur Übersetzung. Es besteht unter gläubigen Gelehrten weitgehend Einigkeit, dass die Bibel von Menschen geschrieben wurden, die nur die Absicht Gottes wiedergeben. Keiner der Schreiber behauptet von sich etwas von Gott persönlich erhalten zu haben. Mal von den 10 Geboten abgesehen.

Ein etwas aggresiver Gott in Jesaja 13
Weder das Judentum, noch das Christentum noch der Islam behaupten, dass Gott durchweg friedlich ist. Das ist eher ein Charakterzug des Hinduismus. Ich sehe aber einen großen Unterschied zwischen den Prophezeiungen der Bibel, in denen Gott selbst zum Vernichtungsschlag ausholt und den Anweisungen an die Gläubigen, gegen Andersgläubige mit Waffengewalt vorzugehen. Die Bibel ermahnt uns grundsätzlich mit unseren Mitmenschen Frieden zu suchen.

Dann noch Widersprüche im Text selber:
Genesis 1:


Aber Genesis 2:


Wurden erst Tiere oder Menschen erschaffen?
Die Ausführungen von Psycho Joker können eine Erklärung sein. Ich möchte noch einen anderen Ansatz hinzufügen.
Zum einen liegen zwischen Schöpfung und der Niederschrift in Genesis mehrere tausend Jahre. Es ist eine sehr bildhafte Schilderung der Ereignisse. Wenn man genau ließt, kommt der Bericht vom Ungenauen zum Genaueren. Anders als die helenitisch geprägte Erzählweise, in der Dinge fast ausschließlich in chronologischer Reihenfolge erzählt werden, nähert sich der Schöpfungsbericht und auch andere Schriften aus dieser Region spiralförmig dem Ende. Es gibt keinen Unterschied zwischen vollendeter und unvollendeter Vergangenheit. Es ist nur im Kontext erkennbar. Da in Gen. 1 steht, dass die Tiere vor dem Menschen geschaffen wurden, kann man es in Gen. 2 auch mit "hatte gebildet" übersetzen. Dies ist als Überleitung auf die Namensgebung zu lesen.

Solche Fehler in der Bibel sind wirklich ständig zu finden und auch wenn sich manche wegerklären lassen, alle wirklich nicht.

Zum Koran muss ich mich erst noch ein wenig informieren ;-)
Gib mir alle Fehler :) Die meisten angeblichen Fehler basieren auf der mangelnden Bereitschaft, sich mit Gott einzulassen. Ich betrachte manche Fehlersuchende eigentlich als Gottsuchende, weil sie einen Beweis finden möchten, der Gott widerlegt.
Hier besteht aber auch eine große Gefahr. Mit dem Tod Jesu ist der Weg zum Vater frei. Gott begegnet dem, der ihn sucht im Gebet und im täglichen Leben. Das ist ein wesentlicher Unterschied zwischen Christentum und anderen Religionen.
Deswegen gebe ich Psycho Joker insoweit recht, als das die Bibel nur eine Zusammenfassung vergangener Ereignisse ist. Was wir Heute in der Bibel lesen, war damals nicht geschehen.
Abraham glaubte einfach so. Ohne geschriebenes Wort. Und Gott wandte sich ihm zu. Die ersten Christen haben einen ganz anderen Glauben und eine andere Gottesbeziehung gehabt, als sich aus dem Gesetz Moses und den Propheten ableiten ließe. Nun können wir es in Auszügen lesen.
Darin besteht ein wesentlicher Unterschied zum Islam. Lt. Koran hat Gott seinen Willen an Mohamed diktiert und alle folgenden Generationen richten sich danach. Punkt.
 
Ich möchte nach hinzufügen, dass auch das Alte Testament (oder gerade das) sehr von Religionspolitik geprägt ist. Man bedenke, dass die Bücher des Mose im babylonischen Exil geschrieben wurden. Der Hauptgrund war, das kulturelle Erbe des Judentums in der Fremde zu bewahren. Da wurde Jahwe überhaupt erst zu einem monotheistischen Gott. Vorher war er nämlich eine henotheistische Lokalgottheit. Das war damals im heutigen nahen Osten weit verbreitet, dass es für bestimmte Gegenden bestimmte Götter gab, die sozusagen die einzig zuständigen dort waren. Es war dann Usus, den lokalen Gott anzubeten und wenn man anderswo hinkommt, betet man die Götter dort an. So wollte die jüdische Priesterschaft verhindern, dass die Gläubigen zum mesopotamischen Glauben übertreten und mussten sich was überlegen ,wieso ihr Gott besser war. Tadaaaa, wir machen unseren Gott zum einzigen, wahren Schöpfergott.
Eine ähnliche Sache ist auch die Geschichte mit Abraham, der seinen Erstgeborenen opfern soll, aber in letzter Sekunde von Gott davn abgehalten wird. Das war sozusagen Polemik gegen die Religion des Ba'al. Eine phönizische Religion, die damals weit verbreitet war (z.B. in Karthago und anderen phönizischen Kolonien und Städten), u.a. auch in einem der jüdischen Reiche (damals gab es 2 jüdische Reiche und nur eines davon hatte den jüdischen Glauben). Im Ba'al-Kult gibt es Menschenopfer. Da wurden erstgeborene Babies geopfert. Die Abraham-Geschichte soll praktisch verdeutlichen: Unser Gott könnte auch Menschenopfer einfordern, tut er aber nicht.

Ich glaube übrigens, Don Quintal hat mich ein wenig falsch verstanden. Ich betrachte die Bibel nicht als Zusammenfassung von Ereignissen. Das sind selten wirkliche historische Ereignisse (die Bücher der Chronik, Könige und Makkabäer mal ausgenommen), sondern vielmehr Mythen, ähnlich den Mythen anderer Kulturen wie der Griechen oder der Ägypter. Die Leute haben daran selten wortwörtlich geglaubt. Es ging immer um eine Botschaft, eine Lehre oder eine "Moral von der Geschicht'", die damit transportiert wurde. So ist es eben auch bei den Geschichten der Bibel, Altes wie Neues Testament. Die Evangelien sollen ja auch keine Tatsachenberichte sein, sondern eben auch Mythen. Dass es keine Tatsachenberichte sind erkennt man ja an den Widersprüchen und ich meine hier nicht nur unter den Evangelien, sondern auch mit anderen, älteren Texten des Neuen Testaments.

Auf arte lief mal ne Zeitlang immer am Wochenende so gegen Mittag eine Doku-Reihe über die Bibel. Da haben dann Theologen, Historiker, Philologen etc. gewisse Stellen, Abschnitte und Teile der Bibel erklärt. War sehr sehr interessant.


EDIT: Ach ja btw, die Katholische Kirche beharrt nicht auf der Bibel als "Wort Gottes". Das machen heutzutage nur diverse fundamentalistische Gruppen (die vor allem in den USA zu finden sind).
 
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