-Admi- said:
Das ist Sache des Gesetzgebers. Du kannst ja gerne eine E-Mail an den Bundestag/rat schicken und mal nachfragen, warum diese Regelung getroffen wurde. Ich vermute aber mal, dass es an der Rechtsnachfolge liegt und am hohen Schutz geistiger Leistungen -> siehe Patentrecht.
Diese Regelung gibt es ja nicht nur in Deutschland, das Urheberrecht scheint in jedem Land auch nach dem Tod des Künstlers gültig zu sein. Der Sinn davon leuchtet mir allerdings immer noch nicht ein. Vielleicht werd ich mich mal etwas tiefgreifender damit beschäftigen, aber ich bezweifle doch sehr, dass ich das Urheberrecht in dieser Form danach akzeptieren werde.
Oh doch und wie die sich mit Werbung finanzieren. Schau dir doch nur einmal Google an. Die Suche kostet ja nichts für den Nutzer. Woher kommt dann also das Geld dieses mittlerweile bedenklich wachsenden Konzerns? Sicherlich nicht das einzigste Finanzierungsmittel aber doch eines der entscheidensten. Sie leben überwiegend von den Werbeeinnahmen und das sogar mehr als gut. Auch ein Mark Shuttleworth muss von etwas leben. Auch er wird irgendwo Geld herbekommen, dass ja nicht aus dem Nichts entsteht -> Leistung -> Gegenleistung.
Da liegt ein Missverständnis vor. Du redest von kostenlosen Dienstleistungen und Werken/Produkten. Ich bezog mich auf freie Software/Wissen/Musik. Der Einfachheit halber beziehe ich mich bei der Erklärung dieser Begriffe erst einmal ausschließlich auf freie Software:
Mit dem Begriff freie Software meint man nicht Freeware, also Software, die gratis ist, sondern Software die die Freiheiten des Benutzers respektiert und bewahrt. Genauer gesagt versteht man darunter Software, welche die folgenden Bedingungen erfüllt:
http://www.gnu.org/philosophy/free-sw.de.html said:
- Die Freiheit, das Programm für jeden Zweck zu benutzen (Freiheit 0).
- Die Freiheit, zu verstehen, wie das Programm funktioniert und wie man es für seine Ansprüche anpassen kann (Freiheit 1). Der Zugang zum Quellcode ist dafür Voraussetzung.
- Die Freiheit, Kopien weiterzuverbreiten, so dass man seinem Nächsten weiterhelfen kann (Freiheit 2).
- Die Freiheit, das Programm zu verbessern und die Verbesserungen der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, damit die ganze Gemeinschaft davon profitieren kann (Freiheit 3). Der Zugang zum Quellcode ist dafür Voraussetzung.
Um die Freiheit dieser Software zu bewahren, steht diese unter einer bestimmten Lizenz. Die wohl bekannteste Lizenz für freie Software ist die GPL, die General Public Licence, welche allgemein als sehr restriktiv gilt. Die GPL besagt zum Beispiel, dass jeder, der den Quellcode von einem Programm, welches unter der GPL steht, in einem anderen Programm benutzten will, dieses auch unter der GPL veröffentlichen muss. Die GPL besagt nicht, dass die Software nicht auch kommerziell vertrieben werden darf, solange es für den Benutzter auch Möglichkeiten gibt, diese legal kostenlos zu beziehen. Weitere bekannte freie Lizenzen sind z.b. die GFDL, eine Lizenz für freie Dokumentationen und Texte, welche unter anderem von der Wikipedia verwendet wird und die Creative Commons Lizenzen, welche hauptsächlich für freie Musik und freie Texte verwendet werden.
Seit der Gründung der Free Software Foundation im Jahre 1985 von Richard Stallman, dem Begründer der Freien Software Bewegung und wohl auch einer ihrer wichtigsten Theoretiker, hat sich eine zahlmäßig sehr große internationale Community gebildet, die vollkommen freiwillig und ehrenamtlich freie Software entwickelt und vertreibt. Inzwischen gibt es allerdings auch schon Firmen, die Programmierer von freier Software bezahlen, damit sie ihre gesamte "Arbeitsleistung" für diese verwenden können.
In dieser Bewegung gibt es dieses typische Geben-und-Nehmen Denken nicht, die Entwicklung der Software findet ohne Gegenleistung statt und jeder kann sich für die Software einsetzten (z.b. Werbung/Mundpropaganda für die Software machen, Geld spenden, Programmieren usw.).
Falls du jetzt denkst, dass das alles nur ideologische, weltfremde Irre sind, die nichts sinnvolles zu Stande kriegen würden, dann irrst du dich: Es gibt sehr viel bekannte freie Software: Du dürftest z.b. vor allem Mozilla Firefox/Thunderbird, OpenOffice, Linux und nahezu alle Programme, die es für Linux gibt, Gimp und den VLC kennen.
Inzwischen hat sich dieser Gedanke der freien Software allerdings auch auf andere Gebiete übertragen, d.h. hauptsächlich auf freies Wissen und freie Musik. Das dir wohl geläufigste Beispiel dafür dürfte wohl die Wikipedia sein: Alle Texte der Wikipedia und auch die Software, die diese verwendet, stehen unter einer freien Lizenz und werden von Millionen Menschen weltweit verbessert und erweitert. Diese wurde erst im Jahre 2000 gegründet und bietet schon weitaus mehr Artikel als die größte unfreie Enzyklopädie, die Encylopædia Britannica, welche schon 1768 zum ersten Mal erschienen ist. Das gewaltige Potential von freiem Wissen kann also heutzutage niemand mehr verleugnen.
Hier ein Graph, der die Wachstumskurve der Artikel in der deutschen Wikipedia darstellt: (
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/6/63/Wachstumskurve_Wikipedia_de_071105.png)
Noch nicht so bekannt, aber auch immer beliebter werdend, ist freie Musik. Sehr viel freie, aber dennoch kommerzielle Musik findet man z.b. bei
http://www.magnatune.com. In der Praxis sieht das so aus: Du kannst dir die komplette Musik von Magnatune kostenlos und in sehr guter Qualität herunterladen. Wenn sie dir gefällt, kannst du sie dir dann kaufen.
Zum Thema Mark Shuttleworth. Er hat vor einiger Zeit einen riesigen Haufen Geld verdient, als er seine Sicherheitsfirma an Verisign verkauft hat, soweit ich weiß waren das 1,2 Milliarden USD. Ubuntu hat er, so sagt er zu mindestens, aus 2 Gründen finanziert:
Für ihn ist es nicht nur wichtig, dass Software frei im Sinne von Freier Software ist, sondern auch Frei im Sinne von Freibier, d.h. kostenlos und für jeden verfügbar. Er stammt aus Südafrika, wo eine enorm hohe Armut herrscht und möchte, dass auch arme Menschen dazu in der Lage sind, moderne Technologien zu benutzen. Aus diesem Grund kannst du dir auch unter
https://shipit.ubuntu.com/ vollkommen kostenfrei Ubuntu CDs zuschicken lassen (nicht einmal das Porto musst du selbst zahlen!).
Außerdem betont er immer wieder, dass er dem Erfolg seiner Sicherheitsfirma zum Großteil freier Software zu verdanken hatte und dass er diese deswegen fördern möchte.
Achja, Google ist übrigends alles andere als frei. Zwar kann man fast alle Dienste von Google kostenlos benutzen, über ihre verwendete Software und Infrastruktur veröffentlicht Google allerings keine Informationen. Allerdings muss man postiv anmerken, dass Google sehr viele Freie-Software Projekte finanziell unterstüzt, z.b. im Rahmen des Google Summer of Code:
http://code.google.com/summerofcode.html
Weitere Informationen zur Freien Software Bewegung findest du z.b. hier:
http://www.gnu.org/philosophy/ (Zu den meisten Texten dort gibt es auch eine deutsche Übersetzung, besonders interessant ist z.b. dieser Text:
http://www.gnu.org/philosophy/why-free.de.html)
Der Support wird letztlich ja auch vom Endverbraucher/Nutzer finanziert. Die Leistung erfolgt hier nur nicht direkt durch das Produkt, sondern indirekt durch den Support.
Vollkommen richtig. Firmen, die freie Software vermarkten, verdienen ihr Geld hauptsächlich durch den kostenpflichtigen Support und durch besondere Lösungen für größere Firmen; die Software an sich bleibt allerdings frei und für jeden kostenlos beziehbar.
Allerdings muss ich mich auch korrigieren: Natürlich finanziert sich freie Software auch zu einem Teil aus Werbeeinnahmen, die Haupteinnahmequelle ist dies jedoch nicht.
Das System freier Leistungen gibt es nur im reinen Sozialismus, welcher aber auf dieser Welt nicht existiert. Gewöhn dich lieber dran, dass es keine wirklich kostenlosen materiellen Leistungen gibt. Irgendjemand muss irgendwann immer für etwas bezahlen.
Stimmt kostenlose materielle Leistungen sind in der menschlichen Gesellschaft, oder je nachdem wie idealistisch man denkt, in der
heutigen menschlichen Gesellschaft allgemein nicht möglich. Aber hier geht es nicht um kostenlose materielle Leistungen, sondern um Wissen, Software, Musik usw. Dies sind alles Dinge, die man im Gegensatz zu materiellen Dingen an andere Menschen weitergeben kann, ohne sie selber zu verlieren.
Wie viele Programme und wieviele Werke würde es denn geben, wenn jeder alles frei erhalten könnte. Wie soll der Entwickler/Künstler dann leben. Soll er um Spenden für seine Arbeit betteln? Oder einfach sein Recht auf Bezahlung seines Werkes in Anspruch nehmen?! Wenn jemand in seiner Freizeit ein Produkt einwickelt und dies frei zur Verfügung stellt, dann ist das sein gutes Recht. Wenn er dafür aber eine Gegenleistung sehen will, dann ist auch das sein gutes Recht. Es ist schließlich sein Produkt (Eigentum - ein absolutes Recht, dass gegenüber jedem wirkt) und ohne ihn und seine Leistung gäbe es dies gar nicht.
Wie bereits weiter oben erläutert, gibt es auch durchaus viele Entwickler von freier Software, die für ihre Leistungen bezahlt werden. Wenn die Entwickler von unfreier Software nicht mehr in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt mit Hilfe von dieser zu finanzieren, dann ist das nur ein weiterer Beweis für die Überlegenheit des Entwicklungsmodelles von freier Software. Aber keine Angst: Nur weil es freie Alternativen gibt, stirbt die unfreie Software noch lange nicht aus, da diese oft geschickt durch den Einsatz von Werbung etc. an den Kunden gebracht wird, selbst wenn sie qualitativ schlechter ist als eine freie Alternative.
Und wie bereits auch schon erklärt: Man kann seine Werke auch problemlos vermarkten und damit Geld verdienen, auch wenn diese frei sind.
Meine einstige Hifianlage hatte nie Probleme mit originalen Musik-CD´s. Im Gegenzug dazu versagten lediglich meine PC-CD-Laufwerke die Arbeit bei bestimmten geschützten CD´s (Etwa Sarah Connor...lags am Nero? Ich weiß es bis heute nicht genau.). Das ist ein reeler Kritikpunkt. Wenn man seine Leistung (die Zahlung) erbracht hat, dann sollte das Produkt auch seiner Bestimmung nachkommen. Und das in allen Geräten, die rein technisch gesehen dazu in der Lage sind, das Medium abspielen zu können.
Vollkommen richtig
Der Nutzer ist die Ursache für die Entwicklung des Kopierschutzes. Diese Entwicklung setzte erst ein, als Brennerhardware erschwinglich und Raubkopien in Unmengen damit Tür und Tor geöffnet wurde.
Es gibt keinen Beleg dafür, dass sich CDs ohne Kopierschutz schlechter verkaufen als CDs mit Kopierschutz. In den meisten Fällen ist es sogar so, dass sich die wenigen Produkte ohne Kopierschutz unerwartet gut verkaufen, da sie zum einen einen recht hohen Sympathiebonus bei den Kunden genießen und da es zum anderen bei diesen garantiert zu keinen unerwünschten Problemen durch den Kopierschutz kommen kann.
Es spielt keine Rolle, ob ein Schutz wirksam ist. Allein die Tatsache, dass das Medium überhaupt geschützt ist, verbietet schon jegliche Maßnahme zur Umgehung dieses Schutzes.
Verbote führen niemals dazu, dass eine unerwünschte Handlung von den Menschen eingestellt wird. Ein Schutz, der nicht wirksam ist, hat keinen Sinn; Ein Schutz, der immer funktioniert, ohne das die "ehrlich zahlenden Kunden" dabei in ihren Freiheiten eingeschränkt werden, ist nicht möglich.
Und gewisse Systeme scheinen ja Erfolge in der Beziehung zu haben. Etwa das viel gescholtene Safedisc oder auch die Maßnahmen von Steam, über die sich sicherlich streiten ließe. Ähnlich sieht es bei Warden von Blizzard aus.
Safedisc kann jedes Kind mit der richtigen Software problemlos umgehen. Schwieriger ist es aber in der Tat bei Steam oder Starforce. Diese Kopierschutzsysteme sind allerdings auch so dermaßen restriktiv, dass sie bei den meisten Kunden berechtigterweise auf Abneigung stoßen.
Nicht nur die Nutzer begeben sich in Grauzonen, auch die Entwickler tun dies. Das Rootkit von Sony dürfte ja noch in Erinnerung sein. Sowas geht dann eindeutig zu weit und sollte mindestens genauso umfassend bestraft werden, wie die illegalen Handlungen der Nutzer.
Nur ein weiteres Beispiel für die Auswüchse der Kontrollsucht der Plattenfirmen und "Interessenverbänden" von unfreien Produkten.
Durchaus möglich. Vielleicht hab ich ja nur zufällig Hunderte funktionierender CD´s/DVD´s mit guter Haltbarkeit in den letzten 15 Jahren angesammelt
Du scheinst halt ein Glückspilz zu sein :P
Sinnvoll wäre sicherlich eine im Gegenzug zum Kopierschutz erhöhte Leistungsbereitschaft der Distributoren im Schadensfall. Auch über einen längeren Zeitraum hinweg, was den Endverbrauchern in dem Fall ja sehr entgegenkommen würde.
Sorry, aber was genau meinst du damit?
Osbes said:
jop, ich denke mal gehört zu haben das es progs gibt die automatisch lieder von inet radios mitschneiden.
Ja, z.b. Streamripper:
http://streamripper.sourceforge.net/