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Joachim Gauck (parteilos)
Der 72-jährige Theologe war von 1990 bis 2000 Chef der Stasi-Unterlagen-Behörde. Durch sein Engagement als DDR-Bürgerrechtler hat er sich einen bleibenden Namen gemacht. Bei der Entscheidung um das Präsidentenamt 2010 war er Wulff nur knapp unterlegen.
Für ihn spricht: Gauck hat großen Rückhalt in der Bevölkerung und wird weitgehend parteiübergreifend respektiert. Auch die Kanzlerin schätzt ihn persönlich. Im Falle seiner Kandidatur würden SPD und Grüne wohl kaum einen Gegenkandidaten nominieren - eine breite Mehrheit wäre Gauck wohl schon im ersten Wahlgang sicher.
Gegen ihn spricht: Für Merkel wäre es wie das Eingeständnis eines Fehlers, würde sie sich nun für Wulffs Gegenkandidaten aussprechen. Gauck gilt als Querkopf, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Im politischen Alltag könnte sich das als unbequeme Eigenschaft erweisen. Außerdem ist es nicht ausgeschlossen, dass Gauck eine erneute Kandidatur ablehnt. Gründe könnten sein Alter und die Querelen um Wulff sein.