Die Spieleleistung der Radeon R9 Fury X lässt sich nicht mit klaren Worten beschreiben. Zwar ist ihre Leistung grundsätzlich hoch, allerdings mit einigen Tiefs durchsetzt, die nicht immer eindeutig erklärbar sind. Kommen wir zum absoluten Hoch: Bioshock Infinite. Das Spiel giert nach Compute-Leistung und die liefert die R9 Fury X immer dann, wenn keine anderen Flaschenhälse auftreten. Bis auf diese Ausnahme muss man sich jedoch fragen: An welcher Stelle verpufft die immerhin um 45 Prozent höhere Brutto-Rechenleistung der Fury X gegenüber der R9 390X? Anlass für diese Frage ist die verbesserungsfähige Skalierung der Fps, die beiden Karten trennt immer deutlich weniger als jene 45 Prozent. Wir tippen darauf, dass die Daten sowohl am Front- als auch am Backend des Fiji-Chips nicht schnell genug weitergereicht werden. Die gegenüber Tonga und Hawaii nicht gesteigerte Geometrieleistung führt zu suboptimaler "Zufütterung" der anschließenden ALUs und die am logischen Ende der Pipeline sitzenden, nach wie vor nur 64-fach vorhandenen ROPs, geben die Daten ebenfalls nicht schnell genug weiter.
Eine hohe Auflösung hilft dabei, die Lastverteilung zu optimieren: Das Frontend des Grafikchips muss auflösungsunabhängig gleich viele Dreiecke aufbereiten, bei steigender Pixelmenge bekommen die ALUs und TMUs jedoch mehr Arbeit. Dieses Problem haben AMD-GPUs schon seit Jahren, man könnte beinahe von einer Tradition sprechen. So kommt es, dass die Radeon R9 Fury X in 1440p besser dasteht als in 1080p und in 2160p noch mehr Boden gut macht.
In Zahlen: Die Radeon R9 Fury X erreicht im PCGH-Index (15 Spiele, drei Auflösungen, HQ-AF) einen Wert von 89,0. Damit platziert sich die AMD-Grafikkarte zwischen der Geforce GTX 980 Ti (94,5) und GTX 980 (82,2). In den Einzelindizes ist ersichtlich, dass die Fury X in den beiden höheren Auflösungen besser da steht als in Full HD, welches aufgrund der großen Verbreitung jedoch zwei Drittel des Gesamtwerts ausmacht. Gemittelt reicht die Leistung auch in Ultra HD nicht an die GTX 980 Ti heran. Der Abstand zu der R9 390X (74,5) und R9 290X (68,6) ist jedoch groß und rechftertigt wohl für die meisten Nutzer ein Upgrade auf die Fury X.