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herr suntum ist botschafter der insm, also tief neoliberal vorbelastet, aber das nur nebenbei zur einordnung.Prof. Dr. Ulrich van Suntum erklärt, wie eine Rückkehr zur DM ablaufen könnte:
http://www.youtube.com/watch?v=irYUDnlt40c
am anfang zu expansive geldpolitik und inflationsziel:
- er übergeht sehr geschickt, das hauptproblem bzw. den primären entstehungsgrund der eurokrise zu erwähnen. wir hatten durchschnittlich zwar 2% inflation. aber in schland war sie permanent zu niedrig, in südeuropa permanent zu hoch und frankreich hat quasi ne punktlandung hingelegt.
- es war mir bisher neu, dass die ezb schon seit 1999 expansive geldpolitik betrieben hat. dann wären seine ausführungen diesbezüglich korrekt. auch wenn er obiges + die deregulierung der finanzmärkte und geldschöpfung durch privatbanken außen vor lässt. oder lässt er letzteres bewusst aus oder maskiert es gar als expansive geldpolitik der ezb?
- bei ca. 7:00 habe ich nicht verstanden, wie er die wertstabilität garantieren will. warum sollte es keine extreme Deflation geben? er sagt doch selber, dass die harte währung gebunkert und die weiche abgestoßen wird?!?!
- bei 8:10 kommt der eigentliche klopper des vortrages. er stellt zurecht fest, dass die buba nicht pleite gehen kann. die ezb kann das aber aus den gleichen gründen genausowenig. -> schon vor jahren hätte die ezb gefahrlos sämtlichen schrott aufkaufen können, abschreiben und nix (bzw. soviel wie bei suntums buba-story) wäre passiert. man erinnere sich, was bei dieser LINKEN idee von seiten sinns, schäubles usw. für ein fass aufgemacht wurde!
- bei 12:30 kommen die leidigen targetsalden. habe ich nicht gecheckt. inwiefern können die als sicherung für ne rückkaufgarantie herangezogen werden? beides hat doch null bezug zueinander?!
für ne vereinfachung ist grundsätzlich erstmal sicherlich jeder, außer die steuerberater.Die FDP ist eine populistische Partei, da sie einerseits Steuersenkungen verspricht, andererseits aber auch die Schulden abbauen möchte. Die AFD möchte die Steuern weder erhöhen, noch senken, sondern sie vereinfachen (z.B. im Sinne von Kirchoff). Den bestehenden Steuerwulst beiseite zu räumen wäre ein riesiger Fortschritt.
da gibts aber 2 problematiken:
1. das system ist historisch gewachsen und nicht aus spaß an der freud so komplex. es soll schließlich gerecht, volkswirtschaftlich nutzbringend und alle eventualitäten abdeckend sein.
2. neben anderen probs bedeint kirchhoffs modell vor allem gering- aber auch absolute spitzenverdiener. geschröpft werden vor allem kinderarme aus der mittelschicht. insgesamt habe ich noch keine berechnung gefunden, die kirchhoffs versprochene aufkommensneutralität (=et kütt insgesamt soviel rein wie vorher) bestätigt.
zur relativierung in bezug auf andere staaten möchte ich hier noch folgendes zur lektüre empfehlen, denn afaik redet kirchhoff ja auch von unternehmenssteuern. da habe ich momentan viel spaß mit: http://de.wikipedia.org/wiki/Sarbanes-Oxley_Act
die amis sind bzgl. dokumentation und transparenz wesentlich krasser als wir es sind. von http://de.wikipedia.org/wiki/IFRS ganz zu schweigen. krichhoff würden die wohl auslachen.
das ist der punkt, wo ich mich bei der afd wirklich frage, was deren genaue motive sind. es wird hier ja ganz klar eine stärkung des binnenmarktes und damit verbunden ein abbau der exportüberschüsse impliziert. top! warum aber mit dieser holzhammermethode=€ killen? warum nicht lieber bspw. über lohnsteigerungen in schland?Die Exportstärke Deutschlands als Vorteil hinzustellen halte ich in diesem Kontext für sehr problematisch. Letztlich subventioniert der deutsche Steuerzahler diese Exportüberschüsse, z.B. in Form von TARGET2-Salden und Bankenrettungen (EFSF, ESM). Klar, wenn ich ein sehr stark exportorientiertes Unternehmen bin, dann freue ich mich darüber und dementsprechend äußert sich auch deren Lobby. Volkswirtschaftlich halte ich dies für sehr problematisch und auch falsch.