Die Blutige schwierige Lage Syriens.

Wie gehts weiter mit Assad ?


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Bei der Sendung Kulturzeit im 3sat gab es vorhin ein, meiner Ansicht nach, interessantes Interview mit dem Rechtsphilosophen Reinhard Merkel zum Angebot von Außenminister Kerry bezüglich der Übergabe von Syriens Chemiewaffen an die Internationale Gemeinschaft sowie einem möglichen Militärschlag der USA:

http://www.3sat.de/mediathek/index.php?display=1&mode=play&obj=38286

Auf YouTube habe ich das Video noch nicht gefunden. Ob 3Sat seine Videos auch nach einigen Tagen aus der Mediathek löscht, weiß ich nicht.
 
Bei der Sendung Kulturzeit im 3sat gab es vorhin ein, meiner Ansicht nach, interessantes Interview mit dem Rechtsphilosophen Reinhard Merkel zum Angebot von Außenminister Kerry bezüglich der Übergabe von Syriens Chemiewaffen an die Internationale Gemeinschaft sowie einem möglichen Militärschlag der USA:

http://www.3sat.de/mediathek/index.php?display=1&mode=play&obj=38286

Auf YouTube habe ich das Video noch nicht gefunden. Ob 3Sat seine Videos auch nach einigen Tagen aus der Mediathek löscht, weiß ich nicht.

Er ist Rechtsphilosoph weil er recht hat. Es ist vor allem interessant dass er wirklich genaue Antworten hat und sich seiner Sache sehr sicher ist. Tolles Interview mit klaren, prägnanten Aussagen :)
 
Der Typ redet ja komplett an den Realitäten vorbei. Der redet vom Internationalen Gerichtshof, aber wer holt denn Assad von Damaskus nach Den Haag? Internationales Recht existiert wie jedes Recht nur, wenn es auch durch- bzw. umgesetzt wird. Assad sitzt bis jetzt fest im Sattel in Damaskus, gestützt von Russland mit Duldung von China. Was soll ihn ein INternationaler Gerichtshof kümmern? Der konnte bisher getrost nach dem klugen Wort von Pompeius walten: "Hört auf, Gesetze zu zitieren. Wir tragen Waffen." Natürlich kann man Assad in Abwesenheit verurteilen, aber was ist damit erreicht?

Und Kerrys und Obama haben natürlich trotz aller Unkenrufe brilliant taktiert. Assad hat offensichtlich wirklich Schiss bekommen, dass die USA ihm an die Gurgel wollen, und nur mehr einen Anlass provozieren wollen. Ebenso Russland. Daher haben nun beide eingelenkt, zuerst Putin und dann sogleich Assad. Somit hat Kerrys Ultimatum genau das erreicht, was er gefordert hat.
 
Ein internationaler Gerichtshof kann dem Völkerrecht entsprechend Recht sprechen.
Ohne Haftbefehl kannst du niemanden verhaften, ich denke mal es geht ihm darum.
 
Wer soll ihn denn verhaften, wenn er in seiner Festung in Damaskus sitzt und eine ganze Armee um sich herum hat?
 
Allen Unkenrufen zum Trotz braucht es offensichtlich halt immer noch die USA als Ordnungsmacht, vulgo Weltpolizei.
 
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Wer soll ihn denn verhaften, wenn er in seiner Festung in Damaskus sitzt und eine ganze Armee um sich herum hat?

UNO oder so. Kriegen die in so einem Fall nicht eine Aufgabe vom internationalen Gerichtshof? Blauhelme? Irgendwas?
 
Der Typ redet ja komplett an den Realitäten vorbei. Der redet vom Internationalen Gerichtshof, aber wer holt denn Assad von Damaskus nach Den Haag? Internationales Recht existiert wie jedes Recht nur, wenn es auch durch- bzw. umgesetzt wird. Assad sitzt bis jetzt fest im Sattel in Damaskus, gestützt von Russland mit Duldung von China. Was soll ihn ein INternationaler Gerichtshof kümmern? Der konnte bisher getrost nach dem klugen Wort von Pompeius walten: "Hört auf, Gesetze zu zitieren. Wir tragen Waffen." Natürlich kann man Assad in Abwesenheit verurteilen, aber was ist damit erreicht?

Und Kerrys und Obama haben natürlich trotz aller Unkenrufe brilliant taktiert. Assad hat offensichtlich wirklich Schiss bekommen, dass die USA ihm an die Gurgel wollen, und nur mehr einen Anlass provozieren wollen. Ebenso Russland. Daher haben nun beide eingelenkt, zuerst Putin und dann sogleich Assad. Somit hat Kerrys Ultimatum genau das erreicht, was er gefordert hat.

Jetzt mal angenommen, dass der Chemiewaffeneinsatz wirklich von ihm ausgegangen ist. Durch Bombenabwürfe, durch die nur weitere Unschuldige ums Leben kommen bekommt man Herrn Assad nach Den Haag? Wohl kaum. Zumal man wohl bezweifeln darf, dass der Militärschlag ihn entmachtet hätte. Ein ausgedehnter Kriegseinsatz mit dem Versuch auf diese Weise ähnlich wie im Irak einen Regimewechsel zu erzwingen, war ja offensichtlich nicht vorgesehen und wäre auch eine dumme Idee gewesen.

Falls das "Nach Den Haag bomben" wider Erwarten doch funktionieren würde, könnte man ja als Nächstes den Sudan oder Kenia bombardieren, denn dort halten sich auch ein paar Personen auf, die in Den Haag sehnlichst erwartet werden. Man hätte zwar vermutlich hunderte, wenn nicht tausende Unschuldige dabei getötet, aber immerhin hätte man ein paar Kriegsverbrecher vor Gericht stellen können. Na, wenn es das nicht Wert wäre? :top

Aber Spaß beiseite: Einflussreiche Personen in Ländern, die den Internationalen Strafgerichtshof ablehnen (wie Syrien, Saudi-Arabien, China oder die USA), geht nunmal nicht ohne Weiteres. Nichtsdestotrotz ist der Weg über Den Haag der korrekte Weg gegen Kriegsverbrecher vorzugehen. Cowboy-Methoden, die das Leben von weiteren Unschuldigen bedrohen, sind es nicht.

Für mich sah das mit der Abgabe der syrischen Chemiewaffen eher wie ein Strohhalm von Herrn Putin aus, durch welchen Präsident Obama aus der durch das willkürliche Ziehen roter Linien herbeigeredeten Zwickmühle ohne Gesichtsverlust herauskommen kann. Vorher hatte er die Wahl einen weiteren Krieg zu beginnen, für welchen er in der US-amerikanischen Bevölkerung kaum Rückhalt gehabt hätte. Oder alternativ doch noch von dem Militärschlag abzusehen, was seine Bevölkerung zwar begrüßt hätte, dabei aber mit einem Gesichtsverlust für ihn und die USA einhergehen würde, da er international als "Weichei" dagestanden hätte, welches man als Despot nicht fürchten muss.
Wie er sich auch entschieden hätte, es hätte ihm auf die eine oder andere Art geschadet. Dank der Offerte seitens Russlands und Syriens kann Herr Obama jetzt zeigen, dass er etwas erreicht hat ohne einen unbeliebten Kriegseinsatz zu starten.
Für mich sah das Angebot von Herrn Kerry eher wie ein rhetorischer Trick aus, welches nicht Ernst gemeint war, aber wider Erwarten doch aufgegriffen wurde. Ich glaube der Herr Kerry hatte sich da schlicht verplappert.
 
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UNO oder so. Kriegen die in so einem Fall nicht eine Aufgabe vom internationalen Gerichtshof? Blauhelme? Irgendwas?
Im Ernst jetzt? Google mal "Srebrenica" oder "Ruanda", dann kannste nachlesen, was Blauhelme in Syrien machen dürften.

@Touji: Natürlich würde er aus dem Amt gebombt. Siehe Gadaffi. Das wäre schon eine schöne Abschreckung für alle kleinen Diktatoren: Setzt Giftgas ein und ihr endet wie Gadaffi. Natürlich würden wahrscheinlich auch Unschuldige bei den Bombenangriffen sterben. Es sterben immer Unschuldige im Krieg, das ist mit ein Grund, warum Krieg scheiße ist.

Aber weißt du was? Es sterben in Syrien jetzt gerade und seit über 2 Jahren jeden Tag Unschuldige noch und nöcher... zuletzt auch durch Giftgas. Viel mehr, als je durch westliche Bomben an ungewollten Todesopfern zustande kämen würden. Ist das die Alternative? Durch westliche Luftangriffe wäre zumindest mittelfristig ein Ende in Sicht. Derzeit ist die Prognose nur, dass alle im Blut von hundertausenden Syrern ersaufen.
 
Ein etwas ausführlicheres Video zum Thema Kurden in Syrien:

Syrien: Kurden gegen Dschihadisten

Nach einer Unterstützung Assads oder durch diesen sieht das für mich nicht aus. Die Kurden dort scheinen eher in Ruhe gelassen und nicht in den Krieg hineingezogen werden zu wollen.
 
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Soviel Gruppierungen.... in dem Film alleine : Al Nusra, Al qaida, FSA, Yeziden, Assad Allawiten.
Ist doch klar das die sich nicht einigen und dann wird die separation auch noch forciert.
Am Ende ist dann die Demokratie die einzige Lösung sehr Clever.
 
Aus den Trümmern von Syrien und Irak entsteht ein Terrorstaat.
http://www.bild.de/politik/ausland/...roristen-polizist-gekoepft-36385968.bild.html

http://www.faz.net/aktuell/politik/...r-als-es-osama-bin-laden-je-war-12986999.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Islamischer_Staat_im_Irak_und_der_Levante


Ich finde es auch echt putzig wie unsere Medien einfach den von USA alles nachplappern.

Maliki " der jetzige Machthaber in Irak" ist doch nichts weiteres als eine USA Marionette.
Und auf den wird jetzt irgendwie die ganze Schuld abgeschoben. Dabei ist es doch definitiv Obamas Schuld.
http://www.sueddeutsche.de/politik/...misten-von-isis-so-gefaehrlich-sind-1.1995442

Interessante Doppel Moral übrigens.
Die Rebellen mordet, plündert und vergewaltigt seit Jahren in Syrien.
Kriegen von Türkei und USA Waffen und werden mit all möglichen mitteln unterschtützt.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-usa-liefern-waffen-an-rebellen-a-945886.html

Aber jetzt wo diese Rebellen sich Irak zuwenden, sind es plötzlich ganz , ganz böse Buben.
 
Es gibt nicht „die" Rebellen in Syrien. Es gibt dort unter den Aufständischen viele Gruppen mit unterschiedlichen Zielsetzungen, die zwar zeitweise mal zusammenarbeiten, sich aber auch untereinander bekämpfen. Da wären zum Einen die radikalen, islamistischen Gruppen wie ISIL und al-Nusra, welche derzeit vermutlich der schlagkräftigste Teil der Opposition sind und sich wegen mangelnder Unterstützung aus dem Ausland (vermutlich hauptsächlich aus diversen Golfstaaten) kaum sorgen machen müssen. Diese sind sich aber untereinander auch nicht mehr ganz grün. Inzwischen hat sich ja sogar al-Kaida von ISIL abgewandt, weil deren Methoden sogar al-Kaida zu brutal sind.

Dann gibt es da noch die vergleichsweise moderateren Teile der Opposition wie die FSA und die Kurden, für welche die Unterstützung aus dem Ausland schon eher ein Problem darstellt. Die Kurden dürften vermutlich von ihren Brüdern im Irak unterstützt werden, aber viel größer dürfte die Hilfe auch nicht sein, zumal ich bezweifel, dass sie wie die anderen Assad-Gegner durch die Türken mit Waffen versorgt werden.

Dazu gibt es dann wohl noch unzählige kleine Gruppen und viele der oppositionellen Gruppen gehen zeitweise Allianzen ein, was die Sache auch nicht übersichtlicher macht.

Sicher tummeln sich unter den Assad-Gegnern eine Menge Islamisten. Man könnte sogar sagen, dass ISIL & Co. unfreiwillig den Machthabern in Damaskus behilflich sind, denn deren radikale Ansichten und brutalen Methoden dürften viele Syrer in Assads Arme treiben. Wäre ich Christ, Schiit, Atheist oder gar Alawit in Syrien würde ich wohl auch Assad unterstützen, denn der ist zwar ein Tyrann, aber wenigstens würden seine Handlanger einen nicht wegen seiner Konfession umbringen und unter den nicht islamitischen Kriegsparteien dürfte der wohl noch die größten Siegeschancen haben.

Dass die Amerikaner die Rebellen in Syrien wahllos mit Militärgütern unterstützen, glaube ich allerdings nicht. Falls vom Westen geschickte Militärgüter in die Hände von ISIL, al-Nusra & Co. gelangt sein sollten, dann dürfte das eher Kriegsbeute aus Kämpfen der Gruppen untereinander oder durch vorübergehende Kooperation geschehen sein. Man dürfte allenfalls die Gruppierungen unterstützen, die einem am Nützlichsten sind und gegenwärtig dürfte das kaum der ISIL sein. Die Amerikaner mögen bei ihrer Machtpolitik mitunter skrupellos sein, aber komplett bescheuert sind sie nicht.

Zweifellos hat „Koalition der Willigen" die jetzige Situation im Irak begünstigt. Der ISIL trat, damals noch unter anderem Namen, schon kurz nach dem Sturz Saddam Husseins in Erscheinung und hatte damals das westliche Militär im Land bekämpft. Später hat man dann angefangen in Syrien mitzumischen und nun, da die Streitkräfte des Irak auf Dritte Welt-Niveau sind und sich die Amerikaner zurückziehen, scheint das Land für ISILs durch den Syrienkrieg kampferprobten Kämpfer wieder eine lohnende Beute zu sein.

So viel es an der Außenpolitik der US-Regierung auch zu kritisieren gibt, im Irak und in Afghanistan muss Obama nur für den Mist auslöffeln den sein Amtsvorgänger angerichtet hat. So etwas kann dabei herauskommen, wenn man einfach in ein Land einfällt, ohne sich über die möglichen Folgen des militärischen Abenteuers Gedanken zu machen. Es ist ja nicht so also ob man nicht vorher damit hätte rechnen können, dass der gewaltsame Regime-Change im Irak Wasser in die Mühlen religiöser Extremisten ist. Bush Jr., Rumsfeld, Cheney & Co. wussten es aber besser.
 
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Es ist die Schuld der Amis, mal wieder. Die US Politik vergeigt alles mögliche. Wenn man nicht anders wüsste , würde man sogar behaupten die machen es mit Absicht.


Welche Ideologie auch immer hinter den einzelnen Splittergruppierungen der Syrischen „Rebellen“ steckt.
Alle Gruppen setzten auf Gewalt um ihre Ziele zu erreichen. Die verlieren zurzeit in Syrien.
Hiermit schließen die sich den Stärkeren an, also den Bösen und gehen zu dem neuesten Dschihadisten Eldorado schlecht hin dem Irak.

Mit Maliki „Obamas kuschel Marionette in Irak“ hat zwar dafür gesorgt das die Amis so schnell wie möglich aus Irak verschwinden.
Aber wo jetzt die Massenmedien Maliki mehr beleuchten, muss man sich fragen wie so einer Person die Amis Irak anvertrauen konnten.
http://www.spiegel.de/politik/ausla...t-unter-dem-autoritaeren-maliki-a-897106.html


Die jetzige Situation ist definitiv Obamas Schuld.
Es ist der Dummheit der Außenpolitik der USA zu verdanken das ISIS so mächtig geworden ist und in Irak so eine schlechte Führung zurzeit hat.

Klar das daraus Konflikte entsteten.
Dann gibt es da noch die vergleichsweise moderateren Teile der Opposition wie die FSA und die Kurden, für welche die Unterstützung aus dem Ausland schon eher ein Problem darstellt. Die Kurden dürften vermutlich von ihren Brüdern im Irak unterstützt werden, aber viel größer dürfte die Hilfe auch nicht sein, zumal ich bezweifel, dass sie wie die anderen Assad-Gegner durch die Türken mit Waffen versorgt werden.

Das Kurdische Volk wird in allen 4 Ländern unterdrückt.
Wenn die ihre Rechtmäßige und gerechte Souveränität fordern, wird das auch bald in Netz das Thema Nr1.

Genau das verstehe ich nicht. Da sind Volksgruppierungen die einander echt nicht leiden können.
Wieso zwingen die Amis die Kurden weiterhin in einem Einheitsstaat Irak zu bleiben ?

Auch der Syrische Teil des Kurdistans muss sich doch nicht einen Diktator und die Terroristen sich gefallen lassen.
 
@Rebellen in Syrien: Klar benutzen alle noch in Syrien aktiven Rebellen Gewalt zur Durchsetzung ihrer Ziele. Mit wem will man auch verhandeln? Mit den „Gotteskriegern"? Oder mit Assad, der durch das Zusammenschießen von Demonstranten erst den Auftakt für den Bürgerkrieg geliefert hat? Bei den verhärteten Fronten nach mehreren Jahren Bürgerkrieg dürfte eine einzelne Rebellengruppe, ohne ausreichende Drohkulisse, allenfalls die Bedingungen ihrer eigenen Kapitulation verhandeln können. Politische Forderungen lassen sich so nicht durchsetzen.

Einen Automatismus, das sich die verschiedenen Rebellengruppen bei Erstarken der Regierungsseite automatisch zusammenschließen, sehe ich nicht. Dafür dürften die Gräben untereinander zu groß sein. Ich kann mir derzeit z. B. beim besten Willen keinen Zusammenschluss zwischen den Kurden und einer der radikalen „Gotteskrieger"-Gruppierungen vorstellen.

@Irak: Es stellt sich die Frage inwiefern die irakische Regierung wirklich noch eine „Marionette" der USA ist. Einige politische Entscheidungen der irakischen Regierung sprechen jedenfalls dagegen. So hatte sich der Irak politisch dem Iran schon vor Jahren angenähert, lange bevor Rohani dort Staatspräsident wurde und dieses Land für die USA noch der Hort des Bösen war. Auch wurde die Regierung Maliki von der amerikanischen Regierung aufgefordert die Sunniten im Land stärker an der politischen Macht zu beteiligen, was bisher nicht erfolgt ist. Würde eine Marionettenregierung derart gegen den Willen ihres Herrchens handeln? Wohl kaum.

Die Benachteiligung der Sunniten im Land dürfte auch einen guten Teil zum Erfolg der ISIL im Irak beigetragen haben. Sie hat sich dort ja in einem mehrheitlich von Sunniten bewohntem Gebiet breitgemacht.

Sicher trägt die USA und der Rest der „Koalition der Willigen" einen gehörigen Anteil an der jetzigen Situation im Land, aber du machst es dir ein bisschen sehr einfach, indem du hier der Regierung Obama die Alleinschuld in die Schuhe schiebst.


@Kurdenstaat: Im Norden des Iraks gab es bereits eine autonome Kurdenregion. Um diesem Volk einen komplett eigenen Staat zu geben, müsste irgendein anderer Staat auf einen Teil seines Territoriums verzichten und das wird keiner freiwillig tun, allein schon weil das für die amtierenden Machthaber politischer Selbstmord wäre. Man könnte auch mit Hilfe äußerer Mächte die Gründung eines künstlichen Staates in der Region erzwingen, aber dieser dürfte dann ähnlich wie Israel ein dauerhafter Zankapfel sein. Auch keine gute Idee. Zumal sich noch die Frage stellen würde was man mit den Menschen macht, welche schon seit Generationen dort wohnen.

Insofern war der Status quo mit der autonomen Kurdenregion innerhalb des Irak gar nicht so schlecht, zumal es in der Kurdenregion dort viel Öl gibt. Bedroht wird diese Region derzeit aber vom ISIL und weniger von der Zentralregierung.
 
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@Rebellen in Syrien:
Ich sehe das Problem viel ehr wie die „Rebellen“ die Gewalt umsetzten.
Fakt ist die „Rebellen“ bedrohen die Zivilbevölkerung, kämpfen ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung und greifen die Zivilbevölkerung sogar an.
Wie solche Leute da Demokratie aufbauen sollen ist mir ein Rätsel.
Das US/Türkei Experiment „wir geben erst besten Leuten Waffen um Assad loszuwerden“ ist definitiv gescheitert.


Das Schwierige an dieser Lage ist eben , dass man sich eingestehen muss das die Syrer mit Assad als Diktator in Syrien besser dran sind,
als die Kräfte mit dem der Westen in Syrien die Demokratie herbei führen wollte.


Die Westliche Außenpolitik ist schuld, wo man einerseits Regierungen schwächt ,
andererseits die Demokratischen Kräfte im stich lässt , kann nur dazu führen das wir ein Land nach dem anderem ins Unglück stürzt.

Es ist nicht die Frage ob, sondern wann das nächste Syrien passiert.


@Kurdenstaat:
Die Kurden werden entweder von den Arabischen Diktatoren unterdrückt oder von Islamischen Terroristen bedroht. Und Kurden haben nebenbei eigene sehr gut organisierte Widerstandbewegungen. In jetzigen Situation wenn die ein eigenen Kurden Staat in Syrien oder Irak fordern , gibt’s eigentlich abgesehen von Türkei keinen der das wirklich verhindern würde. Demnächst ist dieses Szenario mehr als wahrscheinlich. Und wenn Iran seit Fett abkriegt, dann hätte man eigentlich alle Puzzle Teile zusammen.

http://www.dw.de/krise-im-irak-eine-chance-für-ein-unabhängiges-kurdistan/a-17725480

@Irak:
Obama wollte so schnell wie möglich raus aus Irak, eine andere Marionette zu suchen hätte wohl zu viel Zeit gekostet „nächste Irak Wahl manipulieren“ ,
hiermit ist man wohl bei Maliki geblieben. Wobei Malikis Position war von vorne herein klar.

Wenn er nicht das tut was die Amis sagen wenn die mit Soldaten vor Ort sind,
wieso soll er erst recht das machen wenn die weck Amis sind.
 
Ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung kämpft in Syrien derzeit auch die Regierungsseite. Das sah man etwa auch beim ewigen Gerangel um einen humanitären Korridor für die belagerte Stadt Homs, in der die Leute gehungert haben, da weder Lebensmittel und Medikamente noch die Zivilbevölkerung rein oder raus konnte. Eine unglaubliche Verrohung aller Parteien ist bei einem Bürgerkrieg leider normal. Je länger er dauert um so schlimmer wird es. Dass ISIL und vergleichbare Rebellengruppen auf den von ihnen eroberten Gebieten schlimmer wüten als es die Assad tat, brauchen wir nicht zu diskutieren. Das ist wohl so.

Auch dass die gemäßigteren Gruppierungen im Vergleich zu den Radikalen weniger Unterstützung aus dem Ausland erhalten haben dürfte unstrittig sein. Allerdings sehe ich Waffenlieferungen in ein Bürgerkriegsgebiet (egal an wen) ohnehin kritisch. Die Situation der Menschen dort wird sich dadurch nicht verbessern.

Ging es den Menschen im Land vor dem Bürgerkrieg unter Assad besser? Natürlich, in einem Bürgerkriegsgebiet zu Leben dürfte so ziemlich das Schlimmste sein was normalen Zivilisten passieren kann. Selbst in den meisten Diktaturen wird man besser leben können als in einem Bürgerkriegsgebiet, sofern die Machthaber nicht komplett durchgeknallt sind wie es etwa Hitler oder Pol Pot waren. Dies ist allerdings nur das geringere Übel, schön ist keine der beiden Möglichkeiten. Aber was bringt es darüber zu diskutieren? Die friedlichen Zeiten sind dort vorbei und derzeit ist dort keine Seite stark genug, um in dem Land wirklich dauerhaft für Ruhe sorgen zu können. Dieser Zug ist schon lange abgefahren.

Während es wohl von Anfang an Islamisten auf Seiten der Rebellen gab, sollte man aber auch sehen, dass diese Kräfte nicht von Anfang an so dominant waren. Zu Beginn gaben unter den Regierungsgegnern gemäßigtere Gruppen, die sich etwa aus desertierten Armeeangehörigen zusammensetzten, den Ton an. Erst als der Krieg immer länger dauerte sickerten nach und nach immer mehr „Gotteskrieger" aus dem Kaukasus, Nordafrika und anderen arabischen Staaten in das Land ein und wurden nach und nach immer mächtiger.

Wo das nächste Syrien passieren könnte? Es passiert wohl gerade bei dessen östlichen Nachbarn.

@Kurden: Widerstandsbewegung? Also im Irak haben sie eine eigene Armee. Deren Peschmerga-Truppen sollen sich durchaus behaupten können und wurden anscheinend, wie ich gestern las, auch mit Hilfe der Vereinigten Staaten aufgerüstet. Im Irak konnte man in den letzten Jahren auch nicht von einer Unterdrückung reden. Es gab zwar durchaus verbale Schlagabtäusche mit der Zentralregierung, aber ihre autonome Region wurde dort von offizieller Seite nicht ernsthaft in Frage gestellt. Kürzlich scheinen die Kurden dort ihr Gebiet noch vergrößert zu haben.

Auch wenn von deren Seite wohl keine weiteren Eroberungen anstehen, dürfte das wohl noch für Meinungsverschiedenheiten sorgen.

@Irak:
Obama wollte so schnell wie möglich raus aus Irak, eine andere Marionette zu suchen hätte wohl zu viel Zeit gekostet „nächste Irak Wahl manipulieren“ ,
hiermit ist man wohl bei Maliki geblieben. Wobei Malikis Position war von vorne herein klar.

Wenn er nicht das tut was die Amis sagen wenn die mit Soldaten vor Ort sind,
wieso soll er erst recht das machen wenn die weck Amis sind.

Siehst du. Maliki ist also offensichtlich keine „Marionette der USA", dann sind wir uns in diesem Punkt ja einig. :)
 
Das Problem liegt in der Türkei. Geht mittlerweile selbst aus den Mainstream Medien hervor.
http://www.fr-online.de/politik/ira...-isis-erstarken-zurueck,1472596,27558484.html
http://www.spiegel.de/politik/ausla...isis-bleibt-man-anderer-meinung-a-976566.html
1 ISIS ist „Anfangs“ von der Türkei unterstützt und aufgebaut worden.
2 Die Türkei lässt immer noch Jihadtouristen nach Syrien einreisen.


Ich finde übrigens sehr putzig wie unsere Medien mittlerweile mit dem Thema Syrien-Heimkehrer umgehen. Also da sind Menschen aus Deutschland die da in Syrien Jahrelang für „Demokratie“ kämpften und jetzt wo die Heimkehren soll man die dafür verurteilen ? Ziemliche Doppelmoral oder ? Die nach Syrien reisen zu lassen war ok, jetzt wo die wieder heimkommen plötzlich totale Panikmache, vorurteile etc.
http://www.stern.de/politik/deutsch...-eine-toedliche-gefahr-in-europa-2118213.html


Ich finde auch Obamas Idee 500 Millionen Dollar den Syrischen „Demokratie Jihadisten“ zu geben einfach abartig.
http://www.berliner-zeitung.de/politik,10808018,27631898.html

Wir haben in Syrien eine sehr Eindeutige Sachlage.
Die Probleme entstehen weil der Westen nicht nur dort Gewalttätige Gruppierungen unterstützt.
Die Chancen das da Demokratie entsteht sind doch sehr gering.
Ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung kämpft in Syrien derzeit auch die Regierungsseite. Das sah man etwa auch beim ewigen Gerangel um einen humanitären Korridor für die belagerte Stadt Homs, in der die Leute gehungert haben, da weder Lebensmittel und Medikamente noch die Zivilbevölkerung rein oder raus konnte.

Ich sehe den Hauptunterschied nicht in der Art und Weise wie die kämpfen, sondern was die in „Kontrollierten“ gebieten machen.
Assad ist klar Diktator : Knast , Kein freies Internet, man muss sein Maul halten, steuern zahlen. Das übliche übel eben.

ISIS sind da eine ganze Ecke Schlimmer.
http://www.welt.de/newsticker/dpa_n...Die-Mafia-Methoden-der-Terrorgruppe-Isis.html

Unter der ISIS sind Morde und Plünderungen allgegenwärtig und diese Massive Verfolgung von Andersgläubigen erst ,
wo die selbst Moslem umbringen und Moscheen zerstören, weil die nicht Islamisch genug sind.
http://www.dw.de/isis-milizen-zerstören-im-irak-noch-mehr-moscheen-und-schreine/a-17760800


Während es wohl von Anfang an Islamisten auf Seiten der Rebellen gab, sollte man aber auch sehen, dass diese Kräfte nicht von Anfang an so dominant waren. Zu Beginn gaben unter den Regierungsgegnern gemäßigtere Gruppen, die sich etwa aus desertierten Armeeangehörigen zusammensetzten, den Ton an. Erst als der Krieg immer länger dauerte sickerten nach und nach immer mehr „Gotteskrieger" aus dem Kaukasus, Nordafrika und anderen arabischen Staaten in das Land ein und wurden nach und nach immer mächtiger.
Viele Medien hatten von Anfang an die Existenz der „gemäßigten Gruppen“ gezweifelt.
Spätestes wo die „gemäßigten Gruppen“ so was wie ISIS nicht bekämpfen, sollte man die eigentlich nicht mehr unterstützen.
 
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