Terror Kalifat ISIS, wo bleibt eigentlich der Friedenseinsatz ?

Hab die Diskussion zu Starscream oder den Zustand der Community in den Feedback Bereich ausgelagert, hier dann nun bitte zum Thema ISIS zurückkehren, danke.
 
http://www.tagesschau.de/ausland/syrien-341.html

Assad ist ein gern gesehen Gegner der Türkei. Einen Diktator zu vernichten klingt ja für naive Ohren erstmal nicht verkehrt. Im gleichem Atemzug dann noch am Kurden "Problem" arbeiten. Im eigenen Land, aber auch im Irak und bald auch in Syrien. Wen interessieren schon Grenzen wenn es um die unfassbar grausame PKK geht, welche mehrere Jahre einen Waffenstillstand eingehalten hat, an frieden interessiert war und den IS bekämpfte.
Wäre Erdogan nicht äußerst islamisch eingestellt, hätte ich vielleicht etwas weniger sorgen bezüglich des IS. Denn es ist besorgniserregend genug, dass die Kurden, welche die einzigen sind die den IS wirklich am Grund bekämpfen, von einer mächtigen Arme bekämpft werden. Die PKK repräsentiert hier natürlich nicht alle Kurden. Gegen den IS tragen sie allerdings eine wichtige Rolle.
 
Es ist richtig, dass die PKK einen ehrenhaften Kampf gegen die IS geführt hat, für den auch ich dankbar bin. Allerdings darf nicht übersehen werden, dass die PKK innerhalb der letzten 12-14 Monaten eine Vielzahl von Anschlägen auf türkischem Territorium verübt hat, die ihre Ernsthaftigkeit am Friedensprozess nachhaltig in Frage gestellt haben. Ich befürworte ausdrücklich den Friedensprozess mit der PKK allerdings nicht um jeden Preis. Sowohl die PKK als auch die HDP sollten sich unmißverständlich zum Friedensprozess in der Türkei bekennen. Wer meint, dass hätten diese beiden Akteure unlängst getan ist naiv oder lügt vorsätzlich. PKK und HDP haben die Friedensphase dazu genutzt, ihre Separationsziele vorzubereiten. Die Abspaltung der kurdischen Gebiete in der Türkei und deren Verbindung mit den in Syrien besetzten kurdischen Gebieten ist das Ziel von PKK und HDP.
 
Mir macht eine gewisse Autonomie der Kurden weit aus weniger Sorgen als der IS...
Außerdem wurde der Waffenstillstand erst vor wenigen Wochen gebrochen. Davor herrschte ca.2 Jahre ein Waffenstillstand. Das verhalten der TürkeinSachen IS, der tausende Kurden abschlachtete, direkt an der Türkischen Grenze, war unerträglich und gipfelte in einen grausamen Anschlag in der Türkei, bei dem sehr viele Kurden starben.


Auch Erdogan ist gefährlich.
http://www.tagesschau.de/ausland/tuerkei-273.html
Es scheint als ob Neuwahlen bald anstehen. Die Stimmen der Rechten und Nationalisten hat er mit seinen Aktionen gegen die PKK ganz sicher. Auch die gläubigen sind auf seiner, da er selbst strenger Moslem ist. Durch Propaganda gegen HDP, PKK und somit auch gegen sehr viele Kurden, wird die HDP wohl bis dahin viele türkische Wähler verlieren. Weg frei für den großen Osmanen Erdogan. Ihm fehlen nur noch ein paar läppische Stimmen.
 
hatte ich das video eigentlich schon gepostet?
https://youtu.be/syygOaRlwNE
islamexperte und journalist/korrespondent erklärt ahand der historie recht sachlich die entstehung der nahost-konflikte seit den 50er jahren bis zum is heute. habe seine angaben stichprobenartig überprüft. kommt mir recht plausibel vor. spoiler: es geht/ging ums öl^^
 
Wer hätte das gedacht :D
ja ok, ist wohl nen schlechter appetizer ;)
die für mich neuen erkenntnisse darin waren vor allem, dass diese staaten, bevor die amis und co. da eingerückt sind, nahezu blühende prosperierende landschaften waren. es gab da schon mal (teilweise) demokratie, wohlstand, bildung etc. auf nem vergleichsweise hohem niveau. am heftigsten hat es wohl afghanistan verändert: http://www.spiegel.de/fotostrecke/afghanistan-fotos-aus-den-sechziger-jahren-fotostrecke-110342.html
 
Mag sein, dass vor den westlichen Interventionen einigermaßen Stabilität herrschte in dem Gebiet. Aber dies meist nur zu einem sehr hohen Preis. Minderheiten wurden vergast, unterdrückt und diskriminiert.
Die Situation ist aktuell kaum besser, aber es gab im nahe Osten einige untragbare Zustände, dass darf man nicht vergessen. Diktatoren überall!
 
Mag sein, dass vor den westlichen Interventionen einigermaßen Stabilität herrschte in dem Gebiet. Aber dies meist nur zu einem sehr hohen Preis. Minderheiten wurden vergast, unterdrückt und diskriminiert.
Die Situation ist aktuell kaum besser, aber es gab im nahe Osten einige untragbare Zustände, dass darf man nicht vergessen. Diktatoren überall!
das müsste man sich länderspezifisch angucken. siehe oben nochmal die bilder von afghanistan.

ums mal polemisch auszudrücken: nur weil in einem land diktatur und unterdrückung von minderheiten herrschen, hat der westen keinen freifahrtschein, dort einzureiten, einen auf befreiung zu machen, sich dort das öl zu besorgen und sich dann wieder zu verdrücken. denn dieses vorgehensmodell führt offensichtlich zu noch mehr leid für die bevölkerung.

da fällt auch die argumentation von yuri, broder usw. in sich zusammen, dass diese kulturen vor allem aufgrund ihrer religion entwicklungsmäßig auf nem stand aus unserer perspektive von vor 500 jahren sind. denn zu einem erheblichen teil wurden die durch die amis innerhalb der letzten 60 jahre da hingebombt.
 
Nein, ich sage auch nicht, dass das die westlichen Interventionen legitimiert.
Ich wollte es nur vermeiden, dass das Bild entsteht, dass vorher alles schön und gut war.
 
letztens die bilder von afghanistan, nun ein interessantes video via fefe:
https://www.youtube.com/watch?v=TX4RK8bj2W0
Eine Rede von dem damaligen Präsidenten Nasser, wo er berichtet, wie ihn der Chef der Muslimbrüder zu überreden versucht hat, Frauen Schleier aufzuzwängen. Und als er das erzählt, hört man im Hintergrund das Publikum lachen, und einer ruft sogar: Soll er doch selber tragen, den Schleier!
quelle:
http://blog.fefe.de/?ts=ab1614e9

die achso rückständigen ägypter haben sich also noch im jahre 1953 (!) mehrheitlich über forderungen bzgl. tragen von schleiern für frauen kaputtgelacht.
 
Tja, man muss sagen, Starscream hat recht behalten, als er diesen Thread vor rund einem Jahr gestartet hat. Wir schauen seit Jahren einfach nur dabei zu, wie Menschen auf grausamste Art und Weise durch Assad und den IS abgeschlachtet werden und unternehmen so gut wie nichts dagegen. Jetzt wundern sich plötzlich "alle" darüber, dass diese verzweifelten Menschen zu uns kommen und nach Hilfe suchen. Truppen will aber immer noch keiner runter schicken, um konsequent gegen den IS und Assad vorzugehen. Dafür bekommen diejenigen Menschen, die nicht auf dem Weg zu uns im Mittelmeer ertrinken, eine Aufenthaltserlaubnis und viele vermutlich auch bald einen Zugang zum Arbeitsmarkt (was ich grundsätzlich richtig finde). Mit Humanität hat das Alles aber nichts zu tun, eher hat es oftmals eine Alibifunktion und scheinheiligen Charakter. Denn an den wirklichen Problemen will sich niemand die Hände schmutzig machen.
 
Thermaltake hat es schon im anderen Thread gepostet, passt hier evtl. noch besser hin, Putin will wohl nun in den Kampf gegen den IS eingreifen und die USA unterstützen. Er hatte natürlich gleichzeitig auch ordentlich Kritik am bisherigen Vorgehen der USA geäußert. Ist wieder eine gute PR für ihn, die Russen können nun zur Rettung kommen nachdem die USA gescheitert sind.
 
Wobei die Russen vermutlich vorsichtig sein werden. In den 80er Jahren haben sie ja schnell gemerkt, dass ein Krieg gegen Fanatiker sehr blutig und verlustreich sein kann.
Der IS ist ja nochmal ne Spur kranker als die damaligen Mudschaheddin.
 
Die Russen sind so wie die Türken, nur halt die gegenteilige Partei. Die benutzen den Kampf gegen den IS halt, um Assad nun offen zu unterstützen.
Assads Plan (bzw. der des Iran) in Syrien ist schön aufgegangen. Es reden alle nur mehr vom IS und plötzlich darf sich die Achse Putin-Assad-Iran als Retter in der Not präsentieren.
Dabei haben Assad und der Iran den IS aus genau dem Grund erst so groß werden lassen.
 
Dabei haben Assad und der Iran den IS aus genau dem Grund erst so groß werden lassen.

Das halte ich mal für sehr unwahrscheinlich.
Nachdem die Amerikaner es nicht mit ihren in jordanischen Terrorcamps ausgebildeten FSA Kämpfern zusammen mit den Türken und Saudis geschafft haben Assad zu stürzen war das zweite Mittel der IS (welcher sich größtenteils aus ehemaligen irakischen Soldaten zusammensetzt welche die Amis auf die Straße gesetzt haben) - und Assad ist immernoch an der Macht.
Das die Russen jetzt offener intervenieren, nachdem die Türken, Europäer und Amerikaner nicht genug gegen die verrückten unternommen haben ist wohl eher Notwehr als Kalkül.
Kurzgesagt der IS spielt dem Westen wesentlich mehr in die Karten als Russland und seinen Verbündeten.
Würden die Amerikaner wirklich etwas gegen das Chaos des IS ausrichten wollen, würden sie mit Syrien und Russland eine Militärkoalition gegen den IS bilden, wie es ihnen angeboten wird.
Aber was hier stattfindet ist ein Proxywar zwischen Russland und Amerika, eine Koalition kommt Kerry da natürlich als letztes in den Sinn.


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Notwehr? Russland wird ja gar nicht angegriffen. Ich denke das läuft eher unter "Interessensicherung". Immerhin möchte man den Assad behalten und den Militärhafen am Mittelmeer. Darum gehts doch da. Aber find ich gut, dass der olle Vova mal was macht anstatt immer nur zu klugscheißen. Ich bin gespannt wie sich das auswirken wird.
 
Den IS in die Steinzeit zu Bomben, den Menschen ihre Heimat wiederzugeben, ist definit günstiger als die hier zu versorgen.

Uii, darf sich dann jeder eine Ruine aussuchen, oder werden die Losbuden mässig verteilt?
Natürlich darf jeder in sein Haus zurück, wer seinen Trümmerhaufen identifizieren kann :top
 
Nato wappnet sich für Kampf gegen Putin und den IS

Ist zwar nicht wirklich verwunderlich, dass die zum jetzigen Zeitpunkt ein großes Manöver starten, allerdings beunruhigt mich das Plakat, dass ich heute geschossen habe:

(Ich lauf da öfters entlang, daher ist das Plakat höchsten ein paar Tage alt.

Klar macht die Bundeswehr Werbung und dies ist an sich nicht wirklich ungewöhnlich, allerdings hat sich meiner Meinung nach der Ton der Werbung geändert und ist daher kein Zufall.

Demnach frage ich mich schon wie wahrscheinlich es derzeit ist, dass im Herzen Europas Krieg ausbrechen kann?
 
Last edited:
Nato wappnet sich für Kampf gegen Putin und den IS

Ist zwar nicht wirklich verwunderlich, dass die zum jetzigen Zeitpunkt ein großes Manöver starten, allerdings beunruhigt mich das Plakat, dass ich heute geschossen habe:

(Ich lauf da öfters entlang, daher ist das Plakat höchsten ein paar Tage alt.

Klar macht die Bundeswehr Werbung und dies ist an sich nicht wirklich ungewöhnlich, allerdings hat sich meiner Meinung nach der Ton der Werbung geändert und ist daher kein Zufall.

Demnach frage ich mich schon wie wahrscheinlich es derzeit ist, dass im Herzen Europas Krieg ausbrechen kann?
1 Ehrlich gesagt empfinde ich diese Angeberei als reine Geldverschwendung.
Zurzeit haben wir eine echte Krise in Syrien, die den Einsatz von echtem Militär erfordert.


2 Krieg kann immer ausbrechen, selbst wenn es den Menschen gut geht. Es reicht schon aus wenn die sich ungerecht behandelt fühlen.
Wir sollten definitiv für einen Vorbereitet sein. Man kann nie wissen wann uns die Politik in ein Konflikt hineinsteuert.
Uii, darf sich dann jeder eine Ruine aussuchen, oder werden die Losbuden mässig verteilt?
Natürlich darf jeder in sein Haus zurück, wer seinen Trümmerhaufen identifizieren kann :top
Hätten wir eine Richtige Regierung gehabt, die im Interesse des eigenen Volkes handelt,
wäre der IS schon längst weck und wir hätten den Wiederaufbau dieser Trümmerhaufen in Syrien finanziert.
 
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