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Warum freut sich keiner auf den Generals 2 Multiplayer?
Alle Jahre wieder erscheint ein neuer C&C-Titel und während nach längerer Zeit das Entwicklerstudio mal wieder einen neuen Anstrich erhalten hat, um das störende „EA“ hinter einem Schleier voller guter Absichten verschwinden zu lassen und Besserung zu geloben, so erscheinen einem auch bestimmte Reaktionsmuster in der Community nicht ganz unbekannt: Singleplayer oder Multiplayer, was ist wichtiger und was macht ein C&C-Spiel aus? Was will der (potentielle) Käufer eines C&C-Spiels? Diese Fragen ziehen sich seit jeher quer durch die Community, finden Ausdruck in den unterschiedlichen „Geschäftsmodellen“ der Fansites und sind derzeit mal wieder in aller Munde.
Im Prinzip kann man sich die ganze Sache sehr einfach machen und vielfach folgen die Argumentationen auch dem folgenden (altbekannten) Muster: „Warum sollte der Multiplayer bei C&C eine große Rolle einnehmen? Es spielt doch eh kaum jemand online. Das sind doch nur eine Handvoll aktiver Spieler, die sich da für den MP interessieren und die maulen dann eh nur die ganze Zeit rum, dass alles scheisse ist. Und RTS as a Sport ist doch total in die Hose gegangen, warum sollte EA nun nochmal groß in den MP investieren?“
Und wenn sich bei einer aktuellen Facebook-Erhebung eine überwältigende Mehrheit auf die Frage „What are you looking for the most in Generals 2?“ für „Singleplayer Experience“ entscheidet und der Multiplayer abgeschlagen zurück liegt, fühlen sich viele in ihrer Meinung klar bestätigt. Sie wähnen die Fakten auf ihrer Seite, für sie ist die Sache glasklar und eindeutig. Was gibt es da also noch groß zu diskutieren? Die Entwickler sollten ihrer Meinung nach dem Singleplayer die größtmögliche Wertschätzung und Aufmerksamkeit zuteilwerden lassen, denn dieser ist für sie das Maß aller Dinge und der heilige Grahl.
Die Behauptung, dass der Multiplayer schon lange keine besonders große Bedeutung mehr bei C&C einnimmt, ist grundsätzlich richtig. Die daraus gezogene Schlussfolgerung, der Multiplayer sei daher nicht so wichtig und nur ein nettes Anhängsel, ist aber grundfalsch. Tatsächlich ist der mangelnde Erfolg im MP-Bereich nämlich die Hauptursache dafür, warum es mit der Marke C&C seit Jahren immer weiter bergab geht und weshalb sich die Spieleserie auf dem absteigenden Ast befindet.
Warum freut sich keiner (ganz besonders) auf den Generals2-Multiplayer? Warum kommt ein solches Umfrageergebnis zustande? Eine Antwort ist: Es gibt schlicht keinen Grund, um in Jubelstürme auszubrechen. Seit Jahren hat EA es bei C&C versäumt, am Multiplayer interessierte Spieler zu gewinnen und zu binden und andererseits neue, „unbedarfte“ Spieler an den Mehrspieler-Modus heranzuführen und sie für diesen zu begeistern. Ich selbst habe bei besagter Umfrage übrigens auch für den Singleplayer abgestimmt, denn was sollte mich aufgrund der Erfahrungen der letzten 10 Jahre annehmen lassen, dass Generals2 ein großer Multiplayerkracher wird? Viele assoziieren mit C&C in der Hauptsache nur noch ein SP-Spiel. Wenn sie es kaufen, werden sie die Kampagne innerhalb weniger Stunden durchspielen, um sich danach recht zügig wieder League of Legends oder StarCraft2 zuzuwenden. Ist das der Anspruch, den ein C&C verkörpern sollte, einige Stunden Spielspaß zu liefern, um dann wieder im Schrank, respektive bei EBay zu landen? Ist das im Jahr 2012 ein Gütesiegel? Und wie wirkt sich das langfristig aus?
Einige besonders findige Vertreter der Linie, C&C sei eben ein Singleplayer-Spiel, sollte das im Wesentlichen auch bleiben und dies wäre der einzig richtige Weg, werden mir in einer Hinsicht Recht geben: Sie beklagen ebenfalls die mangelnde Qualität der vergangenen C&C-Spiele. Allerdings stellen sie hierbei häufig allein auf den von ihnen besonders geliebten SP-Modus ab und überschätzen diesen in seiner Wirkungskraft maßlos. Ein vermeintlich sehr schlechter SP ist für sie so z.B. für die katastrophalen Verkaufszahlen von RA3 maßgeblich verantwortlich. Hätten sie die Chance, einmal EA-Manager zu spielen, würde ihre Lösung aller Probleme in etwa so aussehen: Die Spielzeit des Singleplayers von 3 Stunden auf 3 Tage zu erhöhen. Nun möchte ich wirklich niemandem sein Singleplayer-Erlebnis madig machen. Ich gönne es wirklich jedem, sich nicht nur 3 Tage, sondern sogar 30 Tage mit der Kampagne zu beschäftigen, um dann weitere 300 Tage in Foren darüber zu diskutieren, ob Alpecin bei Kane noch irgendeine besondere Wirkung entfalten könnte. Das Ganze hat nur einen Haken: Dieses Marktsegment ist verschwindend gering und statistisch kaum zu erfassen. CnCForen.de, das längere Zeit die größte deutschsprachige C&C-Community darstellte, ist mit dem Geschäftsmodell „Die Fun- und Singleplayer Community“ grandios gescheitert und nach Aussage des verantwortlichen Headadmins heute ein „Museum“. Man sollte also vermutlich eher respektvoll bekunden: Mission Accomplished! Das Ziel, worauf solange hingearbeitet wurde, nämlich erfolgreich Insolvenz anzumelden, wurde erreicht. Nun ist man unsterblich! Man hat sich quasi selbst konserviert und ist in einem Museum aufgegangen. Auf die Idee muss man erst mal kommen!
Der Multiplayer bietet bei einem RTS-Spiel unglaubliche Chancen und der Hauptansatz sollte „RTS as a Sport“ lauten. Doch hehre Ziele alleine reichen nicht. Was ist bei Tiberium Wars bloß schief gelaufen? Es gab doch Ladder-Seasons, es gab doch die World Cyber Games, es gab doch die EPS. Im Prinzip kann man sich das Ganze so vorstellen: EA hat versucht, mit einem Fahrrad ein Formel1-Rennen zu gewinnen, indem sie sich für „viel“ Geld die Poleposition erkauft haben. Ich denke fast jedem in diesem Forum dürfte klar sein, dass dies ein schier aussichtloses Unterfangen darstellt. Tiberium Wars war einfach kein konkurrenzfähiges Produkt, um es in diesem Bereich mit Schwergewichten wie Starcraft oder Warcraft aufnehmen zu können und gegen diese Rennen zu gewinnen. Und ob es Manchem nun gefällt oder nicht: Der Schwerpunkt der C&C-Spiele seit TW lag immer auf dem Singleplayer. Alle Aktivitäten und Ressourcen waren vornehmlich auf diesen hin ausgerichtet. Ob und wie bei TW ein Gameplayelement seinen Weg in das Spiel gefunden hat, war vor allen Dingen von der Frage bestimmt, inwieweit es sich mit dem Kanon des Tiberium-Universums verträgt und nicht davon, ob es spielmechanisch sinnvoll ist. Vom Ressourcensystem, über das Bausystem bis hin zu Techgebäuden wie dem Mutantenhaus lässt sich dies beobachten. Von den Gagen der Hollywoodschauspieler, die man besser in die Entwicklung und den Support der Spiele hätte stecken sollen, mal ganz zu schweigen. Diese Werbeaktion mit David Hasselhoff empfinde ich in diesem Kontext schon fast als zynisch. Mit „Uprising“ gab es für RA3 übrigens sogar ein reines SP-Add-On. Ein großer Erfolg war dieses nicht gerade. Tiberian Twillight will ich an dieser Stelle einmal ausklammern, denn dieses Spiel ist überhaupt kein RTS.
Jeder in diesem Forum sollte sich einmal ernsthaft die Frage stellen, wie er eigentlich hier gelandet ist. Eine andere interessante Frage, die man aufwerfen könnte, wäre, warum es das United-Forum überhaupt gibt. Sehr viele werden in beiden Fällen zu der folgenden identischen Antwort finden: Clans. Das United-Forum ist ursprünglich nichts anderes gewesen als ein Zusammenschluss von Clans, die eine gemeinsame Diskussionsplattform gesucht haben. Auch die Basis und tragende Säule von CnCForen waren Clans. In diesem Fall Clans, die sich vom United-Forum abgespaltet hatten, da sie mit der Gesamtsituation (zu Recht!) sehr unzufrieden waren. Man muss an dieser Stelle dazu sagen, dass es zu Zeiten von Westwood Online eine sehr aktive Online-Community gab und dies durch sehr gute Rahmenbedingungen wie z.B. einem exzellenten Clansystem unterstützt wurde. Spieler fanden sich online zusammen und organisierten sich als eigene, kleinere oder größere soziale Netzwerke. Es entstanden Freundschaften, Feindschaften, Clan-Websites, das United-Forum, es fanden Treffen im RL statt. Man spielte zusammen und verfolgte gemeinsame Ziele gegen andere Teams. Man könnte zusammenfassend sagen: Solche Leute leben C&C und sind es gleichzeitig auch. Was könnte EA sich mehr wünschen? Und die Ironie an der ganzen Geschichte: Ohne den Multiplayer hätte es auch nie CnCForen geben können.
Eigentlich sollte man meinen, dass in diesem Forum keine Notwendigkeit bestehen kann, auf solche Zusammenhänge aufmerksam zu machen. Aber manchmal sieht man halt den Wald vor lauter Bäumen nicht. Der Multiplayer bietet unglaubliches Potential, Spieler langfristig zu binden und zu begeistern. Andere Spiele machen das doch seit Ewigkeiten vor. Wenn man sich anschaut, was für alte Hasen hier noch rumlaufen, wird einem auch bewusst, dass hier nicht mehr von Tagen, sondern schon von Dekaden gesprochen werden muss. Es steckt eine unglaubliche Dynamik dahinter. Und über die Modding-Community habe ich hier noch garnix geschrieben. Schade, dass EA lieber auf statische DLCs setzen möchte, anstatt den Usern einfach das Heft in die Hand zu geben. Das zeigt, dass sie (mal wieder) nichts verstanden haben.
Zum Abschluss: Ich habe kein Problem damit, wenn Generals 2 einen tollen Singleplayer bekommt. Ich bin mir auch durchaus bewusst, dass dieser häufig eine wichtige Türöffnerfunktion haben kann. Der SP muss aber dem Multiplayer folgen und nicht umgekehrt. So müssen die Prioritäten gesetzt werden. Wer Gegenteiliges behauptet, ist schlichtweg ein Dummkopf.
Alle Jahre wieder erscheint ein neuer C&C-Titel und während nach längerer Zeit das Entwicklerstudio mal wieder einen neuen Anstrich erhalten hat, um das störende „EA“ hinter einem Schleier voller guter Absichten verschwinden zu lassen und Besserung zu geloben, so erscheinen einem auch bestimmte Reaktionsmuster in der Community nicht ganz unbekannt: Singleplayer oder Multiplayer, was ist wichtiger und was macht ein C&C-Spiel aus? Was will der (potentielle) Käufer eines C&C-Spiels? Diese Fragen ziehen sich seit jeher quer durch die Community, finden Ausdruck in den unterschiedlichen „Geschäftsmodellen“ der Fansites und sind derzeit mal wieder in aller Munde.
Im Prinzip kann man sich die ganze Sache sehr einfach machen und vielfach folgen die Argumentationen auch dem folgenden (altbekannten) Muster: „Warum sollte der Multiplayer bei C&C eine große Rolle einnehmen? Es spielt doch eh kaum jemand online. Das sind doch nur eine Handvoll aktiver Spieler, die sich da für den MP interessieren und die maulen dann eh nur die ganze Zeit rum, dass alles scheisse ist. Und RTS as a Sport ist doch total in die Hose gegangen, warum sollte EA nun nochmal groß in den MP investieren?“
Und wenn sich bei einer aktuellen Facebook-Erhebung eine überwältigende Mehrheit auf die Frage „What are you looking for the most in Generals 2?“ für „Singleplayer Experience“ entscheidet und der Multiplayer abgeschlagen zurück liegt, fühlen sich viele in ihrer Meinung klar bestätigt. Sie wähnen die Fakten auf ihrer Seite, für sie ist die Sache glasklar und eindeutig. Was gibt es da also noch groß zu diskutieren? Die Entwickler sollten ihrer Meinung nach dem Singleplayer die größtmögliche Wertschätzung und Aufmerksamkeit zuteilwerden lassen, denn dieser ist für sie das Maß aller Dinge und der heilige Grahl.
Die Behauptung, dass der Multiplayer schon lange keine besonders große Bedeutung mehr bei C&C einnimmt, ist grundsätzlich richtig. Die daraus gezogene Schlussfolgerung, der Multiplayer sei daher nicht so wichtig und nur ein nettes Anhängsel, ist aber grundfalsch. Tatsächlich ist der mangelnde Erfolg im MP-Bereich nämlich die Hauptursache dafür, warum es mit der Marke C&C seit Jahren immer weiter bergab geht und weshalb sich die Spieleserie auf dem absteigenden Ast befindet.
Warum freut sich keiner (ganz besonders) auf den Generals2-Multiplayer? Warum kommt ein solches Umfrageergebnis zustande? Eine Antwort ist: Es gibt schlicht keinen Grund, um in Jubelstürme auszubrechen. Seit Jahren hat EA es bei C&C versäumt, am Multiplayer interessierte Spieler zu gewinnen und zu binden und andererseits neue, „unbedarfte“ Spieler an den Mehrspieler-Modus heranzuführen und sie für diesen zu begeistern. Ich selbst habe bei besagter Umfrage übrigens auch für den Singleplayer abgestimmt, denn was sollte mich aufgrund der Erfahrungen der letzten 10 Jahre annehmen lassen, dass Generals2 ein großer Multiplayerkracher wird? Viele assoziieren mit C&C in der Hauptsache nur noch ein SP-Spiel. Wenn sie es kaufen, werden sie die Kampagne innerhalb weniger Stunden durchspielen, um sich danach recht zügig wieder League of Legends oder StarCraft2 zuzuwenden. Ist das der Anspruch, den ein C&C verkörpern sollte, einige Stunden Spielspaß zu liefern, um dann wieder im Schrank, respektive bei EBay zu landen? Ist das im Jahr 2012 ein Gütesiegel? Und wie wirkt sich das langfristig aus?
Einige besonders findige Vertreter der Linie, C&C sei eben ein Singleplayer-Spiel, sollte das im Wesentlichen auch bleiben und dies wäre der einzig richtige Weg, werden mir in einer Hinsicht Recht geben: Sie beklagen ebenfalls die mangelnde Qualität der vergangenen C&C-Spiele. Allerdings stellen sie hierbei häufig allein auf den von ihnen besonders geliebten SP-Modus ab und überschätzen diesen in seiner Wirkungskraft maßlos. Ein vermeintlich sehr schlechter SP ist für sie so z.B. für die katastrophalen Verkaufszahlen von RA3 maßgeblich verantwortlich. Hätten sie die Chance, einmal EA-Manager zu spielen, würde ihre Lösung aller Probleme in etwa so aussehen: Die Spielzeit des Singleplayers von 3 Stunden auf 3 Tage zu erhöhen. Nun möchte ich wirklich niemandem sein Singleplayer-Erlebnis madig machen. Ich gönne es wirklich jedem, sich nicht nur 3 Tage, sondern sogar 30 Tage mit der Kampagne zu beschäftigen, um dann weitere 300 Tage in Foren darüber zu diskutieren, ob Alpecin bei Kane noch irgendeine besondere Wirkung entfalten könnte. Das Ganze hat nur einen Haken: Dieses Marktsegment ist verschwindend gering und statistisch kaum zu erfassen. CnCForen.de, das längere Zeit die größte deutschsprachige C&C-Community darstellte, ist mit dem Geschäftsmodell „Die Fun- und Singleplayer Community“ grandios gescheitert und nach Aussage des verantwortlichen Headadmins heute ein „Museum“. Man sollte also vermutlich eher respektvoll bekunden: Mission Accomplished! Das Ziel, worauf solange hingearbeitet wurde, nämlich erfolgreich Insolvenz anzumelden, wurde erreicht. Nun ist man unsterblich! Man hat sich quasi selbst konserviert und ist in einem Museum aufgegangen. Auf die Idee muss man erst mal kommen!
Der Multiplayer bietet bei einem RTS-Spiel unglaubliche Chancen und der Hauptansatz sollte „RTS as a Sport“ lauten. Doch hehre Ziele alleine reichen nicht. Was ist bei Tiberium Wars bloß schief gelaufen? Es gab doch Ladder-Seasons, es gab doch die World Cyber Games, es gab doch die EPS. Im Prinzip kann man sich das Ganze so vorstellen: EA hat versucht, mit einem Fahrrad ein Formel1-Rennen zu gewinnen, indem sie sich für „viel“ Geld die Poleposition erkauft haben. Ich denke fast jedem in diesem Forum dürfte klar sein, dass dies ein schier aussichtloses Unterfangen darstellt. Tiberium Wars war einfach kein konkurrenzfähiges Produkt, um es in diesem Bereich mit Schwergewichten wie Starcraft oder Warcraft aufnehmen zu können und gegen diese Rennen zu gewinnen. Und ob es Manchem nun gefällt oder nicht: Der Schwerpunkt der C&C-Spiele seit TW lag immer auf dem Singleplayer. Alle Aktivitäten und Ressourcen waren vornehmlich auf diesen hin ausgerichtet. Ob und wie bei TW ein Gameplayelement seinen Weg in das Spiel gefunden hat, war vor allen Dingen von der Frage bestimmt, inwieweit es sich mit dem Kanon des Tiberium-Universums verträgt und nicht davon, ob es spielmechanisch sinnvoll ist. Vom Ressourcensystem, über das Bausystem bis hin zu Techgebäuden wie dem Mutantenhaus lässt sich dies beobachten. Von den Gagen der Hollywoodschauspieler, die man besser in die Entwicklung und den Support der Spiele hätte stecken sollen, mal ganz zu schweigen. Diese Werbeaktion mit David Hasselhoff empfinde ich in diesem Kontext schon fast als zynisch. Mit „Uprising“ gab es für RA3 übrigens sogar ein reines SP-Add-On. Ein großer Erfolg war dieses nicht gerade. Tiberian Twillight will ich an dieser Stelle einmal ausklammern, denn dieses Spiel ist überhaupt kein RTS.
Jeder in diesem Forum sollte sich einmal ernsthaft die Frage stellen, wie er eigentlich hier gelandet ist. Eine andere interessante Frage, die man aufwerfen könnte, wäre, warum es das United-Forum überhaupt gibt. Sehr viele werden in beiden Fällen zu der folgenden identischen Antwort finden: Clans. Das United-Forum ist ursprünglich nichts anderes gewesen als ein Zusammenschluss von Clans, die eine gemeinsame Diskussionsplattform gesucht haben. Auch die Basis und tragende Säule von CnCForen waren Clans. In diesem Fall Clans, die sich vom United-Forum abgespaltet hatten, da sie mit der Gesamtsituation (zu Recht!) sehr unzufrieden waren. Man muss an dieser Stelle dazu sagen, dass es zu Zeiten von Westwood Online eine sehr aktive Online-Community gab und dies durch sehr gute Rahmenbedingungen wie z.B. einem exzellenten Clansystem unterstützt wurde. Spieler fanden sich online zusammen und organisierten sich als eigene, kleinere oder größere soziale Netzwerke. Es entstanden Freundschaften, Feindschaften, Clan-Websites, das United-Forum, es fanden Treffen im RL statt. Man spielte zusammen und verfolgte gemeinsame Ziele gegen andere Teams. Man könnte zusammenfassend sagen: Solche Leute leben C&C und sind es gleichzeitig auch. Was könnte EA sich mehr wünschen? Und die Ironie an der ganzen Geschichte: Ohne den Multiplayer hätte es auch nie CnCForen geben können.
Eigentlich sollte man meinen, dass in diesem Forum keine Notwendigkeit bestehen kann, auf solche Zusammenhänge aufmerksam zu machen. Aber manchmal sieht man halt den Wald vor lauter Bäumen nicht. Der Multiplayer bietet unglaubliches Potential, Spieler langfristig zu binden und zu begeistern. Andere Spiele machen das doch seit Ewigkeiten vor. Wenn man sich anschaut, was für alte Hasen hier noch rumlaufen, wird einem auch bewusst, dass hier nicht mehr von Tagen, sondern schon von Dekaden gesprochen werden muss. Es steckt eine unglaubliche Dynamik dahinter. Und über die Modding-Community habe ich hier noch garnix geschrieben. Schade, dass EA lieber auf statische DLCs setzen möchte, anstatt den Usern einfach das Heft in die Hand zu geben. Das zeigt, dass sie (mal wieder) nichts verstanden haben.
Zum Abschluss: Ich habe kein Problem damit, wenn Generals 2 einen tollen Singleplayer bekommt. Ich bin mir auch durchaus bewusst, dass dieser häufig eine wichtige Türöffnerfunktion haben kann. Der SP muss aber dem Multiplayer folgen und nicht umgekehrt. So müssen die Prioritäten gesetzt werden. Wer Gegenteiliges behauptet, ist schlichtweg ein Dummkopf.
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