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- Oct 20, 2003
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Hallo Leute
Habe ich gestern oder vorgestern nicht das Topic eröffnet, indem ich
das mit dem kleinen Jungen erzählte, der mitansehen musste, wie ein
Typ aus dem Fenster gesprungen ist?
Heute ist auch wieder etwas mit einem kleinen Jungen passiert, allerdings
ist dieser gerade mal 2 Jahre alt.
Um es vorweg zu nehmen:
Es war Glück im Unglück und ich bin froh, dass ich mich immer so schnell
weich kriegen lasse
.
Jetzt aber mal von Anfang an:
Bei uns im Haus verstehen sich alle Nachbarn ziemlich gut, Streitereien
gibt es eigentlich so gut wie nie. Da ich eh immer ziemlich hilfsbereit und
leicht zu bereden bin, nutzen alle das auch gleich aus - auf wirklich
freundliche Art und Weise, daher macht es mir auch nichts aus
.
Wie auch immer, hier geht es um unsere Nachbarin - sie ist alleinstehend
mit zwei Söhne: Der eine ist 17 Jahre alt, der jüngere wie schon erwähnt
2 Jahre. Sie geht arbeiten, ihr älterer Sohn hat gerade die Schulde
beendet und sucht atm eine Ausbildungsstelle. Während die Mutter arbeitet,
muss der älteste Sohn immer auf seinen kleinen Bruder aufpassen, so wie
heute.
Ich war gerade auf dem Weg nach Plus, als ich die Mutter getroffen habe.
Sie war ziemlich im Stress und erzählte mir, dass sie für einen Kollegen einspringen
müsse, der einen Unfall hatte. Ergo musste sie zwei Schichten fahren
(Früh+Mittag). Sie sagte, dass sie schon etliche male zu Hause angerufen hat,
ihren Sohn aber nicht erreichen konnte. Deswegen durfte sie kurz nach Hause
fahren, damit sie ihrem Sohn bescheid geben konnte. Schliesslich musste der
kleine noch versorgt werden.
Bis dahin war alles noch voll normal, aber auf einmal hat sie mich so komisch
angeschaut und mich gefragt, ob ich nicht das für sie erledigen könnte, da sie
ziemlichen Zeitmangel hatte. Zuerst streubte ich mich, weil ich einfach keine
Lust hatte, doch ich konnte nicht lange nein sagen. Sie gab mir den Schlüssel
und bat mich, gleich noch ein ernstes Wort mit ihrem Sohn zu reden, weil er
seit dem Abgang von der Schule immer nachlässiger, faul und gleichgültig wurde.
Das habe sich im Haushalt und auch auf den kleinen Bruder ausgewirkt.
Mittlerweile hat er mehr Interesse für seine Freunde, Parties etc.
Und genau ich sollte mit meinem 25 Lenzen der richtige Prediger sein für ihn
.
Aber ok, ich war wieder mal viel zu weich und nahm den Schlüssel an. Ich
versprach, sofort auf dem Heimweg nach dem Rechten zu sehen, wollte aber
erst noch was hier im UF erledigen. Doch als ich auf dem Weg nach Hause war,
entschied ich mich doch anders. Warum genau weiss ich nicht, ich habe manchmal
solche Phasen
.
Als ich die Treppen hoch ging (sie wohnen direkt über uns), hörte ich schon laute
Musik aus seiner Stereoanlage und wusste, wie der Mittag abgelaufen ist:
Er kümmerte sich nicht um den Haushalt, versorgte den Kleinen nur notdürftig,
badete, machte sich chick und lud seine Freunde ein - das macht er eigentlich
jeden Tag, für mich nichts neues, für seine Mutter bestimmt schon. Aber ich habe
ihm mal versprochen, ihn nicht zu verraten - und da er ja nichts schlimmes macht,
war mein Schweigen auch kein Problem
.
Jedenfalls wollte ich mich reinschleichen und ihn und seine Freunde mal so
richtig erschrecken. Ich schloss leise die Tür auf und schlich den Korridor
entlang. Dann aber hörte ich ein wildes plätschern - trotz ziemlich lauter
Musik, es kaum aus dem Badezimmer. Ich wusste nur, dass ich den kleinen
Bruder in Gedanken hatte und bekam schnell Panik - ich hatte irgendwie ein
ziemlich schlechtes Gefühl. Ich riss die Badezimmertür auf und sah, wie der
kleine Junge in der (immer noch) mit Wasser gefüllten Badewanne um sein
Leben kämpfte. Glücklicherweise war es noch nicht zu spät und er spuckte
und heulte "nur". Mein Herz hat so dermassen gerast, dass ich kaum Luft
bekommen hatte und war gleichzeitig so erleichtert wie selten zuvor.
Ich hielt den Kleinen auf den Armen und ging ins Wohnzimmer, wo der ältere
Sohn mit seinen Freunden lauthals wegen irgendwelchen tollen Stories
gelacht hat. Als man mich gesehen hat, wurde es promt still und der ältere
rannte schnell zur Stereoanlage um die Musik leiser zu drehen. Ich wollte
laut werden, wenn nicht gar schreien, aber die entsetzten Blicke von allen,
vor allem vom älteren Sohn haben mich davon abgehalten. Man wusste sofort
was passierte und der Sohn hat gewimmert und geheult. Er hat sich tausendmal
bei mir und dem kleinen entschuldigt und gefleht, dass ich das nicht der
Mutter erzählen sollte.
Ich verlangte, dass er nie wieder im Leben nach dem Baden das Wasser in der
Badewanne lassen sollte und dass er verdammt nochmal aufzupassen hat, wenn
die Mutter nicht da ist. Ich habe ihm klar gemacht, dass der kleine wahrscheinlich
gestorben wäre und das mit keiner Entschuldigung der Welt wieder gut zu
machen ist. Ausserdem musste er es selbst seiner Mutter beichten, andernfalls
würde ich es tun. Morgen ist dann die grosse Beichte - so blass habe ihn den
17 Jährigen noch nie gesehen.
Mein Gott, warum passieren immer nur mir so blöde Sachen? Manchmal glaube
ich, ich spiele eher in einem Film als das ich tatsächlich lebe
.
Wenn ich bedenke, dass ich auch ab und an mal das Wasser nicht sofort aus
der Wanne gelassen habe........
Bitte vergesst sowas nie. Und wenn ihr mal auf kleinere Kinder aufpassen müsst,
dann konzentriert euch auch wirklich nur auf das - ich habe heute erkennen
müssen, wie schnell etwas passieren kann.
Habe ich gestern oder vorgestern nicht das Topic eröffnet, indem ich
das mit dem kleinen Jungen erzählte, der mitansehen musste, wie ein
Typ aus dem Fenster gesprungen ist?
Heute ist auch wieder etwas mit einem kleinen Jungen passiert, allerdings
ist dieser gerade mal 2 Jahre alt.
Um es vorweg zu nehmen:
Es war Glück im Unglück und ich bin froh, dass ich mich immer so schnell
weich kriegen lasse

Jetzt aber mal von Anfang an:
Bei uns im Haus verstehen sich alle Nachbarn ziemlich gut, Streitereien
gibt es eigentlich so gut wie nie. Da ich eh immer ziemlich hilfsbereit und
leicht zu bereden bin, nutzen alle das auch gleich aus - auf wirklich
freundliche Art und Weise, daher macht es mir auch nichts aus

Wie auch immer, hier geht es um unsere Nachbarin - sie ist alleinstehend
mit zwei Söhne: Der eine ist 17 Jahre alt, der jüngere wie schon erwähnt
2 Jahre. Sie geht arbeiten, ihr älterer Sohn hat gerade die Schulde
beendet und sucht atm eine Ausbildungsstelle. Während die Mutter arbeitet,
muss der älteste Sohn immer auf seinen kleinen Bruder aufpassen, so wie
heute.
Ich war gerade auf dem Weg nach Plus, als ich die Mutter getroffen habe.
Sie war ziemlich im Stress und erzählte mir, dass sie für einen Kollegen einspringen
müsse, der einen Unfall hatte. Ergo musste sie zwei Schichten fahren
(Früh+Mittag). Sie sagte, dass sie schon etliche male zu Hause angerufen hat,
ihren Sohn aber nicht erreichen konnte. Deswegen durfte sie kurz nach Hause
fahren, damit sie ihrem Sohn bescheid geben konnte. Schliesslich musste der
kleine noch versorgt werden.
Bis dahin war alles noch voll normal, aber auf einmal hat sie mich so komisch
angeschaut und mich gefragt, ob ich nicht das für sie erledigen könnte, da sie
ziemlichen Zeitmangel hatte. Zuerst streubte ich mich, weil ich einfach keine
Lust hatte, doch ich konnte nicht lange nein sagen. Sie gab mir den Schlüssel
und bat mich, gleich noch ein ernstes Wort mit ihrem Sohn zu reden, weil er
seit dem Abgang von der Schule immer nachlässiger, faul und gleichgültig wurde.
Das habe sich im Haushalt und auch auf den kleinen Bruder ausgewirkt.
Mittlerweile hat er mehr Interesse für seine Freunde, Parties etc.
Und genau ich sollte mit meinem 25 Lenzen der richtige Prediger sein für ihn

Aber ok, ich war wieder mal viel zu weich und nahm den Schlüssel an. Ich
versprach, sofort auf dem Heimweg nach dem Rechten zu sehen, wollte aber
erst noch was hier im UF erledigen. Doch als ich auf dem Weg nach Hause war,
entschied ich mich doch anders. Warum genau weiss ich nicht, ich habe manchmal
solche Phasen

Als ich die Treppen hoch ging (sie wohnen direkt über uns), hörte ich schon laute
Musik aus seiner Stereoanlage und wusste, wie der Mittag abgelaufen ist:
Er kümmerte sich nicht um den Haushalt, versorgte den Kleinen nur notdürftig,
badete, machte sich chick und lud seine Freunde ein - das macht er eigentlich
jeden Tag, für mich nichts neues, für seine Mutter bestimmt schon. Aber ich habe
ihm mal versprochen, ihn nicht zu verraten - und da er ja nichts schlimmes macht,
war mein Schweigen auch kein Problem

Jedenfalls wollte ich mich reinschleichen und ihn und seine Freunde mal so
richtig erschrecken. Ich schloss leise die Tür auf und schlich den Korridor
entlang. Dann aber hörte ich ein wildes plätschern - trotz ziemlich lauter
Musik, es kaum aus dem Badezimmer. Ich wusste nur, dass ich den kleinen
Bruder in Gedanken hatte und bekam schnell Panik - ich hatte irgendwie ein
ziemlich schlechtes Gefühl. Ich riss die Badezimmertür auf und sah, wie der
kleine Junge in der (immer noch) mit Wasser gefüllten Badewanne um sein
Leben kämpfte. Glücklicherweise war es noch nicht zu spät und er spuckte
und heulte "nur". Mein Herz hat so dermassen gerast, dass ich kaum Luft
bekommen hatte und war gleichzeitig so erleichtert wie selten zuvor.
Ich hielt den Kleinen auf den Armen und ging ins Wohnzimmer, wo der ältere
Sohn mit seinen Freunden lauthals wegen irgendwelchen tollen Stories
gelacht hat. Als man mich gesehen hat, wurde es promt still und der ältere
rannte schnell zur Stereoanlage um die Musik leiser zu drehen. Ich wollte
laut werden, wenn nicht gar schreien, aber die entsetzten Blicke von allen,
vor allem vom älteren Sohn haben mich davon abgehalten. Man wusste sofort
was passierte und der Sohn hat gewimmert und geheult. Er hat sich tausendmal
bei mir und dem kleinen entschuldigt und gefleht, dass ich das nicht der
Mutter erzählen sollte.
Ich verlangte, dass er nie wieder im Leben nach dem Baden das Wasser in der
Badewanne lassen sollte und dass er verdammt nochmal aufzupassen hat, wenn
die Mutter nicht da ist. Ich habe ihm klar gemacht, dass der kleine wahrscheinlich
gestorben wäre und das mit keiner Entschuldigung der Welt wieder gut zu
machen ist. Ausserdem musste er es selbst seiner Mutter beichten, andernfalls
würde ich es tun. Morgen ist dann die grosse Beichte - so blass habe ihn den
17 Jährigen noch nie gesehen.
Mein Gott, warum passieren immer nur mir so blöde Sachen? Manchmal glaube
ich, ich spiele eher in einem Film als das ich tatsächlich lebe

Wenn ich bedenke, dass ich auch ab und an mal das Wasser nicht sofort aus
der Wanne gelassen habe........
Bitte vergesst sowas nie. Und wenn ihr mal auf kleinere Kinder aufpassen müsst,
dann konzentriert euch auch wirklich nur auf das - ich habe heute erkennen
müssen, wie schnell etwas passieren kann.